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Etwas zu offen dagegen endet das ganze, besser wäre es gewesen noch einen Gesichtsausdruck von Claytons Jungen zu sehen und dann Schluss zu machen. Auch die Ideen wie man die Krankheit wieder losbekommt, war mir dann doch etwas zu abgedreht. Fast nicht verzeihen konnte ich King, dass [[Alice Maxwell]] von zwei Charakteren ermordet wird, die gerade einmal eine Seite vorher in die Handlung kommen. Außerdem bin ich der Meinung, dass dieser Roman wohl doch eher im Ich-Erzähler hätte verfasst werden sollen, da nur aus der Sicht von Clayton beschrieben wird. Allerdings mag ich diesen Erzählstil, also war es so vielleicht auch ganz in Ordnung. 4 Punkte hat sich ''Puls'' auf jeden Fall verdient
==[[Benutzer:Horaz Klotz|Horaz Klotz]] (2 / 5)==
Mr. Kings Beitrag zur 2000er-Zombiewelle hat mich leider nicht wirklich mitgerissen. Der Meister gibt mal wieder den Technikfeind und verkündet mit erhobenem Zeigefinger: "Handys machen Menschen zu Zombies". Noch subtiler ging's wohl nicht. Das könnte vielleicht als Kurzepisode funktionieren, aber bitte nicht als Grundmotiv für einen ganzen, derart düsteren Roman. So hat mir das "Technik gegen Menschen"-Motiv zum Beispiel in ''Lastwagen'' wesentlich besser gefallen, als es auf ein paar Seiten und wenige Charaktere beschränkt blieb und die Geschichte tatsächlich zu Ende war, als die Idee nichts mehr hergegeben hat.
Bei ''Puls'' kann King sich mal wieder nicht auf die eine Idee beschränken, sondern verknüpft den - vielleicht noch irgendwie logisch nachvollziehbaren - Zombie-Impus gleich wieder mit übernatürlichen Mächten, die der Menschheit ans Leder wollen. Kaum hat man sich an ein Stadium gewöhnt und beginnt mit den Figuren Pläne gegen die Invasion zu schmieden, entwickeln sich die Infizierten ohne Vorwarnung zur nächsten Stufe weiter. Man kann unseren Autor förmlich denken hören: "Was - normale Zombies machen euch keine Angst mehr? Dann können sie jetzt eben auch noch fliegen! Und Gedanken lesen! Und Latein! Ha." Dazu schwirren noch unmotiviert-wilde Traumvisionen durch die Handlung, die Großes andeuten sich letztendlich aber in Rauch auflösen.
Wer sich hier unwillkürlich an Kings anderen großen Weltuntergangs-Roman erinnert fühlt, wird enttäuscht. Die Welt von ''Puls'' mit ihren kleinen Überlebenden-Grüppchen bleibt ein müder Abklatsch des apokalyptischen Amerikas aus ''Das letzte Gefecht'' und auch der Lumpenmann ist nicht mehr als ein billiger Neuaufguss von Flagg, der nie zu dessen düsterer Präsenz findet.
Auch auf der Seite der Guten bleiben die Charaktere erschreckend flach - dabei hätte es hier durchaus interessante Ansätze gegeben. Die symbiotische Beziehung von Professor und Schüler, die gemeinsam dem Ende der Welt trotzen, hatte zum Beispiel etwas interessant dramatisches. Leider bleiben die persönlichen Dramen nur eine Fußnote, stattdessen verliert sich die Geschichte immer wieder in Gewaltorgien. Dabei ist mir der Anfang besonders in Erinnerung geblieben: Bevor wir die Chance haben irgendjemanden besser kennen zu lernen, rastet die Welt um unseren Hauptcharakter aus und Figuren, die nicht mal Namen haben, werden auf möglichst brutale Weise abgemurkst. Aber ohne Hintergrund lässt mich das ziemlich kalt.
Immerhin - das Ende versöhnt mich dann doch wieder ein bisschen mit der Zombie-Chose. Nachdem die Horde um den Lumpenmann so weit in Richtung Fantasy abgedriftet war, war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass keiner der sehr diesseitigen Pläne unserer Helden fruchten würde. Umso erleichterter war ich, als diesmal nicht alles auf eine spirituelle Ebene verlagert wurde und keine Hand Gottes eingreifen musste, um die Handlungsfäden wieder zu entwirren. King erlaubt seinen Figuren den Endgegner des Buches mit Taktik, Sprengstoff und einem der ach so schlimmen Handys auszuschalten. Ein kleines Gebet reicht - den Rest erledigt ganz altmodisches Dynamit. Das rettet die Geschichte dann doch noch auf 2 Punkte.
Fazit: King verbaut massenhaft Elemente, die woanders besser funktioniert haben. Ohne interessante Charaktere und nachvollziehbare Entwicklungen wirkt das alles leider ziemlich beliebig.
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