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Alles endgültig: Rezension

Ein Byte hinzugefügt, 11:13, 1. Okt. 2018
Horaz Klotz (5 / 5)
Ganz nebenbei schüttelt King auch noch eines der ausgefeiltesten Magiesysteme seiner Laufbahn aus dem Ärmel. Dinkys Fähigkeit per Symbolen zu töten ist gerade wage genug um halbwegs realistisch zu wirken und den Leser zum nachdenken zu bringen. Das diese Symbole nicht abgedruckt werden, sehe ich als geschickten Schachzug - so bleiben der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wie müssten Zeichen aussehen, die bizarr genug sind um Menschen in den Selbstmord zu treiben? Und könnte es gefährlich werden, wenn man zu lange darüber nachgrübelt? Wie wirkt diese eindeutig psychologische Waffe gegen einen Hund oder Fliegen? Das ist alles spannender gemacht als ähnliche Fähigkeiten, wie etwa der alberne Tod per Namensähnlichkeit in ''Nachrufe'' und der unübersichtliche Superkräfte-Katalog in ''Dr. Sleep''.
Das Ende ist dann tatsächlich unerwartet. Während die Geschichte von Seite zu Seite düsterer wird wappnet sich der Leser schon, dass der von Albträumen und Schuldgefühlen geplagte Dinky es dem ''Mann, der niemandem die Hand geben wollte'' gleichtut und einen finalen Brief aufsetzt. Doch King wartet mit einem letzten Twist und einem überraschend optimistischen offenen Ende für unseren jugendlichen Massenmörder auf. Deus ex machina? Ein bisschen. Aber letztendlich passt der Schluss perfekt zum lockeren, stellenweise albernen Ton der Geschichte. Und inzwischen wissen wir ja, dass der Meister von noch weitere Pläne für Dinky hatte.
Fazit: Eine grandiose kleine Geschichte, die von ihrem sympathischen Hauptcharakter und einem faszinierenden Magiesystem lebt, das einem nicht so schnell aus dem Kopf geht.
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