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:Zu [[Der Outsider: Inhaltsangabe (Teil I)|Teil I der Inhaltsangabe]]
==Holly ''22. bis 24. Juli''==
:[[Holly Gibney]] beginnt ihren neuen Job am folgenden Tag, als sie sich in Dayton ein Hotel nimmt und die Spur von [[Terry Terence Maitland]] aufnimmt. Mit Hilfe der Besitzerin des Restaurants Tommy and Tuppence kann sie das Datum, an dem [[Merlin Cassidy]] den weißen Lieferwagen abgestellt hat, auf den 19. April festlegen, zwei Tage, bevor Terry mit seiner Familie nach Dayton kam. Holly ist sich sicher, dass der Lieferwagen schon vor der Ankunft der Maitlands gestohlen wurde, findet dafür aber keinen Beweis.:Auf überraschenden Widerstand stößt Holly, als sie Terrys alzheimerkrankem Vater [[Peter Maitland|Peter]] einen Besuch abstatten will, denn nach dem polizeilichen Interesse an ihm will man ihm seine Ruhe gönnen. Doch woher kommt dieses polizeiliche Interesse? Denn an in dem Heim, in dem Peter dahinvegetiert, weiß niemand vom gewaltsamen Ableben seines Sohnes, es muss also noch einen anderen Fall geben, von dem Holly nichts weiß.
:Sie passt [[Candy Wilson]] ab, eine Krankenschwester des Heims, die gegen gutes Geld bereit ist, Holly in die Hintergründe einzuweihen. Einer der Pfleger des Heims, ein gewisser [[Heath Holmes]], wurde der Vergewaltigung und des Mordes an zwei kleinen Mädchen angeklagt, erhängte sich später in seiner Zelle. Der Fall weist einige Parallelen zu Terry Maitland auf: Die Mordopfer, [[Amber Howard|Amber]] und [[Jolene Howard]], waren im selben Alter wie seine Töchter [[Grace Maitland|Grace]] und [[Sarah Maitland|Sarah]], zudem gab es viele Zeugen, die Heath zur Tatzeit in Dayton sahen, obwohl Heath im Urlaub bei seiner Mutter gewesen sein will. Doch sogar Candy sah ihn am Arbeitsplatz, am 26. April, dem letzten Urlaubstag der Maitlands. Später wurden in Peter Maitlands Zimmer, das Heath an jenem Tag nachweislich aufsuchte, blonde Haare der Mordopfer gefunden. Im Keller von Heaths Mutter fand man schließlich die blutverschmierten Unterhosen der Mädchen, woraufhin sich auch Heaths Mutter erhängte.
:Als Holly von [[Alec Pelley]] erfährt, dass Terry Maitland und Heath Holmes am 26. April tatsächlich zusammengestoßen sind, weiß sie, dass sie mit [[Ralph Anderson (Der Outsider)|Ralph Anderson]] telefonieren muss. Sie einigen sich darauf, dass Holly nach Flint City fliegt, damit sie alles gemeinsam besprechen können. Sie zumindest ist überzeugt, dass weder Terry noch Heath Mörder waren - es war ein Außenseiter.
==Besuche ''25. Juli''==
:Yunel fängt an, beginnt mit dem Fall Heath Holmes, der zwei Mädchen aufs Brutalste getötet haben soll, so schrecklich sind die Verstümmelungen, dass Yunel die Bilder zurückhält. Die getöteten Mädchen waren keine Unschuldslämmer, haben an dem Tag die Schule geschwänzt und sind freiwillig in Heaths Wagen eingesteigen, was Fotos einer Überwachungskamera zeigen. Vieles ist wie im Fall Peterson: Viele Blut- und DNS-Spuren, Augenzeugen ... doch eines ist anders: Heath hatte kein wasserdichtes Alibi, da lediglich seine Mutter für ihn bürgen konnte. Yunel hat noch ein schockierendes Detail, denn Holmes' Fingerabdrücke wurden auch in dem weißen Lieferwagen gefunden.
:Nachdem Ralph den Maitland-Fall zusammengefasst, Jeanette von ihrem nächtlichen Besucher und Marcy von den Albträumen ihrer Tochter erzählt hat, ist es an Holly Gibney, Ordnung in das Chaos zu bringen, denn sie hat eine Theorie, von der sie weiß, dass sie auf Ungläubigkeit stoßen wird.
:Sie kennt - vor allem wegen ihrer Vorliebe für Filme aller Art - eine alte mexikanische Legende über ein die Form wechselndes Monstrum namens El Cuco und ist überzeugt, dass in der Legende ein Körnchen Wahrheit steckt. Sie zeigt ihnen einen alten Filmausschnitt, in der dieses Monster durchaus so aussieht, als steckte Stroh in seinen Augen. Dieser Außenseiter kopiert Menschen, die er dann ins Verderben stürzt, bevor er sich sein nächstes Opfer aussucht. Anhand einer Zeitlinie kann sie nachvollziehen, wie der Außenseiter als Heath nach den Morden Terry Maitland im Altenheim als nächsten Wirt aussuchte, dann als Terry wiederum Claude Bolton infizierte. Und während er sich von einem in den nächsten verwandelt, könnte er durchaus so aussehen, als sei sein Gesicht aus Knete, was Graces Aussage erklären würde. Der Außenseiter ernährt sich von Elend und Trauer, wird sich naturgemäß gerne in der Nähe von Friedhöfen aufhalten - die Scheune, in der die Klamotten gefunden wurden , befindet sich in der Nachbarschaft eines Friedhofes. Und das klebrige Zeug, das zuhauf in der Scheune gefunden wurde? Es könnte irgendetwas sein, was vom Verwandlungsprozess von einem Wirt in den nächsten übriggeblieben ist.
:Bill und Ralph sträuben sich gegen diesen Unsinn, Jeanette und Yunel jedoch sind sogleich auf Hollys Seite, was Ralph einigermaßen bestürzt. Bill jedoch streicht die Segel und entflieht dem Wahnsinn, Ralph bleibt nur Jeanette zuliebe da. So ist er mit von der Partie, als sie ihre nächsten Schritte planen.
:Doch es ist spät geworden. Ralph kann Holly überzeugen, dass sie bei ihnen übernachten sollte, Jeanette und Marcy verabschieden sich mit einer tränenreichen Umarmung. All das wird beobachtet von Jack Hoskins, der ihnen folgt, da er Anweisungen des Außenseiters befolgt.
:Holly geht davon aus, dass El Cuco noch nicht stark genug ist, um in Claudes Form schon wieder zuzuschlagen, doch ist sie überzeugt, dass ihr Widersacher alles erfährt, was Claude weiß - deshalb bitten sie ihn, sie vorübergehend alleine zu lassen.
:Als er weg ist, erläutert Holly einige Regeln, an die der Außenseiter ihrer Meinung nach ebenso gebunden ist wie etwa ein Vampir, der bei Tageslicht nicht agieren kann: Der Außenseiter kann eine Art Hologramm von sich projezieren, wobei er undefinierbare Spuren hinterlässt und was ihn ermüdet, sodass er sich ausruhen muss. Das tut er stets auf trostlosen Plätzen wie Friedhofen und zwar solchen, wo sich Angehörige des jeweiligen Wirtes befinden. <ref>Die Idee eines Gestaltwandlers, der sich von Trauer und Elend nährt und sich deswegen gerne auf Friedhöfen oder Orten aufhält, wo sich Schlimmes ereignet hat, erinnert an eine Mischung aus J.K. Rowlings Irrwichtern und Dementoren aud den von King verehrten [[Harry Potter]]-Romanen.</ref> Doch Lovie versichert ihnen, dass ihre verstorbene Verwandtschaft weiter weg begraben ist. Dann aber erinnert sie sich an die Tropfsteinhöhle von Marysville ...
:Diese Tropfsteinhöhle war einige Jahrzehnte lang eine der größten Attraktionen in der Umgebung, vor allem wegen ihrer spektakulären, für ihre Akustik bekannten Kammer der Geräusche und die vielen gut erhaltenen Piktogramme. Bis sich während einer Führung zwei Kinder, die Zwillinge [[Carl Jamieson|Carl]] und [[Calvin Jamieson]] , dort verirren. Lovies Schwager [[Roger Bolton]], einer der Touristenführer, schnappte sich seine zwei Söhne - Claudes Cousins - und machte sich auf die Suche nach den um Hilfe schreienden Kindern, doch kam es zur Katastrophe, als der Gang, in dem sie suchten, einstürzte. Roger und seine Söhne überlebten den Einsturz, doch waren auch sie gefangen - weitere Rettungsteams konnten nichts mehr für sie tun. Die Zwillinge, Roger und seine Söhne sind bis heute dort, die Höhle seitdem stillgelegt. Holly ist überzeugt davon, dass sie das perfekte Versteck für den Außenseiter gefunden haben und dass sie ihn dort stellen müssen. Und Claude soll nicht wissen, dass sie darauf gekommen sind, damit der Außenseiter es nicht ahnt.
:Doch der ist sehr wohl vorbereitet und hat Jack Hoskins bereits abgeordert, sich bei der Höhle auf die Lauer zu legen. Hoskins, der vor nichts mehr Angst hat als so elendig an Hautkrebs zu krepieren wie seine Mutter, tut wie geheißen, zerstört in seiner Wut und seiner Angst einige der Piktogramme, weiß wohl, dass er auf das Versprechen dieses Wesens, ihn wieder zu heilen, eigentlich nichts geben darf, doch was ist die Alternative?
:Am Abend stattet Holly Jack einen Kurzbesuch ab und bittet ihn inständig, seinen Unglauben abzulegen, den sie immer noch deutlich spürt. Um den Feind zu besiegen, muss Ralph glauben, zumindest für die nächsten 24 Stunden. Ralph entschuldigt sich dafür, dass er an nichts derart Unerklärliches glauben kann, doch Holly überrumpelt ihn mit einer Nachfrage: Wäre Terry Maitland in der Tat Frankies Mörder gewesen, hätte der angesehene Coach tatsächlich Teile aus dem Jungen gebissen und ihn mit einem Ast zu Tode vergewältigt - hätte Ralph diese Abgründe erklären können? Ralph erinnert sich an manchen Fall, wo er die Beweggründe der Täter nicht auch nur ansatzweise hatte verstehen können und knickt ein. Er wird glauben. Für die nächsten 24 Stunden.
:Nun bleibt ihnen nur noch ein Feind, El Cuco selbst. Und sie haben sich ausgerüstet, um ihn zu finden. Mit einer speziellen, im Baumarkt erstandenen UV-Lampe können sie die Spuren sichtbar machen, die das Wesen hinterlässt ... und diese Spuren sind unübersehbar, sobald sie die Tropfsteinhöhle betreten.
:Es ist kühl und unheimlich, sofort dürstet es sie nach Tageslicht, Ralph und Holly finden Überbleibsel des Dramas, das sich vor vielen Jahren hier unten abgespielt hat, dringen immer tiefer in das Höhlensystem vor, passieren angefressene Tierkadaver, finden sich schließlich in der berühmten Kammer der Geräusche wieder, wo sie ihren Widersacher tatsächlich antreffen. Der Außenseiter ist zwischen Verwandlungen, sieht aus wie ein Hybrid zwischen Terry Maitland und Claude Bolton. Am liebsten würde Ralph ihn ohne lange Vorreden erschießen, doch selbst zu lautes Reden führt bereits dazu, dass sich Gesteinsbrocken von der gewaltigen Decke lösen - ein Schuss würde wohl für sie alle das Ende bedeuten, was Ralph riskieren würde, wenn Holly nicht bei ihm wäre.
:Das Ding, das sie vorgefunden haben, ist erstaunlich gesprächsbereit, erzählt ihnen, wie tröstlich es hier unten ist und dass von den Toten einer Blutlinie eine gewisse Informationsflut ausgeht, was den Außenseiter stark macht, obwohl ihr [[Ka]] fehlt. <ref>Dieser Begriff ist von zentraler Bedeutung für den [[Dunkler-Turm-Zyklus]].</ref> Während der Transformationsphase hat der Außenseiter, quasi wie eine Schutzvorrichtung, die Möglichkeit, Menschen durch Berührung zu vergiften und gefügig zu machen. Er gesteht, dass er müde ist und dass seine Gier und seine Selbstsicherheit als Terry Maitland zuviel des Guten waren.
:Ralph geht davon aus, dass El Cuco im Grunde eine einsame Kreatur ist, was sich bestätigt, als es Holly beinahe begierig fragt, ob sie schon einmal einen anderen Außenseiter wie ihn angetroffen hat, denn wie sonst könnte sie so fest an etwas wie ihn glauben, dass sie auch andere überzeugen kann? Aber Holly ist nicht daran interessiert, Antworten zu geben, stattdessen provoziert sie ihren Feind, indem sie ihn mit gewöhnlichen, menschlichen Perversen vergleicht, wie Ralph sie in seinem Job zuhauf antrifft. Das macht den Außenseiter so wütend, dass er auf Holly losgeht - worauf sie nur gewartet hat.
:Denn Holly ist nicht unbewaffnet. In Gedenken an Bill Hodges, der diese improvisierte Waffe bevorzugte, hat sie eine lange Sportsocke mit Kugellagern gefüllt, und es kommt zu einer Wiederholung der Ereignisse: Wie sie einst schon Brady Hartsfield damit eins überzog, drischt sie nun auf den Kopf des Außenseiters ein. Der ist in seiner Übergangsphase mehr als zerbrechlich, scheint nur aus Pappe zu bestehen, die Schläge hinterlassen massive Zerstörungen. Vor ihren Augen nimmt das Gesicht des Außenseiters in rascher Folge die Mienen der zuvor kopierten Menschen an, bevor sich ein Allerweltsantlitz zeigt, das man schnell wieder vergessen kann. Dann sinkt der Außenseiter in sich zusammen, sein Kopf birst endgültig, kleine rote Würmer strömen hervor (Ralph muss unweigerlich an seine verfaulte Melone denken) und kriechen auf Ralph und Holly zu, die sich hastig zurückziehen. Nichts wie raus aus dieser Höhle.
:Als Holly und Ralph sich verabschieden, schwören sie sich, in Kontakt zu bleiben. Und Holly muss noch etwas loswerden: Sie ist sicher, dass sie beim Kampf gegen El Cuco nicht alleine waren, dass eine undefinierbare Kraft ihnen geholfen hat, überhaupt erst auf die Fährte des Außenseiters zu kommen. Es gibt also eine Art Gegengewicht zum Bösen in der Welt, das ihnen beistand. <ref>Das Wort fällt so nicht, doch geht es hier um das von King häufig zitierte [[Das Weiße|Weiße]].</ref>
:Alle Eingeweihten einigen sich auf eine Coverstory, die Bill Samuels auf einer Pressekonferenz publik macht: Sie haben einen tragischen Fehler gemacht, sind den dunklen Machenschaften eines abtrünnigen Polizisten namens Jack Hoskins und eines noch immer nicht identifizierten Komplizen auf den Leim gegangen, außerdem waren DNS-Spuren verunreinigt und wurden deshalb fehlinterpretiert. Terry Maitland ist unschuldig in die Mühlen der Justiz geraten.
:Später erklärt SamuelsRalph, dass die DNS-Spuren tatsächlich problematisch waren, diejenigen aus der Scheune nämlich, die vom Außenseiter stammen - sie wurden durchsetzt von undefinierbaren weißen Flecken und wurden schließlich unbrauchbar.
:Es ist vorüber, doch Ralph hat weiterhin Albträume, in denen rote Würmer aus ihm herausplatzen. Holly aber ist sich sicher, dass auch das vorübergehen wird.