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→Croaton (5 / 5)
Ja, es gibt Abweichungen, auch einige, die einen Puristen wie mich ins Herz treffen. Warum wurde [[Mike Hanlon]]s Geschichte vollständig verändert (der insgesamt wohl drastischste und unnötigste Eingriff in Kings Werk)? Wieso wurde - gerade bei einem solchen Film, der die Freundschaft in den Vordergrund stellt - die Szene weggelassen, die sowohl im Roman als auch in der [[ES (Film)|Erstverfilmung]] den [[Klub der Verlierer]] zusammenschmiedet, nämlich der gemeinsame Bau eines Damms in den [[Barrens]]? Und ja, es wurde sehr viel kürzer gefasst, allem voran die Geschichte rund um [[Patrick Hockstetter]], in diesem Film nur eine Randfigur, aber immerhin dabei, im Gegensatz zum Film der 90er.<br>
Viele Veränderungen treffen jedoch ins Schwarze: Dass man sich entschieden hat, die [[Manifestationen von ES]] zeitgemäßer zu gestalten, finde ich löblich; mein Favorit ist wohl [[Stan Uris|Stans]] Angstmacher, der auch in mir Gänsehaut pur auslöste! Aber auch, was [[Beverly Marsh|Beverly]] an ihrem Waschbecken zustößt, ist kaum in Worte zu fassen. Die Veränderung, die mich am meisten begeistert hat, war die Entscheidung, den unterirdischen Bau des Monstrums zu zeigen, wo die Kinder tatsächlich - wie von [[Pennywise]] versprochen - alle schweben. Eine irre Einstellung, die vor allem im Kino Wirkung zeigt!<br>
Die Effekte sind stark gemacht, mein Favorit hier ist Pennywise, wie er sich aus einem Wandschrank faltet und sich vor [[Eddie Kaspbrak|Eddie]] aufbaut; wem da nicht das Grausen kommt! Und überhaupt dieser [[Bill Skarsgård]] als Pennywise! Keine Spur mehr von lustig, dieser Kerl ist Horror pur, sein Gebiss - eine Mischung aus Alien und der Weiße Hai - das Schauder-Element schlechthin.<br>
Was den Film meiner Meinung nach aber international so erfolgreich macht, ist die Riege der Kinderdarsteller, ein einzigartiges Zusammenspiel, das eine außergewöhnliche Freundschaft und einen einmaligen Zusammenhalt heraufbeschwört, ein [[Ka-Tet]], wie King es seither nie besser geschaffen hat (auch wenn dieser Begriff natürlich in den [[Dunklen-Turm-Zyklus]] gehört). Dann noch die Untermalung mit Musik der 80er, die geniale Darstellung [[Derry]]s und die erfrischende Tatsache, dass überhaupt kein (mir) bekannter Schauspieler mitspielt, was dem Film irgendwie einen noch realistischeren Anstrich gibt ... all das macht ''ES'' zu einem einmaligen Kino-Erlebnis, das den bei Horror-Filmen so wichtigen Spagat schafft zwischen eindringlichem Grusel und zu viel Splatter.<br>
Fazit: Was soll man sagen? ''ES: Kapitel 1'' ist für mich die bislang beste Stephen-King-Verfilmung aller Zeiten! Und jetzt beginnt das laaange Warten auf [[ES: Kapitel 2|Teil 2]]!