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Mind Control: Rezension

23 Byte hinzugefügt, 11:12, 12. Jun. 2016
Andreas (3 / 5)
Nun ist es also vorbei. Die [[Mr. Mercedes Trilogie]] ist mit ''[[Mind Control]]'' zu ihrem wohlverdienten Abschluss gekommen. Wir sind am Ende der Schicht angelangt und dürfen Ex-Cop [[Bill Hodges]], mit seiner Ermittlungspartnern [[Holly Gibney]] auf ein letztes Rodeo begleiten.
Und dieses Rodeo hat es durchaus in sich. Die alternativen Titel von ''End of Watch'' machen es deutlich. ''Selbstmordprinz'' war Kings Arbeitstitel des Romans. ''Gedankenkontrolle'' ist die Übersetzung des von Heyne gewählten verenglischten Titels. Was Hartsfield also im Schilde führen könnte, lässt sich schon erahnen, bevor die erste Seite zu Ende gelesen ist, denn wir wissen, welche Interessen der Verrückte Bösewichtig Bösewicht zuvor hatte und wir erinnern uns vielleicht auch noch dezentdaran, was zum Ende von ''[[Finderlohn]]'' angedeutet wurde.
Ich hatte mich vor dem Erscheinen des Romans darauf gefreut, dass King im finalen Teil der Trilogie das reale Umfeld verlässt und in die übersinnliche Richtung aufmacht. Das hat sich bestätigt. Im Guten wie im Schlechten Sinn. Denn King konfrontiert uns mit ein paar schonmal vorgekommenden Elementen. Das Phänomen der Telekinese und der Suggestion auf grund Grund von medizinischen Experimenten erinnert an ''[[Feuerkind]]''. Das raubhafte Übernehmen des Körpers fremder Personen gab es bereits in ''[[Desperation]]'' beziehungsweise ''[[Regulator]]''. Damit wirkt Hartsfields Täterprofil wie ein Streifen durch altbekannte , tolle Gegenden. Jedoch leider auch nicht übermäßig originell.
Doch dieses Eintauchen in bekannte Gewässer ist kein großes nicht das größte Übel. Dafür sind, wie schon in den Teilen zuvor, andere Dinge zuständig. Da ist unter anderem das in meinen Augen schlechte Händchen für die Dramaturgie. Na klar ist es nett und schön, nochmal auf Handlungen aus den vorhergehenden Teilen aufmerksam gemacht zu werden. Aber nach der wiederholten Feststellung, dass Holly Gibney ihre Familie nicht leiden kann, frage ich mich, wer unter Zwangsneurosen leidet. Der Autor, oder seine Figur. Erneut schafft es King, einen Spannungsbogen aufzuziehen. Eine Dringlichkeit zu präsentieren, die ich nachvollziehen kann. Nur um bei gefühlten 120km/h eine literarische Vollbremsung hinzulegen, um zu erklären, wie sich Brady Hartsfield 'Zugang' zu seinen Vasallen erschaffte. In meinen Augen kein guter Zeitpunkt. In meinen Augen auch zu dem Zeitpunkt nicht mehr notwendig, denn die Andeutungen zuvor haben völlig ausgereicht.
Doch King will scheinbar erneut sicher gehen, dass wir alles verstehen und nachvollziehen können. Dass er sich bei manchen technischen Themen auf Zuarbeiten verlassen muss, nur um sie scheinbar stellenweise über den literarischen Haufen zu werfen, ist fast geschenkt. Dass den Hauptprotagonisten dadurch aber zwingend die gleiche Zeilenanzahl verpassen willverpasst werden soll, scheint unnötig. Mir hätte es völlig ausgereicht, Hollys Ermittlungen im Detail verfolgen zu können. Ich weiß, dass Hartsfield ein realitätsferner Narzisst ist, dass muss man mir nicht immer wieder direkt vor Augen führen.
Es wirkt erneut so, als wäre der Roman eine leicht anzupassende Vorlage für ein Drehbuch. Dass Spike TV 10 Folgen von ''Mr. Mercedes'' beauftragt hat, passt auch für ''Mind Control'', mögliche Episodencliffhanger inklusive.

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