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Revival: Rezension

4 Byte hinzugefügt, 19:09, 12. Nov. 2014
K
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Na es geht doch! 5 Jahre nach dem letzten Roman Kings, den ich mit 5 Punkten bewerten durfte (''[[Die Arena|Under the Dome]]''), schafft der Meister es endlich einmal wieder, mich zur Höchstwertung hinzureißen! Dabei hat er mit seiner Vorab-Werbung für das Buch Erwartungen geschürt (siehe auch obige Rezension), die er für mich nicht erfüllt hat. Aber nun ja, diese Taktik hat einst schon bei ''[[Friedhof der Kuscheltiere]]'' funktioniert ... wo sie berechtigter war.<br>
Ja, der für Kingsche Verhältnisse kurze Roman hat seine überflüssig wirkenden Passagen, hat mich jedoch in keiner Sekunde gelangweilt, da es King immer wieder rechtzeitig gelingt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, außerdem hatte er mich nach den sehr fesselnden ersten Kapiteln, die in Jamies Kindheit spielen, sowieso unwiderruflich am Haken. Ich mag Geschichten um [[Wunderheilung]]en und verrückte Wissenschaftler à la Frankenstein, dann noch die vielen unvergesslichen Einfälle, was die Nachwirkungen der Heilungen betrifft - da beschwört King wie in besten Zeiten Bilder herauf, die irgendetwas Dunkles im Leser ansprechen und ihn in eine Welt ziehen, die man niemals kennenlernen möchte, von der man aber unbedingt mehr lesen will. Ein Widerspruch, wie vielleicht nur King ihn kreieren kann.<br>
Gegen Ende hatte ich zunehmend Angst, der Autor würde sich beim Showdown in jenem Lovecraftschen Kauderwelsch verlieren, das die [[Kurzgeschichten]] ''[[Crouch End]]'' und ''[[Omi]]'' für mich ruiniert hat, doch da hat er es glücklicherweise bei Andeutungen belassen. Gut, denn so konnte ich mich voll und ganz auf die Vision einlassen ... Die wird wieder einmal die Gemüter scheiden, denn ganz ähnlich wie beim [[Makroversum]] (aus ''[[ES]]'') oder den Visionen anderer Welten in ''[[Der Buick]]'' oder ''[[Das Schwarze Haus]]'' geht hier dermaßen die Phantasie mit King durch, dass viele das Buch kopfschüttelnd in die Ecke pfeffern, andere mit blassen Fingern den Buchrücken umklammern werden. Glücklicherweise gehöre ich zu letzteren - und wenn das Wort ''[[Mutter]]'' schon seit ''Psycho'' vorbelastet ist, so steht es nun endgültig für das Grauen schlechthin. Was ein Glück, dass ich bei wahren Familienmitgliedern abstrahieren kann!^^ <br>
Es gibt ''ein'' Problem: Es geht zum Ende hin nicht mehr düsterer, King bietet nirgends auch nur den kleinsten Hoffnungsschimmer für Jamie oder auch nur den Leser. Das ist mutig, aber auch ordentlich deprimierend. Einen Punktabzug gibt es deswegen nicht, weil der Roman einmal mehr das geschafft hat, was mich ursprünglich zu einem treuen King-Fan gemacht hat: Ich werde fortan wieder Bilder in meinem Kopf mit mir tragen, die nur er dort einpflanzen kann und die mich in den verschiedensten Lebenslagen begleiten werden. Oder heimsuchen!

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