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Mr. Mercedes: Rezension

1.806 Byte hinzugefügt, 10:03, 19. Jun. 2014
mein Senf
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==[[Benutzer:Croaton|Croaton]] (4 / 5)==
Es war eine Freude, sowohl den "Merckiller" als auch seine Gegenspieler kennenzulernen. Mit Brady Hartsfield gelingt King ein Gänsehaut-Soziopath, vor allen Dingen durch die mehr als gruselige Beziehung zu seiner Mutter und - ebenso erschütternd - zu seinem Bruder. So ist Brady für mich eine Verschmelzung zweier Normans geworden, dem Muttersöhnchen Norman Bates aus ''Psycho'' und Kings früherem Soziopathen [[Norman Daniels]] (aus ''[[Das Bild]]''), der ebenfalls als im Rollstuhl sitzender Behinderter in die Schlacht zieht. (Ich frage mich ernsthaft, ob es Zufall ist, dass Bradys Vater tatsächlich ausgerechnet [[Norman Hartsfield|Norman]] heißt ...)
 
Der Roman wartet mit unvorhersehbaren Wendungen und Schockmomenten auf und ist immer dann am stärksten, wenn [[Bill Hodges]] seinen ihm lange unbekannten Feind analysiert und auf [[Under Debbie's Blue Umbrella]] zur Weißglut bringt. Auch der Showdown beim Konzert ist spannend geschrieben, und ich mag die unorthodoxe aber effiziente Weise, in der [[Holly Gibney]] am Ende die Bombe entschärfen kann.
 
Einen Kritikpunkt habe ich dennoch: Wenn man bedenkt, wie zentral am Schluss die Figur eben dieser Holly ist, ist es schon verwunderlich, wie lieblos sie eingeführt wird. Plötzlich ist sie irgendwann da, wird unvermittelt immer wichtiger, am Ende sogar die Heldin schlechthin. Das ist handwerklich schlampig; zumindest in der Überarbeitung hätte King dafür Sorge tragen sollen, Hollys Weg in die Geschichte geschickter zu ebnen, und eine interessante Figur ist sie ja allemal.
 
Fazit: Ein solider Krimi, der im Vergleich mit dem Krimi-Standard heutzutage 5 Punkte verdient hätte, sich aber bei King mit King messen muss und da natürlich mit seinen großen Werken nicht mithalten kann.
 
 
{{weiterführend Mr. Mercedes}}
[[Kategorie:Rezension]]

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