Nosferatu
Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens | |
---|---|
Originaltitel | Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens |
Produktionsjahr(e) | 1921/1922 |
Länge | ca. 94min |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Filmstab | |
Produzent | Albin Grau, Enrico Dieckmann |
Regie | Friedrich Wilhelm Murnau |
Drehbuch | Henrik Galeen |
Darsteller | |
| |
Rezensionen |
Nosferatu ist ein deutscher Horrorfilm aus dem Jahr 1922. Der Stummfilmklassiker wird gerne als Horrorfilm schlechthin bezeichnet, tatsächlich handelt es sich auch um den ersten Vampir-Film.
Handlung
Thomas Hutter, Sekretär eines kauzigen Maklers in Wisborg, lebt glücklich mit seiner Frau zusammen und hat auch sonst ein eher unbeschwertes Leben. Sein eben genannter, kauziger Chef Knock erhält eines Tages einen Brief des Grafen Orlock, der Interesse zeigt an einem "schönen, aber öden" Haus. Knock schickt Thomas auf Dienstreise nach Transsylvanien, wo Orlock ein Schloss als Wohnsitz besitzt. Einzig Thomas' Frau Ellen ahnt von der Gefahr, in der sich ihr Mann begibt, wenn er zum Grafen reist, allerdings kann sie ihn nicht zurückhalten. Hutter begibt sich auf die Reise und erlebt Abenteuerliches: In einer kleinen Herberge, mitten im Irgendwo, wird er beinahe angefleht, des Nachts nicht mehr zum Grafen zu gehen; als Grund wird der Werwolf genannt, der in den Wäldern sein Unwesen treiben soll.
Hutter, eher amüsiert als wirklich schockiert, nimmt das Angebot an und übernachtet dort. Am nächsten Morgen geht die Reise weiter, doch die Kutscher halten plötzlich an, schmeißen ihn raus und fahren weiter. Sie haben Angst, den Pass zum Grafen zu überqueren: Für Hutter so unverständlich wie unsinnig. Allein zu Fuß auf dem Weg zum Schloss, begegnet er plötzlich einer ominösen Kutsche mit einem totblassen Kutscher, welcher vor seiner Nase anhält. Hutter denkt, es sei eine Art Höflichkeit des Grafen, doch die Reise in der Kutsche entpuppt sich als Schreckensfahrt durch die Berge. Nach dieser Fahrt ist er beim Schloss des Orlock angekommen und trifft diesen mitten in der Nacht im Hof. Graf Orlock ist ein blasser Mann, mit einem buckligen Gang, tiefen Augenringen und langen Krallen. Doch Hutter geht seiner Arbeit trotzdem nach, und am Abendbrottisch schneidet er sich mit dem Messer in den Daumen. Orlock springt auf und saugt das Blut aus Hutters Finger. Dieser gerät in Panik und wacht nach einer furchtbaren wie schreckenserregenden Nacht mit zwei kleinen Löchern im Hals auf. Trotzdem gelang die Verhandlung mit Orlock zwei Nächte zuvor, und dieser besitzt jetzt ein altes Lagerhaus direkt gegenüber von Hutters Haus.
Als dieser merkt, dass sich Orlock schon auf den Weg nach Wisborg gemacht hat, bekommt es Hutter mit der Angst zu tun; er macht sich Sorgen um seine Frau, denn er glaubt, Orlock habe es auf sie abgesehen. Ein Wettlauf nach Wisborg beginnt. Orlock reist mit dem Schiff, nur ahnt niemand, dass in dem Sarg im unteren Deck ein Vampir schläft. Als das Schiff ankommt, müssen die Hafenleute feststellen, dass die Crew vom Schiff verschwunden ist ... nur der Kapitän wird gefunden - mit zwei Malen am Hals.
Nosferatu ist in Wisborg angekommen, und zeitgleich fängt in der Stadt eine mysteriöse Krankheit an, ihr Unwesen zu treiben. Zahlreiche Bewohner sterben, und jeden Tag werden weitere Karawanen von Särgen die Straße hinuntergetragen. Nun hat es Orlock nur noch auf Ellen, Hutters Frau, abgesehen. Eines Nachts geht ein bedrohlicher Schatten die Treppen zur Wohnung Ellens hoch. Darauffolgend kehrt Nosferatu in das Zimmer ein und nährt sich am Blut Ellens. Doch er verweilt zu lange im Haus, und so begegnen ihm die Sonnenstrahlen des morgens, die ihn ins Nichts auflösen. Der Vampir ist tot, und Ellen gerade noch so geheilt.
Wissenswertes
- Der Darsteller des Orlock, Max Schreck, übte seine Rolle so perfekt aus, dass in den 20ern das Gerücht kursierte, er sei ein echter Vampir.
- Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau wollte zunächst eine Adaption des Bram Stoker Buches Dracula drehen, doch die Witwe Stokers verweigerte ihm das Recht. Stattdessen änderte Murnau ein paar Namen des Romans, verlegte die Handlung nach Deutschland und änderte den Vampir vom eleganten Verführer zur rattenähnlichen Schreckenskreatur, um die Urheberreche zu umgehen. Doch auch hier schlug Stokers Witwe Alarm und im Prozess gewann sie, sodass sämtliche Kopien von Nosferatu vernichtet wurden - bis auf einige Kopien, die sich schon im Ausland befanden, ohne die es den Film heute nicht geben würde.
- 1979 wurde ein Remake unter der Regie Werner Herzogs gedreht. In der Hauptrolle als Nosferatu: Klaus Kinski, der für seine Darstellung ebenfalls Lob bekam. Herzogs Variante setzt den Mittelpunkt des Films etwas mehr auf Noferatus verzweifeltes Leben; er lässt den Vampir menschlicher erscheinen, sodass der Zuschauer sich leichter mit ihm identifizieren kann.
- 1986 erschien der Film Nosferatu in Venedig, wieder mit Klaus Kinski als Nosferatu, der sich allerdings sehr weit von den Originalen fernhält.
- 2000 erschien der Film Shadow of the Vampire, der es sich zum Ziel gesetzt hat, eine eher fiktive Hintergrundgeschichte des Filmdrehs von 1922 zu erzählen. Im Film selbst wird wieder die Theorie aufgestellt, Max Schreck sei ein echter Vampir gewesen. Auf dem Wege wird veranschaulicht, dass Regisseur Murnau einen namenlosen echten Vampir engagiert hat, dem er den Künstlernamen Max Schreck gab und dem er am Ende für seine Leistung auch das Blut der Hauptdarstellerin versprach.
- 2007 erschien eine eingefärbte und restaurierte Fassung des Films von 1922 mit Originalmusik, nachdem die Jahre davor mehr oder weniger gelungene Varianten einer DVD auf den Markt kamen, unter anderem mit Gothic-Rock oder Syntesizer-Musik.
Verbindung zu King
1979 erschien unter der Regie Tobe Hoopers die Stephen King Verfilmung Brennen muss Salem. Im Film selbst wird die Figur des Vampirs als kahlköpfige Gestalt mit klauenähnlichen Händen dargestellt (weit entfernt von der Beschreibung im Buch). Diese Figur des Kurt Barlow weist äußerlich sehr große Gemeinsamkeiten mit Graf Orlock alias Max Schreck auf, sowohl was die Kahlköpfigkeit, als auch die aufgerissenen Augen, die langen Ohren und die Klauen an den Händen betrifft. Manche bezeichnen Kurt Barlow somit auch als Schreck-Kopie und assozieren den Film mit Nosferatu.