Bradley Colson
Bradley Colson ist ein fiktiver Charakter aus Stephen Kings Roman Das Monstrum. Er spielt in Buch II, Kapitel 1 eine Rolle.
Colson ist ein Erweckungsprediger, der 1900 nach Ilium, Maine (heute als Haven bekannt) kam, um nicht nur seine Worte, sondern auch seine Gene zu verbreiten. Seine "Widersacher" sind Reverend Donald Hartley und der Baptist Emory Crowell. Vor allem Hartley sieht die Schau, die Colson bei seinen Predigten abzieht, für unwürdig und Jahrmarktgetue. Er bezeichnet ihn als "Dieb, Schürzenjäger, falschen Propheten und widerwärtigen Menschen".
Myrtle Duplissey, Havens selbsternannte Historikerin, ist überzeugt, dass Colsons wirklicher Name Cooder lautete und dass er der uneheliche Sohn von Albion Cooder war. Die Cooders sind die Gründerväter der Stadt (damals Coodersville), deren Ruhm im Laufe der Zeit verblasste.
Vor allem zwei Dinge haben ihn berühmt gemacht: Die Umbenennung der Stadt in Haven und sein Gigolo-Verhalten.
Inhaltsverzeichnis
Unbenennung der Stadt
Colson predigt:
Ich halte diese Stadt für auserwählt [...] Ich betrachte sie als Hafen. Ja! Ich habe hier einen Hafen gefunden, der mich an ein himmlisches Land erinnert, ein herrliches Land, das sich vielleicht kaum von jenem unterscheidet, in dem Adam und Eva lebten, bevor sie die Frucht von dem Baume aßen, von dem sie die Finger hätten lassen sollen. Auserwählt! | ||
Während Hartley dagegen argumentiert, sind die Einwohner begeistert und stimmen mit großer Mehrheit dafür. Der Stadtrat bemerkt nur, dass die Umbenennung 20$ für die Verwaltung und nochmal 20$ für das Auswechseln der Schilder kosten wird. Bei der Abstimmung am 27. März 1901 wird der Name geändert. Colson, der bereits am 08. September 1900 wieder abreiste und nie wieder kam, bekommt von dem nichts mit.
Später wird seine Redsamkeit mit dem sehr poetischen Fluchen Mr. Morans verglichen: "Prediger Colson (oder hieß er Cooder?) hätte auf der Höhe seiner Macht Mr. Moran an diesem Tag nichts Gleichwertiges entgegensetzen können." (Buch II, Kapitel 5/2)
Ernte und Saat
Die Einwohner scherzen, dass Colson nicht nur erntete, sondern auch fleißig gesät hätte. 1901 werden neun uneheliche Kinder in Haven geboren, die große Ähnlichkeit mit Colson hatten: "Alle neun dieser Liebes-Kinder hatten eine bemerkenswerte Ähnlichkeit miteinander - sechs hatten blaue Augen, und alle miteinander hatten tief schwarze Locken." Aber die wahre Anzahl der Kinder kann nicht ermittelt werden, da viele junge Mädchen in dieser Zeit die Stadt verließen, um "bei Verwandten zu wohnen" und auch viele verheiratete Frauen zu dieser Zeit Kinder gebahren.
Colson selbst hielt ebenfalls reiche Ernte. Er begann damit, dass er die Versammelten aufforderte, die größte Liebesgabe seit seiner Ankunft zu spenden, und er hörte damit auf, daß er nach der Versammlung nicht zwei, nicht vier, sondern sechs junge Mädchen auf dem Feld hinter dem Zelt pflügte und besäte [...] Drei der Opfer des Predigers Colson waren vor dem Eindringen des Pfingstschniedels Jungfrauen gewesen. | ||
Das erschreckste Beispiel ist sicherlich das Kind von Faith Clarendon. Ihr Mann Paul erkennt nach kurzer Betrachtung, wem das Kind mit den blauen Augen und den schwarzen Haaren wohl gehören mag. Er bringt es um und tötet daraufhin sich und seine Frau.
Duke Barfield kommentiert folgendes:
Ich habe schon von Männern gehört, die eine doppelläufige Flinte in der Hose hatten, [...] aber dieser Colson ist der einzige Mann mit einer sechsschüssigen [Pistole], von dem ich je gehört habe. | ||
Ob eine Verwandtschaft zu Stephanie Colson besteht, ist nicht klar, aber unwahrscheinlich, da Colson keine ehelichen Kinder in Haven hat, die seinen Namen weiter tragen könnten.
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