Arlette James
Arlette Christina Winters James ist ein Charakter aus Stephen Kings Novelle 1922.
Rückblickend legt ihr Mann, der Ich-Erzähler Wilfred James, 1930 ein umfassendes Geständnis ab: Er hat sich mit seinem damals 14-jährigen Sohn Henry zusammengetan, um aus niederen Beweggründen seine Frau Arlette zu ermorden; sie wollten verhindern, dass sie die Familienfarm verkaufte.
Arlette ist eine unbequeme Frau, die es gewohnt ist, ihren Kopf durchzusetzen; dass sie mit ihrem Vorhaben die Familie zerstören könnte, ist ihr egal. Sie will die Scheidung und möchte sich in der Stadt ein neues Leben aufbauen - ohne Wilf und ohne ihren Sohn, obwohl der sehr an ihr hängt. Wilf weiß, dass Arlette wenig Alkohol verträgt und macht sie eines Abends so betrunken, dass sie ausfällig und auch Henry gegenüber obszön wird. Dies besiegelt ihr Schicksal, denn nachdem Wilf seine Mordpläne bereits mit Henry geteilt hatte, war dies der letzte Tropfen, der noch fehlte, um den 14-jährigen Jungen zu überzeugen: Als Wilf seine stockbetrunkene Frau auf ihr Zimmer bringt, nickt Henry Wilf nur vielsagend zu.
Der Mord selbst gerät zu einem Desaster, denn Arlette wehrt sich nach Leibeskräften. Wilf richtet sie mit einem Messer so übel zu, dass er und Henry danach stundenlang damit beschäftigt sein werden, die Blutlachen zu beseitigen. Nach dem Mord verstecken die beiden die Leiche in einem Brunnen und schwören sich, die Sache niemals mehr zu diskutieren. Nachdem erste Ermittlungen seitens des Sheriffs und eines Anwalts im Sand verlaufen und Henry auch gegenüber seiner Freundin Shannon Cotterie dichthalten kann, scheint ihr Plan auch aufzugehen - sie haben aber nicht mit Arlette selbst gerechnet ...
Henry ist überzeugt, dass die Rattenplage, welche die Farm nach dem Ableben Arlettes überfällt, von Arlettes Geist ausgelöst wird - und nachdem Henry der Farm entflohen ist, sucht Arlettes Leiche Wilf in der Tat höchstpersönlich heim. Sie ist ein grässlicher Anblick:
Sie beugte sich über mich, und ihr Gesicht ... baumelte. Das Fleisch hatte sich von den Knochen gelöst, und ihr Gesicht hing jetzt herunter wie ein auf einen schlaffen Kinderballon gemaltes Gesicht. (...) Ihr baumelndes Gesicht glitt neben meines. Ich konnte spüren, wie meine Bartstoppeln winzige Teilchen von ihrer Haut abrissen, und hören, wie ihr gebrochener Unterkiefer wie ein mit Eis bedeckter Ast knarrte. | ||
Sie selbst erscheint ihm nur einmal, um ihn in die düstere Zukunft ihres gemeinsamen Sohnes blicken zu lassen, doch die Ratten verfolgen ihn weiterhin, wohin auch immer er geht. Schließlich stellen sie ihn 1930 in einem Hotelzimmer - er schreibt sein Geständnis unter deren Aufsicht nieder, doch kaum ist er fertig, da fallen sie zum letzten Mal über ihn her ...
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