George A. Romero

Romero, George Andrew
George A. Romero beim Weekend of Horrors 2005 in Münster
George A. Romero beim Weekend of Horrors 2005 in Münster
Biografie
Geboren 04. Februar 1940 in New York, N.Y.
Beruf / Tätigkeit Regisseur, Produzent

George Andrew Romero (* 4. Februar 1940 in New York, N.Y., † 16. Juli 2017 in Toronto, Canada) ist ein US-amerikanischer Regisseur, Produzent und Schauspieler.

Er wird heute als ein Mitbegründer des modernen Horrorfilms betrachtet und viele seiner Filme haben Kultstatus erreicht. Romero schrieb für die meisten seiner Filme das Drehbuch selbst und kann daher dem Autorenfilm zugeordnet werden. Typisch für seine Filme ist, dass sie bewusst die in den USA herrschende gesellschaftliche Situation ihrer jeweiligen Entstehungszeit spiegeln und einen politischen Subtext aufweisen, der bestimmte Missstände kritisiert. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen Die Nacht der lebenden Toten (Night of the Living Dead) und Zombie (Dawn of the Dead).

King widmete ihm seine Bücher Christine und Puls.

Biographie

George A. Romero wuchs im New Yorker Stadtteil Bronx auf. Er besuchte dort eine katholische Schule und wurde streng katholisch erzogen. Bereits im Alter von 14 Jahren begann er damit, mit einer Schmalfilm-Kamera Filme zu drehen. Damals wurde er einmal festgenommen, weil er eine brennende Puppe für eines seiner Filmprojekte von einem Dach warf. 1958 gewann er einen Future Scientists of America Award für eine Dokumentation über Geologie mit dem Namen Earthbottom, die er im Rahmen eines High School-Projekts erstellte.

Um ein Studium im Fach Kunst und Design an der Carnegie Mellon University aufzunehmen, zog er nach Pittsburgh, Pennsylvania, wo er bis heute lebt. Er wechselte nach drei Jahren zum Studienfach Theaterwissenschaften. Nachdem er sein Studium abgebrochen hatte, arbeitete er als Hilfskraft bei einer Produktion für Nachrichtenbeiträge. 1961 gründete er mit einigen Freunden die Produktionsgesellschaft The Latent Image, um zunächst Werbespots und Lehrfilme zu drehen.

Sein erster Horrorfilm Die Nacht der lebenden Toten (1968) – noch mit einem sehr geringen Budget gedreht – traf mit seiner hintergründigen Aussage gegen Rassismus und den Vietnamkrieg genau den Nerv der Zeit und wurde schnell zum Geheimtipp. Der kontroverse Zombie-Film wurde zudem in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen.

Auch seinen folgenden Filmen Crazies (The Crazies) (1973) und Martin (1977) lag eine subtile, gesellschaftskritische Botschaft zugrunde, Kassenerfolge wurden sie aber nicht. Während der Dreharbeiten zu seinem Film Season of the Witch (1972) lernte er Christine Forrest kennen, die er 1981 heiratete und mit der er zusammen drei Kinder hat.

Erst als wieder Zombies in seinen Filmen auftauchen, kommt der Erfolg zurück. Mit Zombie (Dawn of the Dead) von 1978, in dem sich vier Menschen auf der Flucht vor Zombiehorden in einem Einkaufszentrum verschanzen. In vielen Ländern wird der Film wegen seiner exzessiven Gewaltdarstellungen beschlagnahmt (Jugendschutz, Zensur).

Romeros dritter Zombie-Film Day of the Dead (deutscher Titel: 'Zombie 2') von 1985 wurde von der Kritik eher negativ aufgenommen. Nachdem er sich weigerte wie von den Investoren gewünscht, bei diesem Film auf explizite Gewaltdarstellungen zu verzichten, um ein "R-Rating" zu erreichen, bekam er nur die Hälfte des ursprünglich vereinbarten Kapitals zur Verfügung gestellt und musste sein Drehbuch für diesen Film deutlich vereinfachen.

Danach hatte er vor allem Erfolg als Produzent der Fernsehserie Tales from the Darkside.

1999 drehte er für den Song Scream der Band Misfits ein Musikvideo, in dem sich die Mitglieder der Band in Zombies verwandeln. Als einzige Bezahlung verlangte er von der Band, in seinem Film Bruiser aus dem Jahr 2000 zu erscheinen und Songs für dessen Filmmusik beizusteuern.

Im Jahr 2004 entwarf er für die Comic-Reihe Toe Tags die Handlung einer sechsteiligen Geschichte mit dem Namen The Death of the Death und schrieb dafür die Texte. Sie befasste sich ebenfalls mit der Zombie-Thematik.

Eine Neuverfilmung von Dawn of the Dead war Anfang 2004 ein weltweiter Kassenschlager. Nun bekam auch Romero selbst die Möglichkeit, seiner Zombie-Reihe noch einen weiteren Film hinzuzufügen. Daher unterbrach er 2004 die Vorproduktion zu Diamond Dead, um der Verfilmung des langersehnten vierten Teils seines Zombie-Zyklus Land of the Dead nachzugehen, die nach langjährigen Verhandlungen mit verschiedenen Hollywood-Studios schließlich von Atmosphere Entertainment finanziert wurde.

Filmographie

Regie und Drehbuch

  • 1968 - Die Nacht der lebenden Toten (Night of the Living Dead)
  • 1972 - Season of the Witch
  • 1973 - Crazies (The Crazies)
  • 1977 - Martin
  • 1978 - Zombie (Dawn of the Dead)
  • 1981 - Knightriders – Ritter auf heißen Öfen (Knightriders)
  • 1985 - Zombie 2 (Day of the Dead)
  • 1988 - Der Affe im Menschen (Monkey Shines)
  • 1990 - Two Evil Eyes (zusammen mit Dario Argento)
  • 1993 - Stark (The Dark Half)
  • 2000 - Bruiser
  • 2005 - Land of the Dead

Regie

Drehbuch

Schauspieler

  • 1968 - Die Nacht der lebenden Toten (Night of the Living Dead) als Reporter in Washington
  • 1977 - Martin als Pater Howard
  • 1978 - Zombie (Dawn of the Dead) als Regisseur des Fernsehsenders WGON TV
  • 1985 - Zombie 2 (Day of the Dead) als Zombie mit Narbe
  • 1986 - Lot swierkowej gesi (Flight of the Spruce Goose) als Gromero
  • 1991 - Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs) als FBI Agent in Memphis

Wissenswertes

Kings Sohn Joe Hill verwendet in Black Box die Dreharbeiten zu dem Horrorstreifen Dawn of the Dead als Hintergrund seiner Kurzgeschichte Bobby Conroy kehrt von den Toten zurück. Romero kommt darin als Figur vor.

Weblinks

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