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→Wie ein Schrei (40 - 45)
==Wie ein Schrei (40 - 45)==
:Tess hat alle Skrupel über Bord geworfen, der Schock über den "falschen Mord" sitzt noch immer tief, sie begreift kaum, was um sie herum geschieht. Mit Als Wagen fährt sie zu Lester weiter, baut darauf, dass er sich nichts dabei denkt, wenn er das Auto seines Bruders hört. Sie fährt bis vor die Tür, steigt aus, geht in Lesters Wohnung und findet ihn im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Tatsächlich erwartet Lester seinen Bruder und spricht schon mit ihm, als er sieht, wer da hereinkommt.
:"Du bist tot!", keucht er. "Nein, (...) das bist ''du''", antwortet sie und schießt ihm in den Kopf.
:Auch wenn es nicht notwendig ist, so will sie doch Beweise und wird im Schlafzimmer fündig, wo sie ein Versteck mit Frauenunterwäsche aufstöbert; ihre eigene liegt obenauf. Jetzt, jetzt endlich ist es vorbei. Das Leben ihres Peinigers - und ihr eigenes. Auf dieser Seite des Blutrausches wird ihr klar, was sie als Thrillerautorin längst weiß: Mörder fliegen immer auf. Und ihr ist auch klar, was ihr schwaches Glied in der Beweiskette ist: Betsy Neal, mit ihr hat sie über Big Driver gesprochen.
:Und so ist klar, was sie zu tun hat. In Lesters Wohnung noch schreibt sie einen insgesamt fünfseitigen Geständnisbrief, in dem sie für den Mord an Ramona und Lester zwar keine Reue zeigt, aber ihre Motivation erläutert und sich für Als Tod entschuldigt. Das Geständnis platzt nur so aus ihr heraus, es ist wie ein Schrei. Sie wirft den Brief in Lesters toten Schoß und überlegt, wo sie sich nun das Leben nehmen sollte. Gleich hier? Irgendwie unpassend. In Strehlkes Wagen? Eine bessere Idee. So setzt sie sich also erneut hinters Steuer und steckt sich den Revolverlauf in den Mund.