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Joyland: Rezension

Aus KingWiki
Version vom 8. August 2013, 16:59 Uhr von Cujo (Diskussion | Beiträge) (Die Guten dürfen am Leben bleiben. Danke!)


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Cujo (4/5)

Schon bei "Wind" entdeckte ich eine erfreuliche und wohl altersbedingte Veränderung bei unserem grossen Meister. Hatte er bisher die Angewohnheit, die meisten sympathischen Charaktere einer Story einen mehr oder weniger hässlichen Tod sterben zu lassen, zumindest einen "Opfertod" im Sinn der Erlösungsopern Richard Wagners, so lässt er nun von Altersmilde geprägt die Mehrzahl der "Guten" leben.

Das ist der erste Gedanke nach dem Lesen von "Joyland": Dankbarkeit. Dankbarkeit, dass nicht nur Devin, sondern auch Erin und sogar auch Annie überleben "dürfen". Es darf doch mal sein, dass die Bösen besiegt werden, dass die guten und die unheimlichen Geister beruhigt und befriedigt sind, und unsere Helden noch am Leben bleiben dürfen. Dass Mike sterben wird und muss, das ist schon bald einmal klar. Aber ein Menschenleben genügt, darum die Dankbarkeit. Mir ging es deutlich besser als nach "Der dunkle Turm".

Dann war ich auch gerührt, wie schlicht und einfach hier eine Episode aus dem Leben eines jungen Mannes erzählt wird, der nicht der ganz grosse Held (aber doch ein mehrfacher Lebensretter) ist, der überlegt, zur Musik der Doors oder gar zu "dark side of the moon" (wie schön, da war ich auch jung) abzutreten, und mit dem es das Leben gut meint. Selten war eine Sex-Szene bei King so lustig und menschenfreundlich erzählt wie Devins "Entjungferung" im Ross'schen Anwesen.

Warum denn keine 5, werdet Ihr fragen. Das liegt darin, dass ich etwa nach Seite 300 einen Teil des Finales kommen sah. Es war ja klar, dass nur zwei Menschen als Mörder in Frage kamen, und der Meister drückte unsere Nasen etwas zu fest auf diese Wahrheit, wie er Devin und Erin in aller Öffentlichkeit die Akten sichten lässt.

Trotzdem: Eine gute, wirklich gute Story. Und ganz gut ist, dass ich nicht weiss, was ich jetzt da gelesen habe: Gespenstergeschichte, Krimi oder Entwicklungsroman.