The Battle of Tull
The Battle of Tull (dt. Die Schlacht in Tull) ist die achte Reihe aus der Dark-Tower-Comics Serie. Die dritte aus dem zweiten Kapitel The Dark Tower: The Gunslinger.
Jeder, der die Romane des Dark-Tower-Zyklus bereits kennt, wird schon anhand des Titels die Handlung erkennen. Die Geschichte, welche in fünf Einzelheften erzählt wird, ist bereits aus Schwarz (orig. The Gunslinger) bekannt.
Handlung
Nach den Ereignissen mit den Kleinen Schwestern von Eluria erreicht Roland Deschain die verschlafene Stadt Tull, die aus gerade einmal vier Straßen besteht. Die Einwohner begegnen ihm mit misstrauischen Blicken, aber Roland beschließt, eine Weile zu bleiben, da es hier der Musik nach zu urteilen zumindest eine Bar gibt. Er gibt seinen Esel ab und bezahlt dafür mit Gold.Die Bar, Sheb's, ist recht heruntergekommen, der Mann am Klavier spielt Hey, Jude, Männer spielen Karten. Roland bestellt Fleisch: drei Burger, dazu ein Bier. Sofort ändert sich die Atmosphäre in der Bar spürbar. Wer hat jemals davon gehört, drei Burger zu bestellen? Als Roland Gold zeigt, ist die Luft zum Schneiden dick, als er auch noch sagt, dass er kein Wechselgeld erwartet, ist sogar die davon profitierende Wirtin verärgert über diese Zurschaustellung von Reichtum.
Aber er bekommt sein Fleisch. Die Frau behauptet, es sei aus kontrolliertem Anbau, Roland ist sich jedoch sicher, dass es von einem Mutanten kommt, wie heutzutage fast alles Fleisch. Dennoch schlingt er es gierig hinunter, neidvolle Blicke wie Nadeln in seinem Nacken.
Er ist fast fertig, als sich ihm ein Penner nähert, der nach Teufelsgras stinkt. Erschrocken stellt Roland fest, dass der Fremde das Zeug sogar gekaut hat. Irgendwie weiß Roland: Dieser Mann müsste tot sein, und der Mann in Schwarz hat etwas mit ihm gemacht. Völlig verblüfft ist Roland, als der Mann ihn in der Hohen Sprache von Gilead anspricht, der Sprache der Revolvermänner, die er schon ewig nicht mehr vernommen hat. Er bettelt Roland um Geld an, und er gibt ihm wie betäubt ein Stück Gold.
Alle Kunden bekommen es allmählich mit der Angst zu tun und verschwinden; als der Penner eingeschlafen ist, will Roland von der Wirtin Informationen über den Fremden. Sie willigt ein, will aber bezahlt werden – mit Sex. Er nimmt sie mit nach oben und sie schlafen miteinander. Danach insistiert Roland, und die Wirtin, Alice aus Tull, beginnt zu erzählen.
Der Mann, der Roland angesprochen hatte, heißt Nort – und er starb in der Tat am Teufelsgras. Noch am selben Tag hält der Mann in Schwarz mit einem Pferdegespann in Tull Einzug. Viele halten ihn für einen Priester oder einen Mönch, und er fährt direkt bei Sheb's vor, wo Nort zur Totenwache aufgebahrt ist. Ruhig und mit angenehm freundlicher Stimme bestellt der Neuling einen Whiskey.Alice erfährt, dass der Fremde kein Priester ist – und doch verfügt er über magische Kräfte: Vor den Augen der versammelten Trauergäste macht er sich fast beiläufig einen Spaß daraus, Nort mit einem merkwürdigen Ritual wieder zum Leben zu erwecken. Völlig verschreckt fliehen alle, doch der Mann in Schwarz kann sich nur vor Lachen schütteln.
Bald hat Alice ein Gespräch mit Nort, der sich von Gott berührt fühlt und gerne mit dem Teufelsgras aufhören würde, gleichzeitig aber weiß, dass er es nicht schaffen wird. Er fragt sich frustriert, warum der so mächtige Fremde nicht dafür gesorgt hat, dass er nicht mehr süchtig nach dem Zeug ist.
Nort hat eine geschriebene Botschaft vom Mann in Schwarz – auf Papier, eine kostbare Seltenheit in dieser Welt. Der Mann schreibt Alice, dass er Nort gewissermaßen programmiert hat (siehe auch Hypnose). Spricht sie in seiner Gegenwart das Passwort Neunzehn aus, wird er ihr sofort alles über das Leben nach dem Tod erzählen. Zwar wird sie das Wissen in den Wahnsinn treiben, doch der Mann in Schwarz sagt ihr voraus, dass sie es trotzdem tun wird.
Roland - der weiß, wer der Mann in Schwarz wirklich ist, ist sich sicher, dass der Zauber mit der 19 funktionieren wird und warnt Alice, dies nicht zu leicht zu nehmen – aber er weiß, dass sie gegen diese Magie nichts wird tun können. Er selbst ist sich immer mehr darüber im klaren, dass Tull auch für ihn gefährlich ist; dennoch will er noch eine Weile bleiben.
Roland will herausfinden, was hinter der Wüste auf ihn wartet. Alice ist ahnungslos; somit sucht er den Stallknecht Kennerly auf, laut Alice einer der wenigen, die davon etwas wissen könnten. Doch auch der hat nur Vermutungen und weiß von Gerüchten, von denen sich einige als erstaunlich akkurat erweisen werden: Dämonen, die in der Wüste lauern, am Ende ein Ozean mit Ungeheuern oder gar das Ende der Welt.
Roland ist mit Alice im Bett, als Sheb ins Zimmer stürzt, ein Messer in der Hand. Sheb ist eifersüchtig und will Alice ganz für sich haben. Roland bricht ihm kurzerhand beide Handgelenke – und als Sheb jammernd zusammenbricht, erkennt Roland ihn wieder: Sie waren vor inzwischen langer Zeit, als Roland noch ein Junge war, gemeinsam in der Stadt Mejis. Sheb war mit dabei, als Rolands Liebe Susan Delgado im Feuer starb. Erzürnt fragt Roland ihn, ob er sich an das Mädchen und an die Nacht des Erntedankfestes erinnern kann. Auch Sheb weiß nun, wer Roland ist und erwähnt Eldred Jonas – doch bevor Licht in dieses kurze Gespräch geworfen werden kann, schickt Roland Sheb wütend davon.
Roland nimmt an einem Gottesdienst teil, der von der Priesterin Sylvia Pittston geleitet wird. In ihrer Predigt zitiert sie mehrfach die Bibel und bringt die Gemeinde in einen ekstatischen Zustand, indem sie über die unheimliche Macht des 'Versuchers' (engl.: the Interloper) predigt, den sie unter anderem als Scharlachroten König und Herrn der Fliegen bezeichnet. In ihrer flammenden Rede spricht sie zudem vom Stern Wermut und von Endwelt.
Von Alice erfährt Roland, dass Pittston einst (es ist in Rolands Welt nicht mehr möglich, exakte Zeitangaben zu machen) aus der Wüste kam – Roland fragt sich, wie sie diesen Weg zurückgelegt hat.
Der Revolvermann hat ein neues Ziel: Er marschiert direkt zur Priesterin und bricht bei ihr ein. Sie ist nicht überrascht, ihn zu sehen – Walter war bei ihr, auch in ihrem Bett. Sie ist schwanger, jedoch nicht von ihm, sondern von dem Scharlachroten König. Roland zieht seinen Revolver. Er zwingt ihre Beine auseinander und rammt ihn zwischen ihre Beine. So zwingt er sie, seine Fragen zu beantworten: Hinter der Wüste sind Berge – und dort wird der Mann in Schwarz zum Meditieren innehalten: Rolands Chance, ihn einzuholen.
Als sie dies preisgegeben hat, sinkt Pittston in sich zusammen: Sie hat das Kind verloren.
Stallknecht Jubal Kennerly warnt Roland, dass ein Sturm kommen wird, der den Revolvermann einholen würde, wenn er nun Tull verließe – dennoch will Roland seinen Maulesel abholen und verschwinden. Plötzlich wird Roland von Kennerlys Tochter angegriffen, doch ist die Attacke erbärmlich und spielerisch abgewehrt. Roland könnte beide töten, ist aber pragmatisch und will keine Zeit vergeuden. Schnell händigt Kennerly ihm sein Tier aus.
Doch bald schnappt Walters Falle zu, als plötzlich überall Türen auffliegen und alle Bewohner von Tull Roland attackieren. Alice ist die erste – sie ist verrückt geworden und fleht um den Tod, da sie Nort tatsächlich mit dem Wort 19 zum Reden aufgefordert hat und die Wahrheit über das Land der Neunzehn nicht ertragen kann. Sie und Sheb sind die ersten Opfer von Rolands Revolvern. Mit atemberaubender Präzision und Geschwindigkeit schießt und lädt Roland, mäht die Angreifer, die mit Messern und Brettern auf ihn losgehen, der Reihe nach nieder.Es gelingt ihm, Sylvia Pittston zu erledigen, woraufhin der Zorn der Überlebenden seinen Höhepunkt erreicht und Roland beinahe in der Masse versinkt, die ihm über 20 Wunden zufügt, eine davon tief. Aber Roland kämpft wie eine Maschine und tötet alle. Am Ende zählt er 58 Leichen, darunter 14 Frauen und 5 Kinder.
Er findet auch Nort wieder: Er hängt gekreuzigt über dem Saloon, und Roland zollt ihm Respekt, indem er ihn abnimmt. Vom Kampf ermattet, beschließt er, noch eine Nacht in der nun ausgestorbenen Stadt zu verbringen. Als er am nächsten Morgen aufwacht, ist der Sturm vorbei – und sämtliche Leichen sind verschwunden.
Wissenswertes
- Robin Furth und Peter David folgen mit der Handlung und der Unterteilung der Geschichte in ihre Einzelhefte sehr deutlich den Vorgaben von Stephen King. Die Grundlage der Geschichte ist die Revision von Schwarz, vor allem an der Verwendung des Scharlachroten Königs und der 19 deutlich zu merken.
- Marvel veröffentlichte die Hefte ab 1. Juni 2011 im monatlichen Rhytmus.
- Eine deutsche Übersetzung und Veröffentlichung ist noch nicht angekündigt. Sollten sich Heyne und Splitter allerdings entscheiden, auch das zweite Kapitel der Serie für den deutschen Markt herauszugeben, dürfte die Reihe in einer Paperback-Fassung bei Heyne und in einer Luxusausgabe bei Splitter erscheinen.