Richie Tozier
Inhaltsverzeichnis
Der kindlich Gebliebene
Immer schon ein Witzbold, machte Richie seinen hervorstechendsten Charakterzug zum Beruf und wird Comedian und Discjockey. Er ist bekannt als Mann der Tausend Stimmen [1] - hörten sich diese in seiner Kindheit noch alle peinlich gleich an, hat er mittlerweile geübt und kann (ganz ähnlich wie Henry Leyden) verschiedene Menschen nachahmen; manche haben eigene Namen (siehe unten).
Er ist religiös erzogen und akzeptiert die Vorstellung von Geistern, ohne dies zu hinterfragen. Gleichzeitig bewahrt er sich eine kindliche Naivität und sein fester Glaube, Niespulver könnte ES aufhalten, führt dazu, dass er ES damit mehr verletzt als Bill mit dem Revolver seines Vaters. [2]
Richie und ES
Seine vermeintlich erste Begegnungen mit ES hat er gemeinsam mit Bill Denbrough im Zimmer dessen verstorbenen Bruders Georgie und am Haus in der Neibolt Street, wo er auf den Teenage-Werwolf trifft, den er kurz zuvor im Kino gesehen hat und nur dank Silver entkommt. Später aber wird klar, dass er zuvor bereits auf ES in Form der zum Leben erwachten Paul Bunyon-Statue getroffen ist; ein Ereignis, das er als Traum verdrängt hatte.
Zusammen mit Mike hat er im Klubhaus die Vision von der Ankunft von ES und wird 1985 zusammen mit Bill ins Makroversum geschleudert, wo er am Ritual von Chüd teilnimmt.
Der Kampf gegen das Monstrum
Ähnlich wie Eddie Dean in Kings Dark-Tower-Zyklus verbirgt sich hinter dem witzigen Äußeren von Richie ein durchaus nachdenklicher und intelligenter Kern. Er ist – nachdem Ben den Freunden von der Rauchloch-Zeremonie der Indianerstämme erzählt hatte – der Erste, der überlegt, ob der Klub nicht vielleicht von einer äußeren Kraft gelenkt wird. Einer Kraft, die ES aufhalten will.
Wieviel von all dem denken wir uns selbst aus, und inwieweit werden wir gelenkt? Richie war überzeugt davon, dass die Macht, die sie alle zusammengeführt hatte, die Macht, die Ben als Botschafter benutzt hatte, um ihnen die Idee des Rauchlochs einzugeben - dass diese Macht nicht identisch war mit jener, die für die Kindermorde verantwortlich war. Diese Macht war eine Art Gegenkraft zu jener anderen - zu (oh, du kannst es ruhig aussprechen) jenem ES. | ||
Richie ist ganz wesentlich daran beteiligt, ES im Makroversum zu besiegen, da seine verschiedenen Stimmen Ihm zusetzen.
Richies Stimmen
- Stimme-des-irischen-Bullen
- Angelehnt an Derrys Polizisten Aloysius Nell, der irischer Abstammung ist, entwickelt Richie diese Stimme. Als Richie ES in dieser Stimme anspricht, findet Eddie Kaspbrak, dass er sie perfektioniert hat, denn sie klingt täuschend echt. In der Tat spricht Nell zeitgleich dieselben Worte im Beisein seiner Frau Maureen, woraufhin er einen tödlichen Herzinfarkt erleidet.
- Kinky Briefcase
- Richies (und Carol Feenys) persönlicher Favorit ist Berater in Sexfragen. Er hat einen amerikanischen Akzent, wirkt aber von seiner ganzen Art eher britisch und sehr distinguiert. Sein Slogan ist: "Nur nach Kinkys Visitenkarte greifen, dann klappt's bald wieder mit dem Steifen." (original: "You need my card if you can't get hard.")
- Buford Kissdrivel
- Dies ist der Publikumsliebling unter Richies Stimmen. Er ist ein Senator im Süden Amerikas und spricht in einem sehr breiten Akzent.
- W.C. Fields
- Richie verwendet die Stimme im Roman nur ein einziges Mal, sodass man wenig dazu sagen kann. Richie stellt ihn sich komischerweise mit Zylinder, roter Nase und einer Golftasche über der Schulter vor.
- Wyatt the homicidal bag-boy (wörtlich: Wyatt, der mörderische Taschenjunge)
- Diese Stimme wird nur als in seinem Repertoire befindlich erwähnt und wurde (auch in der Neuauflage) nicht aufgeführt.
Fußnoten
- ↑ eine Anspielung auf den tatsächlich als Man of a Thousand Voices bekannten US-Komiker Rich Little, der auch in Duddits erwähnt wird
- ↑ Er ähnelt hier Alan Pangborn, der so von seinem Zauberspielzeug überzeugt ist, dass er darin eine echte Waffe gegen Leland Gaunt bekommt.
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