The Killer
The Killer ist eine Kurzgeschichte des Schriftstellers Stephen King. Die zwei Seiten umfassende Kurzgeschichte hat King als Jugendlicher geschrieben und an das Magazin "Famous Monsters of Filmland" geschickt. Veröffentlicht wurde sie erstmals 1994.
Die vollständige Geschichte erstmals in deutscher Übersetzung
The Killer
Plötzlich wurde er wach und realisierte, dass er nicht wusste, wo er war oder was er in einer Munitionsfabrik machte. Er konnte sich weder an seinen Namen erinnern noch an das, was er gemacht hatte. Er konnte sich an gar nichts mehr erinnern.
Es war eine große Fabrik mit Montierstraßen und Fließbändern und den klick-klack-Geräuschen der Montage. Er nahm eines der montierten Gewehre aus der Kiste, in der sie automatisch verpackt wurden. Eigentlich bediente er die Maschine, aber sie war jetzt ausgeschaltet. Es schien ein natürlicher Reflex zu sein mit dem er das Gewehr aufhob.
Er ging langsam zu einem anderen Teil der Fabrik hinüber, wo ein anderer Mann die Kugeln verpackte. "Wer bin ich?", fragte er langsam, stockend. Der andere Mann fuhr mit seiner Beschäftigung fort. Er schaute nicht auf und zeigte nicht auch nicht, dass er die Frage verstanden hatte. "Wer bin ich? Wer bin ich?" Er schrie es. Obwohl der ganze dom-ähnliche Raum von seinem Schreieen wiederhallte, änderte sich nichts. Die Arbeiter machten weiter ohne aufzuschauen.
Er schlug mit dem Gewehr nach dem Kopf des Packers und traf ihn mit einem knirschenden Geräusch, worauf der Packer auf's Gesicht fiel und die Kugeln über den ganzen Boden verteilte. Er hob eine auf. Es war zufällig das richtige Kaliber, und er lud das Gewehr mit einigen weiteren Kugeln.
Über sich hörte er das klick-klack von Schritten, und er schaute hoch, um einen anderen mann auf dem hochgelegenen ußweg gehen zu sehen. "Wer bin ich?", schrie er hoch, ohne jedoch eine Antwort zu erwarten. Der Mann sah herunter und fing an zu laufen. Er riss das Gewehr hoch und feuerte zweimal. Der Mann hielt an, fiel auf seine Knie, schaffte es jedoch vorher noch, einen roten Knopf an der Wand zu drücken. Eine Sirene fing an zu heulen. Laut und klar. "Killer! Kiler! Killer!", schrie der Lautsprecher.
Die Arbeiter schauten nicht auf, sondern fuhren mit ihrer Tätigkeit fort. Er rannte, versuchte der Sirene, dem Lautsprecher zu entkommen. Er sah eine Tür und rannte darauf zu. Sie öffnete sich und vier uniformierte Männer standen da. Sie schossen mit merkwürdigen Energie-Gewehren auf ihn. Die Schüsse verfehlten ihn und sein Energie-Gewehr fiel zu Boden.
Er rannte in die andere Richtung, aber es kamen noch mehr von einer anderen Tür. Er blickte sich gehetzt um. Sie kamen jetzt von allen Seiten. Er musste entkommen. Er kletterte höher und höher, in Richtung des obersten Stockwerks, aber da oben waren noch mehr von ihnen. Sie hatten ihn umzingelt. Er feuerte, bis sein Gewehr leer war.
Sie kamen auf ihn zu, von oben, von unten. "Bitte nicht schießen. Könnt ihr nicht sehen, dass ich nur wissen will, wer ich bin?" Sie feuerten und die Energiebahnen trafen ihn. Alles wurde schwarz.
Sie beobachteten, wie die Türen hinter ihm geschlossen wurden und der LKW wegrollte. "Einige von ihnen werden immer wieder mal zu Killern", sagte eine der Wachen. "Ich kann es einfach nicht verstehen", sagte der zweite und kratzte sich am Kopf. "Nimm nur mal den einen, was der sagte: 'Ich möchte nur wissen, wer ich bin.' Das war alles. Er schien fast menschlich. Ich fange an zu glauben, dass sie diese Roboter zu gut bauen."
Sie beobachteten, wie der Roboter-Reperatur-LKW um die Ecke verschwand.
__________________________________________
Übersetzt von Eva Schuster