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Der Sturm des Jahrhunderts: Inhaltsangabe (Teil II)

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Inhaltsangabe zu Der Sturm des Jahrhunderts (Teil II)

Zu Teil I der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Stephen Kings Drehbuch Der Sturm des Jahrhunderts ist unterteilt in 3 Teile mit jeweils 7 Akten. Dieser zweite Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Akte ab Teil 2, 4. Akt.

Anmerkung: Manche Passagen des Drehbuchs tauchen in der Filmversion nicht auf. Diese Inhaltsangabe orientiert sich an der Filmversion. Die Hinweise in Klammern bei den Akten dienen der Orientierung des Lesers und sind so nicht vom Autor intendiert.

(noch Zweiter Teil: Der Sturm des Jahrhunderts)

4. Akt (Selbstmord im Waschraum)

Während Cat nach dem Mord an Billy im Schutzraum sitzt und leise "Bin ein kleines Teekännchen" vor sich hin singt, kommt Ursula Godsoe mit dem Schneemobil an und findet ihren Ehemann Peter zugedeckt im Schnee liegen. Sie ist von Trauer überwältigt, doch es gelingt Mike Anderson, sie in den warmen Raum hinter seinen Laden zu führen, in dem Andre Linoge in seiner Zelle sitzt.
Es ist Robbie Beals, der Mike gegenüber ausspricht, was wohl viele schon lange als Ausweg in der Luft liegen sahen:
   
Der Sturm des Jahrhunderts: Inhaltsangabe (Teil II)
Wir sollten ihn töten. Niemand bräuchte es zu erfahren. Was auf den Inseln vorgeht, geht nur die Inseln was an, so war's schon immer und so wird's auch immer sein. Wie bei Dolores Claiborne und dem, was sie bei der Sonnenfinsternis mit ihrem Mann gemacht hat.
   
Der Sturm des Jahrhunderts: Inhaltsangabe (Teil II)
Doch Mike würgt ihn mit den Worten ab: "Wir wüssten es." Mehr sagt er nicht, doch wird deutlich, wie sehr er Robbie für diesen Vorschlag verachtet.
In seiner Zelle fängt Linoge schon wieder an, den Pantomimen zu spielen. Diesmal cremt er sich mit einer imaginären Creme ein und singt das Lied vom Teekännchen. Im Waschraum des Rathauses folgt die alte Cora Stanhope seinem Beispiel, als sie sich für die Nacht zurecht macht. Ob das Aufdrehen des Wasserhahns oder das Herumsuchen in ihrem Beutel – alles wird von Linoge imitiert oder vorgegeben ... bis Cora im Spiegel den Stock sieht, der an einer Toilettenkabine lehnt.
Während Mike beschlossen hat, im Schutzraum nach Molly und Ralphie zu sehen und Hatch die Aufsicht über Linoge erteilt, nimmt Cora lächelnd ihren Lippenstift aus dem Beutel und beginnt, eine Nachricht auf den Spiegel zu schreiben.
Molly ist heilfroh, Mike wieder bei sich zu haben, doch ist seine Ankunft im Rathaus überschattet, als auch schon ein Schrei ertönt: Cora ist gefunden worden. Mike kommt dazu und findet ein schreckliches Bild vor. Cora kniet vor einem Waschbecken und hat sich offenbar darin ertränkt. An den Spiegeln über ihr die Botschaft: Gebt mir, was ich will, und ich verschwinde.

5. Akt (Mollys geflüsterte Worte / Der Ausbruch)

Mike kümmert sich darum, dass alle Leichen in den Vorratsraum gebracht werden und will, nachdem er sich überzeugt hat, dass es seiner Familie den Umständen entsprechend gut geht, wieder zurück zu seinem Laden. Molly begleitet ihn nach draußen und gibt ihm Abschiedsworte mit, die ihn bis ins Mark erschüttern. In einem unheimlichen Echo von Robbie Beals' Worten, spricht sie ihn auf Linoge an und flüstert Mike zu: "Vielleicht solltet ihr ihn loswerden. Dafür sorgen, dass er einen Unfall hat." Ohne darauf einzugehen, aber sichtlich mitgenommen (nicht, weil er umdenkt, sondern weil seine eigene Frau so etwas sagen kann), schickt Mike sie zurück in den Schutzraum.
Bei der Bewachung der Zelle gilt noch immer: nur zu zweit. Und Mike hat vorgesorgt: Zwei sind direkt im hinteren Raum bei Linoge, doch weitere Männer sind vor der Tür. Sie sind nicht alle drinnen, damit Linoge mit seinen offensichtlich hypnotischen Kräften nicht an alle gleichzeitig kommt.
Momentan ist Robbie einer der beiden Aufpasser, doch was er in Linoges Zelle vorfindet, bringt ihn fast um den Verstand. Das ist nicht Andre Linoge da drin. Es ist seine längst verstorbene Mutter – und sie ruft nach ihm, da sie bald sterben muss und ihn bei sich haben will. In seinem tiefsten Innern begreift Robbie, dass dies ein Trugbild ist, erst recht, als die Linogemutter aufsteht und ihm androht, ihm in der Hölle die Augen aus dem Kopf zu fressen.
Robbie schnappt sich die Pistole vom Schreibtisch und richtet sie auf den Gefangenen. Henry Bright, die zweite Wache, ruft um Hilfe, doch da schlägt schon die Tür zu – Hatch und die anderen sind ausgesperrt.
Robbie ist zu allem entschlossen, doch seine Mutter verspottet ihn: Damit wolle er sie töten? Robbie schaut, was er da hält, und es ist eine zischende Schlange, die er schleunigst fallen lässt. Nun aber ist Linoge die Spielchen satt. Mit einem mentalen Schubs stößt er Robbie von sich und sprengt die gesamte Front der Gitterstäbe aus ihrer Verankerung, als auch schon ein gleißendes Licht erstrahlt, offenbar ausgehend von Linoge selbst.
Mit einer Axt versucht Hatch, die Tür zum hinteren Raum zu durchbrechen, als sie auch schon aufschwingt. Linoge will Hatch, der offenen Mundes wie eine Marionette in den Raum auf ihn zugeht – da können die anderen ihn zurückrufen, so lange sie wollen. Hier drinnen schwebt alles oder fliegt herum ... und inmitten dieses stillen Sturms steht Linoge mit seinem Stock.
Doch Linoge hat sich völlig verändert. Er trägt einen langen Mantel mit Kapuze ... und er scheint um zweihundert Jahre gealtert, ist weniger ein Mensch als vielmehr ein Dämon – dies ist Linoges wahres Gesicht. Aus seinem faltigen, eingefallenen Mund spricht er zu Hatch: "Gebt mir was ich will, und ich verschwinde." Dann lässt er Hatch stehen und taucht draußen im Schneegestöber unter.
Mike kommt zu spät, um Linoge noch zu sehen, doch Hatch, der wieder langsam zu sich kommt, gibt Linoges mittlerweile altbekannte Forderung an ihn weiter.

6. Akt (Der Gemeinschaftstraum)

Nun, da es keinen Grund mehr gibt, sich aufzuteilen, begeben sich alle zum Schutzraum, wo endlich auch Mike von einer Welle der Erschöpfung ergriffen wird. Er macht es sich auf einem Sessel vor dem Fernseher bequem, der einen – von Statik stets unterbrochenen – Fernsehprediger zeigt.
Endlich schläft er ein und hat sofort einen Traum; doch ist er nicht der Einzige: Es wird klar, dass alle, die gerade im Schutzraum schlafen, denselben Traum erleben:
Ein Reporter berichtet von der noch immer völlig zugeschneiten Insel Little Tall Island, wohl nur wenige Stunden nach dem Sturm des Jahrhunderts. Die Insel ist wie leergefegt. Es wurden vier Leichen gefunden (offensichtlich Martha Clarendon, Peter Godsoe, Lloyd Wishman und Billy Soames) – doch über 200 Einwohner sind einfach verschwunden.
Der Reporter nennt einzelne Namen (woraufhin die jeweils Angesprochenen im Schlaf zusammenzucken) und kann Little Tall nur mit einem vergleichen: der (im übrigen historisch überlieferten) Geisterstadt Roanoke, wo im 16. Jahrhundert sämtliche Siedler verschwanden und nur ein mysteriöses Wort hinterließen: Croaton.
Man konnte nachvollziehen, dass die Bewohner von Little Tall wohl die Nacht vor ihrem Verschwinden gemeinsam im Schutzraum des Rathauses zubrachten, danach aber verwischt sich jede Spur – alle sind einfach weg.
In diesem Moment erwachen viele gleichzeitig und begreifen sofort, dass sie denselben Traum teilten. Doch wohin sollen sie alle verschwunden sein? Mike wird klar, dass nur er über diesen Punkt hinaus weitergeträumt hat. Er hat im Traum gesehen, was mit den 200 Einwohnern geschah: Unter Linoges Bann stehend und sich immer wieder dafür entschuldigend, dass sie seiner Bitte nicht nachkamen, bildeten sie eine lange Schlange und stürzten sich einer nach dem anderen von einem Bootssteg ins sturmumtoste Meer.

7. Akt (Der Leuchtturm fällt / Ein Anagramm / Ralphie hört eine Stimme)

Nach dem Frühstück hat der Sturm Rekordstärke erreicht, und der Leuchtturm von Little Tall scheint bald einzustürzen. Dies lockt sehr viele Neugierige nach draußen ins Schneegestöber, und Mike warnt sie alle dringend, zusammen zu bleiben. Tatsächlich schlagen haushohe Wellen gegen den Leuchtturm und bringen ihn zum Einsturz.
Während die Inselbewohner zu gleichen Teilen ungläubig wie fasziniert dem Schauspiel beiwohnen, verschwinden unbemerkt vier von ihnen einfach aus der Menge, werden nach hinten weggezogen. Erst als der Leuchtturm gefallen ist, bricht Panik aus, als ihre Abwesenheit auffällt und Mike, als alles Rufen nichts bringt, alle sofort wieder ins Rathaus schickt.
Momentan können sie für die Verschwundenen nichts tun, zu gefährlich sind die Wetterbedingungen, zu hoch das Risiko, dass auch ein Suchtrupp verschwinden würde. Mike schnappt sich jedoch drei Freiwillige, darunter Hatch, um zu seinem Laden zu fahren und weitere Lebensmittel zu besorgen. Auf dem Weg dorthin macht er einen Zwischenstopp in seinem Haus, um aus der Kindertagesstätte, die Molly dort leitet, ein paar Spielsachen mitzunehmen. Dabei fällt sein Blick auf eine Reihe Bauklötze mit Buchstaben ... und ihm kommt eine Idee.
Cat Withers, die mit einer Decke um die Schultern lange Zeit nur wie katatonisch dasaß und hin und wieder leise sang, verliert die Nerven, als die Kinder unter der Aufsicht von Robbies Frau Sandra Beals ausgerechnet "Bin ein kleines Teekännchen" singen; Cat verfällt in einen Weinkrampf. Die Kinder bekommen das mit und hören auf zu singen.
Ralphie räumt Spielsachen auf, als er eine Stimme hört, die aus der Besenkammer zu kommen scheint und ihn ruft.
Mike legt mit den Bauklötzen den Namen LINOGE. Als er damit ein wenig herumexperimentiert, wird ihm klar, dass es ein Anagramm ist für LEGION, den biblischen Dämon, den Jesus ins Meer hetzte.
Ralphie ist neugierig geworden, hört sich doch die Stimme von hinter der Tür so an wie die des Mannes, der ihn im Laden seines Vaters auf den Arm nahm und ihn auf die Nase küsste. Ralphie entfernt sich von den anderen, als die Tür von selbst aufschwingt. Ralph tritt in die Dunkelheit dahinter, und die Tür fällt hinter ihm ins Schloss.

Dritter Teil: Die Abrechnung

1. Akt (Linoges Geschenk / Rückkehr einer Vermissten)

Mike und die mit ihm gekommenen Freiwilligen holen das verderbliche Fleisch aus seinem Laden und finden unterwegs eine der Vermissten: Jane Kingsbury ist im Schnee vergraben und völlig vereist.
Wegen des Schneetreibens stets dicht bei den Wagen bleibend rufen einige Männer nach den Vermissten und lassen immer wieder die Hupe ertönen, um die möglicherweise Herumirrenden zu leiten.
Drinnen fällt Molly Ralphies plötzliche Abwesenheit auf. Nur Pippa hat gesehen, dass Ralphie auf die Besenkammer zuging; als Molly die Tür öffnet, steht Ralphie ganz seelenruhig da drinnen und lächelt seine Mutter an, die ihn erleichtert in die Arme schließt. Ralphie behauptet, Linoge sei eben noch mit ihm hier gewesen – doch ist der Raum klein und hat keinerlei weitere Ausgänge. Molly aber findet einen Zettel mit Linoges hinlänglich bekannter Aufforderung – Beweis genug, dass er wirklich hier war.
Linoge hat Ralphie ein Geschenk gegeben. Der Junge hält einen kleinen Beutel hoch und wirkt komplett uneingeschüchtert oder gar ängstlich. Dies sei ein Geschenk von Linoge an alle auf der Insel. Als Molly den Inhalt des Beutels in ihre Hand kippt, findet sie eine Reihe glänzender Steine vor. Auch Ralphie selbst weiß nicht, was genau sie damit anfangen sollen.
Draußen schält sich ein Schatten aus der chaotischen Schneelandschaft. Es ist Angie Carver, eine der beim Einsturz des Leuchtturms Verschwundenen. Ihre Haare sind weiß geworden, ihr Gesicht um Jahrzehnte gealtert und voller Falten, ihre Augen blutunterlaufen. Sie stammelt wild vor sich hin; sie müssten Linoge geben, was er will. Und Linoge will eine außerordentliche Wählerversammlung abhalten, an der alle teilnehmen müssen. Sie sollten an Roanoke und Croaton denken und kommen.

2. Akt (Angie Carvers Geschichte / Etwas stimmt nicht mit den Kindern)

Cat Withers ist wieder soweit bei Verstand, dass sie sich um die Kinder kümmert und ihnen etwas vorliest (es ist aus einem Buch, das – wie wir lediglich im Drehbuch, nicht aber im Film erfahren – einst das Lieblingsbuch von Danny Torrance (aus Shining) war); doch mitten in der Lesestunde fangen die Kinder wie auf ein Stichwort gemeinsam zu singen an: "Bin ein kleines Teekännchen ..."
Sie bringen Angie Carvers ins Warme und sie erzählt ihre Geschichte von dem Moment an, als sie aus der Reihe Schaulustiger nach hinten gerissen wurde. Beim Anblick dessen, was sie ergriffen hatte, verlor sie das Bewusstsein – und als sie wieder zu sich kam, flog sie. Sie weiß, wie verrückt das klingt, insistiert aber, dass sie, mit Linoge und George Kirby (einem weiteren Vermissten) einem Stock mit einem Wolfskopf hinterher flog. Sie mussten von hier oben aus einen Blick in die Zukunft werfen und fanden Little Tall erneut verlassen vor, wie in ihren Träumen.
Dann ließ Linoge George einfach fallen, der schreiend in die Tiefe stürzte – sie aber schickte er zurück, um die Nachricht zu überbringen. Sie müssen ihm geben, was er will, und er hat sie auf dieser Insel ausgesucht, weil er weiß, dass Inselbewohner ein Geheimnis für sich behalten können.
Unten sind die Kinder nun mitten im Singen stehend erstarrt. Während die ratlosen Erwachsenen nicht wissen, was die Kinder anstarren, sehen diese Linoges Stock am Kaminfeuer stehen – doch hat er jetzt keinen Wolfs-, sondern einen sehr süßen Hundekopf. Einer nach dem anderen geht darauf zu, berührt ihn und fällt augenblicklich in einen tiefen Schlaf. Als die Erwachsenen sehen, was da vorgeht, wollen sie die Kinder aufhalten, was ihnen aber nicht gelingt – Pippa schlägt ihrer Mutter sogar ins Gesicht und nennt sie ein Miststück, um sich zu lösen und zu dem Stock zu kommen.
Es ist kein Arzt auf der Insel, der genaueres über den Zustand der Kinder sagen könnte, doch es sieht so aus, als würden sie alle einfach friedlich schlafen. Und das tun sie. Sie träumen, dass sie fliegen. Der Stock voraus, Linoge in ihrer Mitte, fliegen sie in V-Form über Little Tall hinweg – und haben einen Riesenspaß.

3. Akt (Joanna schwebt)

Die Erwachsenen haben keine andere Wahl als die Kinder einfach ins Bett zu bringen und an ihrer Seite zu wachen. Als der Generator zu flackern beginnt, sorgt man gemeinsam dafür, dass überall Kerzen aufgestellt werden – nur einer hilft nicht mit: Robbie Beals hat sich in den Versammlungsraum zurückgezogen und spielt nachdenklich mit seiner Pistole herum.
Joanna Stanhope, Tochter der verstorbenen Cora, die sich im Waschbecken ertränkte, wird in einem Nebenraum von Andre Linoge persönlich überrascht; als Mike und Hatch kurz darauf in den Raum kommen, finden sie Joanna schwebend vor – in einer Parodie auf Jesus Christus sieht sie wie eine Gekreuzigte aus, eine brennende Kerze in jeder Hand von sich streckend.
Im anderen Eck des Raums steht Linoge und demonstriert gutgelaunt, wie er Joanna verletzen könnte – sie führt hilflos eine brennende Kerze an ihr Gesicht, bis Mike aufschreit und Linoge gutmütig lächelt. Es sei ganz einfach: In einer Stunde, um Punkt 21 Uhr, müssten sämtliche Einwohner im Versammlungsraum zusammenkommen und ihn anhören. Als Linoge geht, fällt der Bann von Joanna ab und sie gleitet langsam zu Boden.

4. Akt (Die Versammlung / Was Linoge will)

Es schlägt neun Uhr, und noch während Robbie Beals den anderen Inselbewohnern unbeachtet und unerwünschterweise Trost zu spenden versucht, gehen die Flügeltüren des Versammlungsraumes auf – und Linoge tritt herein. Es ist der junge Linoge, so, wie wir ihn in Martha Clarendons Haus kennen gelernt haben.
Er schreitet durch den Mittelgang der voll besetzten Halle und macht – wie in Mikes Laden – immer wieder einen Zwischenstopp, um sein Wissen mit der Menge zu teilen. Dass Davy Hopewells Vater stiehlt; wer vor zwei Jahren das Hobelwerk abbrannte, um sich an seinem Arbeitgeber zu retten; wer wen verprügelte ... Linoge sät Misstrauen und zerstört mit wenigen Worten das Leben vieler.
Bis er sich dem noch immer am Mikrophon stehenden Robbie zuwendet und für ihn wieder zu dessen Mutter wird. Mit ausgestrecktem Stock droht er/sie ihm mit der Hölle, zwingt ihn, seine Waffe fallen zu lassen und bringt ihn dazu, mit angezogenen Knien in einer Ecke zu kauern – dort wird er bleiben und sich nicht mehr rühren, bis Linoge wieder geht.
Es ist soweit. Linoge tritt aufs Podium und wendet sich den Bewohnern von Little Tall zu. Er sei zu ihnen gekommen, weil er wisse, dass Inselbewohner ein Geheimnis für sich behalten können. Was mit ihren Kindern los sei, ist schnell erklärt: Mit einer Bewegung seines Stocks verwandelt Linoge die gesamte Wand der Versammlungshalle in eine Art riesigen Bildschirm, auf dem alle sehen können, wie er mit den Kindern fliegt. Linoge erklärt, dass er sowohl hier als auch bei den Kindern sei, genauso wie die Kinder sowohl in ihren Betten schliefen als auch mit ihm flogen – und wenn er sie in der Luft losließe, würden sie hier sterben. Mit einer weiteren Bewegung des Stocks verschwindet die Illusion.
Nun aber ist es an der Zeit, die brennendste Frage der Versammelten zu beantworten: Was will Andre Linoge von ihnen? Linoge gesteht, dass er alt und krank ist und zeigt ihnen sein wahres Gesicht, das Hatch bei Linoges Ausbruch bereits gesehen hat. Linoge hat – nach menschlichem Ermessen – noch lange zu leben; in seinen Augen aber ist er beinahe am Ende seines Daseins angekommen, denn was er auch ist, er ist nicht unsterblich.
Mike wird eine Sekunde, bevor Linoge es ausspricht, klar, was Linoge von ihnen will:
   
Der Sturm des Jahrhunderts: Inhaltsangabe (Teil II)
Ich will jemanden großziehen und lehren; jemanden, dem ich alles weitergeben kann, was ich gelernt habe und was ich weiß; ich will jemanden haben, der meine Arbeit fortsetzt, wenn ich sie nicht mehr selbst tun kann. Ich will ein Kind. Eins der acht schlafenden Kinder dort hinten.
   
Der Sturm des Jahrhunderts: Inhaltsangabe (Teil II)
Sofort springt Mike protestierend auf; niemals werden sie Linoge diesen Wunsch erfüllen. Er ist schockiert zu sehen, dass er augenblicklich alle gegen sich zu haben scheint. Die Menge hält ihn fest: Man müsse Linoge wenigstens anhören; selbst Molly denkt dies – und Mike hat keine Wahl als Linoge ausreden zu lassen.
Linoge gesteht, dass er in dieser Angelegenheit – aus Gründen, die er nicht erläutern will oder kann – nicht einfach nehmen kann, was er will: Sie müssen ihm das Kind freiwillig geben. Er kann nicht nehmen, wohl aber bestrafen, und sie alle wissen, wie diese Bestrafung aussähe: Ein Massenselbstmord, der kalte, nasse Tod im offenen Meer. Sie, die Inselbewohner, haben genau eine halbe Stunde Zeit, sich zu fragen, ob sie ihm geben werden, was er will. Linoge geht, um sie zur Beratung alleine zu lassen.

5. Akt (Eine Entscheidung)

Robbie Beals hat sich wieder gefasst, und alle akzeptieren sofort, dass er diese Verhandlung leitet, was er unerwartet professionell tut. Die erste Frage, die geklärt werden muss, ist, ob jeder glaubt, dass Linoge tatsächlich das tun kann, was er androhte – die Antwort ist ein klares Ja.
Nun schon übernimmt Mike das Wort. Er gesteht ein, dass Linoge kein Mensch ist, doch sie können unmöglich in seinen Wunsch einwilligen; wie könnten sie je miteinander weiterleben, wenn sie ihm ein Kind überließen? Sein Gegenvorschlag ist einfach: Zusammenhalten, an Gott glauben und Linoge ein deutliches NEIN! entgegenschmettern.
Robbie bringt es jedoch auf den Punkt: Selbst wenn sie nein sagen, würde Linoge die Kinder fallen lassen und sie allesamt töten. Als man sich einredet, die Weggabe eines Kindes sei eher wie eine Adoption als wie ein Menschenopfer zu sehen, ist Mike entsetzt, weil er spürt, wie er verliert. Schließlich wird er von einigen Männern zum Sitzen gezwungen.
Dort hält es ihn jedoch nicht lange, und als er erneut aufspringt, will er, dass nur die Eltern der betroffenen acht Kinder abstimmen – doch auch damit stößt er auf keine Gegenliebe, da viele sich in einer solch wichtigen Entscheidung nicht allein gelassen fühlen wollen. Daraufhin beschließt Mike, dass Ralphie kein Teil dieses Irrsinns sein wird, aber Molly fällt ihm in den Rücken: Wenn sie alle dafür stimmen, Linoge ein Kind zu geben, wird auch Ralphie zur Option. Mike dreht durch und will Ralphie mit sich nehmen, wird aber in einen Kampf verwickelt und erhält einen ordentlichen Kinnhaken, bis er endlich wieder sitzt. Molly will zu ihm, doch Mike schickt sie weg, unverkennbarer Hass in den Augen. Geschockt weicht Molly zurück und geht an Ralphies Bett.
Die Abstimmung wird nun zu einer reinen Formalität: Sie stimmen – mit einer einzigen Gegenstimme – dafür, Linoge ein Kind zu geben.
Schon ist die halbe Stunde abgelaufen, und Linoge vernimmt das Ergebnis mit freudiger Miene. Er zückt den Beutel, den er zuvor Ralphie geschenkt hatte und erläutert, dass er mit Weissagungssteinen gefüllt sei, die schon Jahrhunderte lang bei wichtigen Entscheidungen zu Rate gezogen würden. Das Prinzip ist denkbar einfach: Für jedes Kind kommt ein Elternteil nach vorne und greift in den Beutel, der sieben weiße und einen schwarzen Stein enthält. Wer den schwarzen Stein zieht, gibt Linoge sein Kind.

6. Akt (Die Weissagungssteine / Linoge geht)

Eine weitere Regel lautet: Wer zieht, zeigt seinen Stein nicht, bevor er dazu aufgefordert wird. So ziehen Jilly Robichaux, Melinda Hatcher, Sandra Beals, Henry Bright, Jack Carver, Linda St. Pierre, Ursula Godsoe und schließlich Molly Anderson je einen Stein und warten auf weitere Anweisungen.
Linoge bittet Freiwillige vor, und nach und nach enthüllen die Eltern ihre Steine. Robbie Beals muss seiner Frau helfen, die ihre Hand um den – weißen – Stein nicht aufmachen kann; bei Jilly muss Linoge selbst nachhelfen – auch ihr Stein ist weiß. Es läuft auf das erwartete "Duell" zwischen Melinda und Molly, also zwischen den Kindern Pippa und Ralphie hinaus. Weiterhin ist es keine Überraschung, dass Molly den schwarzen Stein in der Hand hält.
Sobald die Realität über sie hereinbricht, ändert sie ihre Meinung, behauptet, Linoge habe die Wahl manipuliert (was dieser abstreitet) und fordert Mike auf, Linoge aufzuhalten. Mike aber, der sofort aufsprang, als Ralphie erwählt wurde, wurde schon zu Boden gerungen und wird dort festgehalten, während Linoge wieder vor ihren Augen altert, seinen Stock zückt und gleißendes Licht freisetzt, in dem er sich den Kinderbetten nähert.
Er rät den Anwesenden, über diese Angelegenheit Stillschweigen zu bewahren, greift sich Ralphie Anderson und verschwindet mit ihm. Jetzt lässt man Mike los, der sofort hinterher eilt und sieht, wie Linoge mit seinem noch schlafenden Sohn davonfliegt. Linoges letzte Worte sind: "Irgendwann wird er Vater zu mir sagen."

7. Akt (Epilog: Nachwirkungen / 9 Jahre später)

Im Sommer geht Molly regelmäßig auf dem Festland in psychologische Beratung. Sie sieht um Jahre gealtert aus, kommt über den Tod ihres Sohnes nicht hinweg – ihr Ralphie ist, so behauptet sie, im Schneetreiben verloren gegangen und nie gefunden worden; allerdings vermutet ihre Psychiaterin mehr dahinter – und glaubt, dass ihr Mann sie bald verlassen wird.
Tatsächlich hält Mike bald nichts mehr; er hinterlässt Molly nach der Scheidung fast seinen gesamten Besitz und verschwindet von der Insel. Er landet schließlich in Los Angeles, wo er sich fortbildet und zum Polizeichef hocharbeitet. Aber er hält – vor allem durch Ursula Godsoe – Kontakt zur Insel und erfährt Folgendes, was er neun Jahre später rückblickend berichtet:
  • Melinda Hatcher starb 1990, nur 35-jährig, an einem Herzinfarkt.
  • 1993 heiratete Hatch Molly.
  • Jack Carver durchlitt eine Scheidung und verlor das Sorgerecht für seinen Sohn Buster. Daraufhin nahm er sich das Leben und hinterließ alles jenem jungen Mann, den er mit zwei Freunden fast tot prügelte.
  • Auch Sandra Beals beging Selbstmord und hinterließ das für die Polizei unverständliche Wort Croaton.
Es ist 1998, als Mike in L.A. seinen Sohn wieder sieht. Zusammen mit einem fein gekleideten, schnauzbärtigen alten Herrn – eindeutig Linoge – geht Ralphie, "Bin ein kleines Teekännchen" summend, die Straße entlang. Als Mike nach ihm ruft, dreht sich der Jugendliche um – und faucht seinen Vater mit seinen aufkeimenden Reißzähnen an.
Mike setzt ihnen nach, als sie um die Ecke gehen, verliert sie aber schnell aus den Augen. Etwas in Mike zerbricht nun endgültig. Er denkt darüber nach, Molly von diesem Erlebnis zu berichten, entscheidet sich aber letztlich dagegen.


V E Artikel über Der Sturm des Jahrhunderts
DrehbuchTV-SerieInhaltsangabe (Teil I, Teil II) • Rezension • Coverpage
Charaktere: Mike AndersonMolly AndersonRalph AndersonRobbie BealsAngie CarverAlton HatcherAndre LinogeUrsula Godsoe

Schauplätze: Little Tall IslandRoanoke Island

Sonstiges: CroatonGebt mir, was ich will, und ich verschwindeAndre Linoges OpferWeissagungssteineIsolationHölle ist Wiederholung1989