Lester Billings
Lester Billings ist ein Charakter aus Stephen Kings Kurzgeschichte Das Schreckgespenst.
Das gerade einmal 28-jährige Oberhaupt der Familie Billings hat, als er seinem Psychiater Dr. Harper seine tragische Geschichte erzählt, bereits seine drei Kinder Denny, Shirley und Andy verloren und lebt in Scheidung von seiner Frau Rita. Dr. Harper gegenüber rückt er mit der Wahrheit raus: Das Schreckgespenst hat seine drei Kinder eines nach dem anderen ermordet, und Lester gibt sich selbst zu Recht die Schuld dafür.
Lester ist ein unangenehmer Zeitgenosse. In seinem Bericht enttarnt er sich als Rassist und Schwulenhasser, erhebt des Öfteren die Hand gegen seine Frau und seine Kinder und befürwortet strenge Zucht; Nachtlichter etwa sind den Kindern untersagt (die sind in seinen Augen nur für Schwule). Lester selbst glaubt, von seiner Mutter zu übervorsichtig erzogen worden zu sein und ist nicht böse darüber, dass er mit ihr keinen Kontakt mehr hat. Ihre Fehler aber will er bei seinen eigenen Kindern nicht wiederholen.
Lester gesteht nie einen Fehler ein und ist im Herzen ein Feigling: Am Ende opfert er seinen jüngsten Sohn Andy aus Furcht vor dem Schreckgespenst. Ein Zitat über seine Meinung von Frauen gibt Einblick in Lesters archaisches Denken:
Sie [Rita] tat immer noch alles, was ich ihr sagte. Das gehört sich auch für eine Frau, nicht wahr? Diese Feministinnen machen mich krank. Das Wichtigste im Leben ist, dass jemand weiß, wo er steht. (...) Und eine Frau muss ihrem Mann gehorchen. | ||
Am Ende aber wird er wohl selbst ein Opfer des Schreckgespensts, da sich herausstellt, dass dieses Mr. Harper ermordet hat und sich nur mit seinem Gesicht tarnte.