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Der Rastplatz: Inhaltsangabe

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Inhaltsangabe zu Der Rastplatz

Stephen Kings Kurzgeschichte Der Rastplatz ist in der Sammlung Sunset zu finden.

Eine Juninacht, irgendwo auf der Interstate 75 zwischen Jacksonville und Sarasota in Florida. John Dykstra befindet sich auf dem Weg nach Hause von einem literarischen Abend, den er unter dem Namen Rick Hardin abhielt. Doch ist Hardin mehr als das erfolgreiche Pseudonym des biederen Englischprofessors: Hardin ist Dykstras zweite Identität geworden, er kleidet und gibt sich anders, die Persönlichkeiten wechseln sich fließend ab.
Wer von den beiden auch immer an jenem Abend im Auto auf dem Nachhauseweg sitzt, sie haben beide eines gemeinsam: Der Mann muss dringend seine Blase entleeren. Die nächstgelegene Raststätte ist beinahe ausgestorben: Nur ein PT Cruiser steht neben seinem Jaguar auf dem Parkplatz. Es ist wohl eher Hardin als Dykstra, der aussteigt, denn sofort spinnt der Schriftsteller beim Anblick der Raststätte, die ihn an ein Raketensilo erinnert, eine mögliche Geschichte rund um diesen Ort zusammen. Doch bevor Hardin überhaupt die Herrentoilette erreicht, hört er eine weibliche Stimme aus der Frauentoilette.
"Nein, Lee", sagte sie. "Bitte, Schatz, nicht."
Lee ist gerade dabei, seine schwangere Freundin Ellen Whitlow zu verprügeln. Dykstra hört sofort, dass der Kerl betrunken ist, aber dennoch mit einer Abgeklärtheit handelt, die für seine Freundin sehr schlimm enden kann. Ellen habe sich zu sehr an einen anderen Kerl herangemacht, sodass ihr Benehmen beigebracht werden müsse.
Dykstra hört den beiden unfreiwillig zu. Trotz seines Blasendrucks kann er jetzt schon gar nicht pinkeln; doch er kann auch nichts unternehmen. Er ist doch nur ein schüchterner Englisch-Professor mit Schulterbeschwerden. Er könnte die Polizei rufen, doch die wäre wahrscheinlich zu spät hier. Die Folge: Er müsste Fragen beantworten, warum er nicht eingegriffen, wieso er die junge Frau nicht gerettet habe. Ihm selbst bleibt scheinbar nur die Lösung wegzulaufen. Aber noch bevor er seinen Wagen erreichen kann, weiß er, dass nicht er, wohl aber Rick Hardin der Frau helfen könnte.
Die Perspektive wechselt von draußen nach drinnen. Ellen liegt auf einer der Toilettenschüsseln und ist völlig fertig. Doch Lee stört das nicht. Er wird ihr beibringen, was es heißt, mit anderen Kerlen zu flirten. Er wird ihr Gehorsam lehren. Und heute wird er damit so lange weitermachen, bis sich Ellen nicht mehr rühren kann.
Seine Gedankenwelt wird gestört, als er eine Autoalarmanlage hört. Er muss nachsehen; vielleicht ist es sein Auto. Er lässt Ellen kurz zurück, kann sich aber sicher sein, dass sie später noch da ist, denn sie gehorcht seinen Befehlen willenlos. Er wird kurz durch die Lichtunterschiede geblendet, als er nach draußen kommt. Dies nutzt Rick Hardin aus, um Lee einen Wagenheber in den Rücken zu schleudern. Er bringt Lee zu Fall und mit einem Tritt in den Hintern zur Ruhe.
Hardin versucht, Ellen zum Wegfahren zu bewegen. Unglaublicherweise wehrt sie sich dagegen. Sie hat Angst, Hardin würde ihrem Freund, ihrem großen Teddybär, weh tun. Man könnte meinen, die Schläge hätten nie stattgefunden; auf einmal findet Hardin sich in der Rolle des Bösewichts, des Schlägers (orig.: bully). Aber Hardin hat keine Geduld mit dieser Frau und weiß, welche Sprache er mit ihr zu sprechen hat: Sie droht ihm mit harten Worten, er werde Lee töten, wenn sie nicht gleich verschwinde. Prompt steigt sie in ihr Auto und fährt fort.
Nun sind Hardin und Lee allein. Hardin ist zwar mutiger als sein Alter Ego Dykstra, hat sich dafür aber nur sehr schwer unter Kontrolle. Dies ist seine allererste Erfahrung mit schierer körperlicher Gewalt, und er muss feststellen, dass er schon Geschmack daran gefunden hat. Seine Autorenfantasie läuft auf Hochtouren, als er sich vorstellt, wie es sich anfühlen und vor allem anhören würde, wenn er Lee mit aller Kraft gegen das Ohr treten würde. Könnte ihn das töten? Und wenn schon.
Aber der Dykstra in ihm rebelliert und Hardin kann sich zusammenreißen. Eigentlich wollte er abwarten, bis die von ihm gerufene Polizei ankommt, doch er muss weg von hier. Er droht Lee, ihm nicht zu folgen und fährt hastig weiter. Nur wenige Minuten später übermannt ihn das Entsetzen über das beinahe Geschehene. Er – mittlerweile wieder ganz Dykstra – muss sich am Seitenstreifen der Interstate übergeben und braucht eine Weile, ehe er sich wieder beruhigen kann. Bei der nächsten Raststätte kann er endlich pinkeln gehen (nicht, ohne vorher alles nach einem PT Cruiser abgesucht zu haben) und ist kurz darauf endlich zu Hause, wo er schnell die Alarmanlage anstellt und sich zurückzieht.


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