Monette
Monette ist ein fiktiver Charakter in Stephen Kings Kurzgeschichte Stumm (orig. Mute) und Oberhaupt der Familie Monette.
Monette ist ein 55-jähriger Büchervertreter für Wolfe & Sons in Neuengland und verbringt bis zu 300 Tage im Jahr auf der Straße. Obwohl es keineswegs seine Art ist, nimmt er an jenem Montag im strömenden Regen einen Anhalter, Stanley Doucette, mit, der ein Schild hochhebt: "Ich bin taubstumm, bitte nehmen Sie mich mit!"
Sein Fahrgast wirkt nett, ist aber nicht in der Lage, von Monettes Lippen abzulesen, sodass jegliche Konversation unmöglich ist. Der Mann deutet nur vage geradeaus und lehnt seinen Kopf gegen das Beifahrerfenster. Er scheint gleich einzuschlafen.
Da kommt Monette eine Idee: Er ist sehr unglücklich über sein derzeitiges Leben – wäre dieser Anhalter nicht der ideale Gesprächspartner? Monette könnte sich alles von der Seele reden, ohne Gefahr zu laufen, dass ihm jemand zuhörte. Wie eine Beichte ohne Priester. Und so beginnt er, und berichtet dem Gehörlosen von seiner Frau Barb, die ihn in der Tat nach 26 Jahren Ehe, die eine wundervolle Tochter (Kelsie Ann) hervorbrachte, betrogen hat. Noch dazu nennt sich ihr Liebhaber Cowboy Bob, und als Monette davon erfährt, ist die Beziehung bereits zwei Jahre alt.
Monette, der sich eingesteht, dass er an Selbstmord gedacht hat, fühlt bereits die Erleichterung, als er redet. Er erzählt seinem Mitfahrer davon, wie Barb 120.000$ Dollar unterschlug und sich damit einkleidete und einen neuen Lebensstil pflegte, wie sie auf einmal mit einem Bein im Gefängnis steht.
Als Monette an einer Raststätte austritt, bleibt der Anhalter im Wagen – und bei Monettes Rückkehr ist er verschwunden. Er sieht ihn nie wieder, stellt aber fest, dass er Monettes St. Christopherus-Medaille hat mitgehen lassen.
Die Geschichte beginnt damit, dass Monette in einem Beichtstuhl all das einem Priester erzählt, denn er muss sein Gewissen reinigen. Offenbar nämlich war sein Anhalter zwar stumm, keineswegs aber taub. Zwei Tage nach jener regnerischen Nacht überfiel der Fremde Monettes Frau und ihren Liebhaber in einem Hotel und erschlug beide mit einem Metallrohr. Später brach er bei Monette ein und legte ihm die Medaille neben sein Hochzeitsfoto. Dazu hinterließ er die Nachricht: "Danke fürs Mitnehmen."
Bei der Beichte stellt Monette fest, dass er erleichtert ist über den Tod seiner Frau und keineswegs will, dass die Polizei den Mörder findet. Dafür nimmt er auch ein paar "Vater Unsers" in Kauf.
| ||||||
|