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Das Bild: Inhaltsangabe (Teil II)

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Rose Madder.jpg

Inhaltsangabe zu Das Bild (Teil II)

Zu Teil I der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Stephen Kings Roman Das Bild ist unterteilt in einen Prolog, zehn (wiederum in nummerierte Unterkapitel gegliederte) Kapitel und einen Epilog. Dieser zweite Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel ab Kapitel 6.

Kapitel 6: Der Tempel des Stiers

Nach einem frustrierenden Gespräch mit Anna Stevenson, die über die Ermordung ihres Ex-Manns Peter Slowik für Rose McClendon keine Neuigkeiten hat, hat Rosie Schwierigkeiten einzuschlafen. Wieder hört sie entferntes Donnergrollen, diesmal auch das Schreien eines Babys. Etwas ist mit ihrem Bild, denkt sie noch, dann schläft sie doch ein.
Als sie zu sich kommt, muss sie sich die Frage stellen, ob sie nicht doch noch schläft und etwas Surreales träumt: Die gesamte Wand, gegen die sie das Bild von Rose Madder gelehnt hatte, ist zu einem riesigen, sich wie ein Film bewegenden Gemälde geworden. Der Wind von dort bläst in ihr Zimmer, das Pferd streckt kurz seinen Kopf herein und wendet sich dann desinteressiert ab. Wie schlafwandelnd tritt Rosie, nur mit ihrem Nachthemd begleitet, vor und betritt das Bild.
Auf der anderen Seite ist es um einiges kälter und schnell durchnässt sie der kühle Regen bis auf die Haut. Sie dreht sich um, erwartet, ihr Zimmer zu sehen, doch da steht nur eine Staffelei auf dem offenen Feld: Das Bild darauf zeigt tatsächlich ihr Zimmer und Rosie selbst, die sich gerade zum Gehen durch die Eingangstür abwendet.
Vorsichtig nähert Rosie sich Rose Madder, als sie auf einmal von hinten angesprochen wird. Es ist die Frau, deren Schatten sie zuvor neben dem Pony sah, und kaum dass Rosie sie sieht, denkt sie sich, dass dies Wendy Yarrow ist oder zumindest die Doppelgängerin der Prostituierten, die Norman wohl getötet hat. Zwar erfahren wir ihren wahren Namen – Dorcas – erst später, doch soll er der Einfachheit halber bereits ab hier verwendet werden.
Dorcas spricht (im Original) in einem starken Dialekt und trägt ein rotes (nicht aber purpurrotes) Kleid. Sie warnt Rosie eindringlich: Keinesfalls dürfe sie Rose Madder in die Augen sehen – Rosie fühlt sich an die Meduse aus der griechischen Sage erinnert, die jeden in Stein verwandelt, der ihr Antlitz gewahrt –, zudem müsse sie wissen, dass Rose Madder nicht nur krank, sondern auch verrückt sei.
Doch schon ruft Rose Madder sie und das mit einer Stimme, die nicht menschlich klingt, sondern eher so wie ein Wesen, das versucht, mit menschlicher Stimme zu sprechen. Rose folgt Dorcas Warnung, ihr nicht ins Gesicht zu blicken, spürt aber, dass sie dazu ohnehin nicht den Mut aufgebracht hätte. Sie sieht, dass Rose Madders Haut vor schwarzen Schatten wimmelt, da sie offenbar von einer schrecklichen Hautkrankheit aufgefressen wird – und in ihrer Stimme schwingt unleugbarer Wahnsinn mit.
Und doch: Kann es sein, dass die Frau vor ihr sie selbst ist? Eine Doppelgängerin? Vielleicht ihre dunkle Seite? Hat sie nicht spiegelverkehrt dieselben Narben wie Rosie nach ihren Misshandlungen? Sie äußert den Verdacht, doch Rose Madder entgegnet nur, dass sie zusammengebracht wurden, um sich gegenseitig zu helfen, das sei ihr Ka (ein Begriff aus dem Dunkler Turm Zyklus).
Rose Madder deutet hinunter zum Tempel und gibt Rose einen klaren Auftrag: Sie müsse ihr Baby dort rausholen, denn sie selbst könne sich dem Tempel nicht nähern. "Ich vergelte es", sichert sie Rosie zu, ein Satz, der sie verfolgen wird. Dorcas nimmt sie beiseite und gibt ihr eine ganze Reihe verwirrender Ratschläge: Sie solle ihr Nachthemd ausziehen und davon zwei Streifen abreißen. Obwohl sie nun nackt im eisigen Regen steht, tut sie wie geheißen, als Dorcas sich schon den Unterarm aufschlitzt und einen der Streifen mit ihrem Blut durchtränkt, woraufhin sie den zweiten benutzt, um sich zu verbinden. Den blutigen Streifen gibt sie Rosie, die einen schweren Stein hineinwickelt und das Ganze mit ihrem restlichen Nachthemd bedeckt; das bringt nicht viel, so stark ist der Regen schon geworden.
Rosie wird laut Dorcas im Tempel auf verschiedene Hindernisse stoßen, die meisten davon seien aber irreal und nur da, um sie einzuschüchtern. Konkret gewarnt jedoch wird sie vor einem Bach, aus dem sie keinesfalls trinken dürfe – sogar jede Berührung führe dazu, dass sie sofort alles in ihrem Leben vergessen würde: Diesen Bach muss sie auf Steinen durchqueren.
In einem Wäldchen wird sie einen einzigen lebenden Baum vorfinden, von dessen Früchten sie nicht essen dürfe, wohl aber müsse sie die am Boden liegenden Samen aufheben. Ihr Hauptfeind dort unten sei der Stier Erinyes. Rosie ist komplett verwirrt, geht aber wie in Trance auf den Tempel zu, als Dorcas sie herrisch dorthin winkt; sie selbst kann sie nicht begleiten, da sie an derselben Krankheit leidet wie Rose Madder, wenn auch noch nicht in so fortgeschrittenem Stadium.
Die Trugbilder beginnen sofort, Rosie zu bremsen: So scheint ein Abbild Normans in den Torbogen des Tempels gemeißelt zu sein; herumliegende Bücher zeigen schreckliche Szenen ihres Lebens in sich bewegenden Bildern; der Tempel selbst scheint ihr ständig Drohungen zuzuflüstern. Rasch geht sie weiter, immer wieder einmal das Weinen des Babys hörend, das sie automatisch als Caroline bezeichnet (da so ihr eigenes Baby hätte heißen sollen).
Sie kommt an den Bach und fühlt sofort brennenden Durst in sich aufsteigen. Und wäre es in ihrer Situation und bei ihrer Vergangenheit so schlimm, alles zu vergessen? Es ist der Gedanke an Bill Steiner, der sie zur Vernunft bringt, und als sie die andere Seite erreicht, ist ihr Durst wie weggeblasen. Ein umgestürzter Baum blockiert den Weg, und als Rose versucht, sich durch die Wurzeln zu schlängeln, werden diese lebendig und greifen sie an. Rose bleibt erstaunlich gelassen (nach allem, was sie mit Norman durchgemacht hat, kann ihr ein Baum nichts anhaben) und berührt die Wurzeln mit dem blutigen Bündel, das sie mit sich trägt. Sofort zieht der Baum sich zurück.
In einem Garten, in dem alles abgestorben zu sein scheint, findet sie wie angekündigt einen lebenden Baum, und es ist der prächtigste Baum, den sie in ihrem Leben jemals gesehen hat, vielleicht sogar der, der einst im Garten Eden stand. Dafür spricht, dass sie die Anweisung hat, keineswegs von dessen lecker aussehenden Früchten zu essen. Sie sammelt die Samen am Boden ein, ohne die geringste Ahnung zu haben, wozu eigentlich. Dann hört sie wieder das Baby und sieht einen Eingang (er erinnert sie an einen U-Bahn-Zugang) mit der Aufschrift LABYRINTH. Dort muss sie hinunter.
Über 200 Stufen führen hinab zum Labyrinth, und ihr wird klar, wofür sie die Samen brauchen wird: Sie ist eine Gretel ohne ihr Hänsel. Langsam arbeitet sie sich zur Mitte des Labyrinths vor und hört den Bullen Erinyes, der auf der Suche nach ihr ist. Dieser ist, laut Dorcas, einäugig und auf diesem einen Auge auch noch blind, habe jedoch einen beinahe übersinnlichen Geruchsinn. Trotzdem gelingt es Rosie, nach unbestimmter Zeit und mindestens 50 Samenkörnern unbehelligt zu dem auf Decken gebetteten Kind vorzudringen, ein Mädchen, das sofort seine Ärmchen nach ihr ausstreckt.
Sie nimmt es auf, als auch schon der Bulle auftaucht. Er ist gewaltig und wohl das hässlichste Tier, das sie je gesehen hat. Ängstlich beäugt sie seine spitzen Hörner und begreift endlich, wozu sie das blutige Bündel mit sich führte. Sie wirft es von sich, um den Stier abzulenken, der das Blut riecht und sich sofort darauf stürzt. Ihre Samen zurückverfolgend gelingt es Rose – den Stier immer auf den Fersen –, das Labyrinth zu verlassen und die vielen Stufen wieder hochzusteigen.
Als sie die beiden Frauen wiedersieht, fragt sie sich, ob sie es wirklich über sich bringen kann, der verrückten Rose Madder dieses unschuldige Kind anzuvertrauen, doch Dorcas versichert ihr, dass auch Rose Madder es wird weitergeben müssen, an wen, will sie jedoch nicht sagen. Sie beide haben vom Wasser der Jugend getrunken, und traurig berichtet Dorcas von all dem Elend, das sie bereits auf der Welt erlebt haben; dabei erwähnt sie auch die Stadt Lud (aus dem DT-Roman Drei).
Ohne Rose Madder anzuschauen, reicht Rosie ihr das Baby. Rose Madder verkündet triumphierend erneut: "Ich vergelte es" und meint: "Männer sind Bestien, Bestien kämpfen", woraus Rosie zwischen den Zeilen liest, dass es zu einem Kampf zwischen Norman und Bill kommen könnte. Rose Madder schenkt Rosie wie im Gegenzug ihren goldenen Armreif und schickt sie in ihre Welt zurück, denn nun hat sich ein riesiges Fenster direkt in ihr Schlafzimmer geöffnet. Rosie geht durch und Schwärze umfängt sie.
Stunden später erwacht sie aus einem seltsamen Alptraum, an den sie sich kaum erinnern kann. Verstört stellt sie fest, dass sie nackt im Bett liegt, und während sie sich für den Tag zurechtmacht, kommen immer wieder Erinnerungsfetzen in ihr hoch, die sie hastig zurückdrängt.
Als sie zum Bild hinübergeht, sieht sie die bislang gewaltigsten Veränderungen: Dort scheint nun die Sonne – und irgendetwas ist anders an Rose Madder selbst ... Das reicht: Schnell schnappt Rosie sich das Bild und sperrt es in ihren Schrank.
Beim Geschäftsessen mit Rob Lefferts wird ihr in der Tat ein Vertrag angeboten, der ihr 800 Dollar pro Woche und lukrative Werbemöglichkeiten bietet. Aber Roses Gedanken sind woanders, als ihr auf einmal einfällt, was an Rose Madder verändert war: Ihr Armreif war verschwunden. Rosie findet ihn später zusammen mit ein paar übrig gebliebenen Samen unter ihrem Bett, und Worte kommen in ihre Erinnerung zurück: "Ich vergelte es."

Kapitel 7: Picknick-Gäste

Norman ist durchgedreht und weiß es auch. Er geht davon aus, dass es nach der Konfrontation mit Rose nichts mehr geben wird außer Dunkelheit. Er nimmt an, dass Rose sich für Geld prostituiert und will unbedingt aus ihr herausbringen, was sie dazu getrieben hat, ihn zu verlassen, dann will er sie strangulieren und zu Tode beißen.
Im Schlaf ist er telepathisch mit Rosie verbunden; er sieht sie – eine völlig veränderte, blonde, zuversichtlich wirkende Rose –, wie sie durch den toten Garten geht, den Bach überquert und Samen aufsammelt. Als sie im Labyrinth verschwindet, fühlt er hinter sich eine unmenschliche Bedrohung, eine Frau, die sagt: "Ich vergelte es" und die kreischend über ihn herfällt.
Beim Verlassen des Hotels belauscht er am nächsten Tag ein Zimmermädchen, das vom Picknick von Daughters and Sisters spricht und erfährt ihren Vornamen: Pam. Das ist für ihn ein Durchbruch, denn wenn alles schief geht, kennt er jetzt jemanden, der ihm vielleicht etwas über seine Rose erzählen kann, wenn auch nicht freiwillig.
Norman stiehlt ein Auto, kauft sich einen Elektroschocker und macht sich bereit für seine große Verkleidung. Nein, an Verkleidungen glaubt er nicht – für seine neue Rolle: Er lässt sich den Kopf kahl scheren und legt sich einen zusammenklappbaren Rollstuhl zu, an den er verschiedene Sticker anbringt, welche die Rechte der Frauen propagieren.
Zurück im Hotel hat er einen seiner gefürchteten Migräneanfälle, die so schlimm sind, dass er alles um sich herum vergisst.
Wie versprochen holt Bill Rose mit seinem Motorrad ab, und Rosie lernt etwas Neues über sich: Sie liebt Motorradfahren. Bill hätte sie mit nach Kanada nehmen können, ohne dass sie sich beschwert hätte. So bringt er sie zu einem verlassenen, an einen See grenzenden Picknickplatz mitten im Wald, den er noch aus Kinderzeiten kennt – Rosie glaubt, niemals einen schöneren Ort gesehen zu haben. Und hier küssen sie sich zum allerersten Mal.
Bill nimmt sie vor dem Picknick auf einen kurzen Spaziergang mit. Er selbst nämlich war vor wenigen Tagen schon einmal hier, um sich davon zu überzeugen, dass es diesen Platz überhaupt noch gibt und dass er noch so idyllisch ist, wie er ihn in Erinnerung hat. Dabei hat er eine Entdeckung gemacht, die der Tierliebhaber jetzt mit Rosie teilen will: Sie finden eine Füchsin, die gerade ihre vier kleinen Babys säugt. Sie haben ihren Bau im Wurzelwerk eines umgestürzten Baumes, was bei Rosie beinahe zu einer unangenehmen Erinnerung führt.
Rose ist einerseits begeistert von dem Anblick, andererseits aber beunruhigt sie etwas an der Füchsin – ihr Unterbewusstsein nämlich verknüpft sie mit Rose Madder, erst recht als die Füchsin sie bemerkt und genau mustert, bereit, für ihre Welpen zu kämpfen.
Wieder zurück verschlingen sie ein ausgiebiges Picknick und beginnen dann, sich fast eine Dreiviertelstunde lang zu küssen und abzutasten, eine Zeit, die Rose wie nur wenige Minuten vorkommt. Bill, der spürt, dass sie kurz davor sind, etwas zu tun, was sie später bereuen würden – er will, dass für ihr erstes Mal alles perfekt ist und nicht jederzeit jemand kommen könnte –, besteht darauf, sie rechtzeitig zu ihrem zweiten Picknick zu bringen.
Norman zieht seine Verwandlung durch: Er hat sich für seine Rolle als Querschnittgelähmter Ex-Soldat den Namen Hump Peterson zugelegt und sich für Notfälle eine kleine Lebensgeschichte ausgedacht. Er kommt früh zum Picknick von D & S und wird wie erwartet offenherzig aufgenommen, auch wenn er versucht, sich im Hintergrund zu bewegen, um unbemerkt nach Rose Ausschau halten zu können. Sein Plan ist einfach: Rose ausfindig machen, ihr zu ihrer Wohnung folgen, sie dort foltern bis zu ihrem Tod.
Wir erfahren, dass Norman in der Tat Wendy Yarrow ermordet hat – und jetzt, als er langsam verzweifelt, da Rose nicht auftaucht, hört er in seinem Kopf die Stimme seines verstorbenen Vaters ... und auf die hört er immer ganz besonders.
Trotz all seiner Sicherheitsvorkehrungen hat Norman bei jemandem Aufmerksamkeit erregt: Gertrude Kinshaw, die im D & S Selbstverteidigung unterrichtet, glaubt für einen wirren Moment, für den sie sich selbst der Paranoia tadelt, in ihm Rose McClendons verrückten Ehemann zu erkennen. Obwohl dies sicherlich Unsinn ist, bleibt Gert auf der Hut. Sie fragt den Mann, der am Eingang die Tickets verkauft – der aber erweist sich als äußerst unkooperativ.
Norman hört auf die Stimme seines Vaters, der ihm rät, sich in der Nähe der Frauentoilette aufzuhalten, da jede Frau hier früher oder später einmal auftaucht. Und tatsächlich zieht er das große Los, als Cynthia Smith vorbeikommt, die er von seinem Bummel am D & S vorbei wiedererkennt. Er schnappt sie sich, zerrt sie in die Büsche neben der Toilette, reißt ihr die Bluse vom Leib und vergräbt seine Zähne wie ein Vampir in ihrer Schulter.
Bingo: Eine Bekannte von Gert erkennt Norman auf Anhieb von dem Zeitungsausschnitt, den Gert dabeihat; das war der Typ im Rollstuhl, keine Frage. Gert ist fast erleichtert, nun definitiv die Wahrheit zu wissen und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können. Aber zuerst muss sie einfach auf die Toilette, sie hält es schon seit langem kaum noch aus. So kommt sie direkt dazu, als Norman Cynthia ausquetscht.
Gert geht auf Autopilot, doch sind Normans Reflexe so gut, dass sie ihr Überraschungsmoment fast vollständig verliert, als er sich ihr auch schon zuwendet und ihr erster Schlag ihn nur streift. Er kann nicht fassen, dass sie ihn soeben angegriffen hat, aber es kommt noch schlimmer, als sie ihn reizt und als "Schwuchtel" bezeichnet. Sein eher unkontrollierter Angriff kommt ihr sehr entgegen und sie kann ihn mit dem Griff, den sie vor kurzem Cynthia beigebracht hat, zu Boden werfen.
Ehe Norman sich versieht, sitzt Gert auf ihm, und sie erinnert sich daran, wie Rose erzählte, dass Norman ihr immer wieder in die Nieren schlug. Daraufhin verhöhnt sie ihn als "Nierentyp" ... und pisst ihm mitten ins Gesicht. Das weckt sämtliche Lebensgeister in Norman, der Gert abschütteln kann, die aber sofort wieder zum Angriff übergeht und ihn mehrfach mit seinem eigenen Rollstuhl rammt. Endlich gelingt es ihm, sie mit dem Schocker am Knöchel zu erwischen. Aber er kann nicht nachsetzen, als Gert zusammenbricht – schon kommen Leute, und die Schmerzen in seinem eigenen Körper sind einfach zuviel.
Als Rose im Krankenhaus ankommt, wo Gert und Cynthia liegen, trifft sie auf Polizisten, was sie beinahe lähmt. Dann aber gibt sie nach und vertraut sich Lieutenant Hale an.

Kapitel 8: Viva el Toro

Norman kann es nicht glauben. Eine Frau hat ihn angepisst und ihm derartige Schmerzen zugefügt. Das kann nicht sein, es kann nicht sein, es kann nicht sein.
Immer häufiger hat er Aussetzer, mehrere Sekunden, gar Minuten, die einfach weg sind; er fühlt sich wie ein Stein, der über das Wasser springt – die Momente des Aufsetzens gehen seinem Gehirn verloren.
Ferdinand der Bulle in der Adaption von Walt Disney
Zufällig trifft er auf einen Jungen, der eine Bullenmaske trägt, die er an einer Bude gewonnen hat und reißt sie ihm kurzerhand vom Kopf. Die Maske, die Ferdinand dem Bullen nachgeahmt ist, schmiegt sich an sein Gesicht und ist widerlich, doch besser als sofort erkannt zu werden. Der betrunkene Kassierer im Parkhäuschen gackert: "Viva el Toro!" (orig.: "Viva ze bool!"), was bei Norman hängen bleibt.
Dass ihm ins Gesicht gepisst wurde, war – Wortspiel beabsichtigt – der letzte Tropfen, und Norman verfällt endgültig und um seinen Zustand wissend dem Wahnsinn. Er beginnt, mit der Bullenmaske, die er sich über eine Hand zieht, Gespräche zu führen. Im nächsten Augenblick – wieder ein (diesmal großer) Zeitsprung – packt er Pam im Whitestone Hotel und stößt sie in den Raum für Angestellte.
Als er die völlig verängstigte Frau nach Rose fragt, erkennt sie ihn sofort als Norman, was ihn sehr wütend macht. Pam aber weiß, dass es um sie geschehen ist, wenn sie nicht flieht. Norman spricht vor ihren Augen wieder mit seiner Maske, was Pam zum Anlass nimmt, die Gelegenheit beim Schopf zu ergreifen. Doch ihr Fluchtversuch geht ins Auge: Norman bekommt sie kurz zu fassen und wirbelt sie herum, sodass sie unkontrolliert gegen die Tür kracht, die unglücklicherweise auf der Innenseite einen Mantelhaken aufweist. Pam hat sich mit ihrem linken Auge daran aufgespießt.
Norman reißt sie los und bricht der schreienden Frau zornig das Genick – sie ist ihm entkommen, ohne ihm irgendeine nützliche Information geben zu können. Aber er hat ja noch weitere Quellen, und als er bei Pam eine Schlüsselkarte zum D & S findet, wird dies umgehend seine nächste Station.
Das D & S ist wegen des Picknicks noch immer komplett verlassen, und es ist für Norman ein Kinderspiel, sich dort Zutritt zu verschaffen. Er dringt – wieder häufig mit der Bullenmaske konferierend – in Anna Stevensons Büro ein, wo er nicht nur einen Brieföffner als potentielle Waffe an sich nimmt, sondern auch unerwartet rasch die neue Adresse seiner Frau auffindet.
Doch ausgerechnet jetzt kehrt Anna von der Beerdigung ihres Ex-Manns Peter Slowik zurück. Sie hängt ihrem Tagtraum nach, in dem sie – ein großer Fan übrigens von der Aktivistin Susan Day (aus Schlaflos) – auf dem Cover des Magazins Time abgebildet ist; aber schnell wird sie wachsam, als sie sieht, dass die Tür zu ihrem Büro nur angelehnt ist. Obwohl sie auf der Beerdigung mehrfach angepiept wurde und dumpf ahnt, dass beim Picknick etwas Schlimmes passiert sein könnte, ist sie zu unvorsichtig: Norman packt sie und zerrt sie in ihr Büro.
Anna glaubt, in die Klauen eines Monsters gefallen zu sein, da Norman wieder die Maske trägt und sie hat recht: Nur ein Ungeheuer kann einem Menschen das antun, was Norman mit Anna macht – er kann sich danach nicht mehr daran erinnern, muss sich aber erst einmal reinigen.
Rose hat Angst davor, mit der Polizei zu sprechen, da sie sich an Normans Worte erinnert, alle Cops seien eine große Familie, die wie Brüder füreinander einstehen. Lieutenant Hale spürt das und versichert ihr, dass er alles daran setzen wird, Norman Daniels einzubuchten, schon gerade, weil dieser ein Polizist ist, noch dazu ein bekannter. Er teilt einer überraschten Rosie mit, dass sie bereits einen Polizeischutz zugewiesen bekommen hat, der vor ihrem Haus Wache steht.
Natürlich entgeht dies Norman nicht, der auch schon zur Stelle ist. Auf Anraten der Bullenmaske (die allmählich eigene Entscheidungen trifft und Dinge weiß, die Norman selbst unmöglich wissen kann) markiert er einen Herzinfarkt und kann so tatsächlich beide Polizisten aus dem Wagen locken. Er tötet den ersten mit dem Brieföffner und erdrosselt den anderen.
Es dauert nicht lange, da kommt Rose zurück – und sie ist tatsächlich in Begleitung eines Mannes. Norman kann es nicht fassen und verfolgt die beiden sofort in das Haus. Ohne Vorwarnung stürzt er sich, rasend vor Wut, auf Bill Steiner. Da Norman sich vorher darum gekümmert hat, sämtliche Lampen im Haus außer Gefecht zu setzen, spielt sich der folgende Kampf in fast völliger Dunkelheit ab.
Rose, die auf einmal keine Angst, sondern nur noch Zorn verspürt, wirft einen Kleiderständer aus dem Flur nach Norman und kann Bill aus dessen Würgegriff befreien. Sie tritt Norman ins Gesicht, bricht ihm die Nase und zerrt einen fast bewusstlosen Bill die Treppe hoch zu ihrem Appartement. Norman, rasend vor Wut, schießt um sich und erwischt einen arglosen Hausbewohner, der ächzend zusammenbricht. Norman zieht sich wieder die Bullenmaske über und fühlt sich gleich bestärkt. Er setzt Rose nach, bekommt eine Hand zu fassen und beißt ihr in die Finger. Rose reagiert kaltblütig und brutal: Sie krallt ihre blutenden Finger in seinen Unterkiefer und reißt diesen aus der Verankerung.
Norman brüllt vor Schmerzen, doch während Rose es in der Tat gelingt, in ihre Wohnung zu fliehen, renkt er sich den Unterkiefer stöhnend wieder ein, um ihr nachzusetzen. Rose weiß, was sie zu tun hat. Sie öffnet die Schranktür, und als sie Rose Madders Armreif in die Hand nimmt, erwacht ihr Bild darin zum Leben und wird wieder zu einem Portal in eine andere Welt. Ohne lange zu fackeln betritt sie zusammen mit einem völlig verwirrten Bill zum zweiten Mal ihr Gemälde.
Norman rennt die Tür mit mehreren Schulterstößen ein und dreht fast durch, als er die Wohnung leer vorfindet, was nach allen Regeln der Kunst einfach unmöglich ist. Dann sieht er Mondlicht aus dem Schrank dringen. Ihm ist egal, dass er jetzt wohl endgültig verrückt geworden ist und folgt Rose und Bill.
Als er das Gemälde betritt, spürt er, dass er – zwar immer noch gut – aber nur aus einem einzigen Auge sieht ... und seine Bullenmaske lässt sich nicht mehr abnehmen.

Kapitel 9: Ich vergelte

Kaum ist Rose wieder in der anderen Welt, als Dorcas sie auch schon hektisch begrüßt und meint, sie müsse sofort mitkommen. Dorcas führt Rose und Bill am Tempel des Bullen vorbei, wobei in Rose wieder alle Erinnerungen an ihre erste Reise hierher hochkommen. Hier, hinter dem Tempel, findet Rose ein Kleid, das genauso aussieht wie das von Rose Madder – dies soll sie anziehen und nicht fragen warum: Rose Madder will es einfach so.
Rose zieht sich komplett aus (Bill muss sich auf Dorcas' Geheiß abwenden) und schlüpft in das purpurfarbene Kleid – nun sieht sie wirklich aus wie das spiegelverkehrte Gegenstück zu Rose Madder. Zu Bills Entsetzen beginnt Rose nun, Norman mit spöttischen Zurufen zu reizen, eilt davon und lockt Norman hinter sich her ... in den Tempel des Bullen.
Norman ist noch nicht verrückt genug, um sich nicht zu fragen, ob er da gerade in eine Falle läuft; wie Rose ihn verhöhnt, kann er jedoch nicht verkraften und setzt ihr nach (in dieser Szene klingen Roses Rufe genauso wie Joe St. Georges verzweifelte Hilferufe nach seiner Frau Dolores Claiborne in Dolores). Er kann seiner Frau an jenem Bach des Vergessens erstmals in die Augen schauen, aber wieder flieht sie rehgleich, und er ist so außer sich wie nie.
Rose ist schnell und kommt deutlich vor Norman an jenem Baum an, dessen Samen sie im Labyrinth verwendete. Dort endlich trifft sie erneut auf Rose Madder, die ihr den Rücken zuwendet und ihr empfiehlt, ein paar Stufen die Labyrinth-Treppe hinab zu gehen, um nicht mit ansehen zu müssen, was nun gleich mit Norman geschieht. Rose nimmt den Rat sofort an.
Norman stürmt hinterdrein und sieht Rose wieder, diesmal vor einem Baum kniend. Wieder verhöhnt sie ihn und besitzt die Frechheit, auf seine Befehle gar nicht einzugehen. Dann erhebt sie sich und wendet sich ihm zu – da ist es endgültig um Normans Verstand geschehen, denn unter Rose Madders Haut lauert eine Spinne, deren Fangarme unvermittelt aus dem Körper hervorbrechen und sich nach Norman ausstrecken. Einer reißt ihm die Zunge aus dem schreienden Mund (in Der Turm wird Mordred ganz ähnlich mit Randall Flagg verfahren), und endlich kommt die ganze Spinne zum Vorschein und fällt über Norman her – Rose Madder erweist sich als Außenseiter, einer ganz speziellen Gattung in Kings Universum.
Rose hört die sehr lang andauernden Schreie; als sie sich aus ihrem Versteck hervorwagt, kniet Rose Madder wieder und pflanzt Samen in die völlig verstümmelte Leiche, die sie daraufhin die Treppe zum Labyrinth hinab wirft. Sie schickt Rose zurück zu Dorcas, und Rose flieht. Bei Dorcas angekommen, wechselt sie erneut die Kleidung – da kommt auch Rose Madder wieder. Sie gibt Rose als Souvenir Normans Polizeiring sowie den Hinweis, sich gut um ihren neuen Mann zu kümmern ... und den Baum nicht zu vergessen.

Kapitel 10: Rosie Richtig

Rose weiß nicht, was sie damit meint, aber Rose Madder insistiert. Dorcas (deren Namen wir erst jetzt erfahren) gibt ihr ein kleines Fläschchen mit einer Flüssigkeit darin mit, die sie für Bill brauche und schickt sie in ihre Welt zurück. Gerade, als Rose und Bill sich abwenden, wird Rose Madder wieder aufgebracht, verwandelt sich teils wieder in eine Spinne und schnappt sich ihr Goldarmband von Rosies Arm. Die dreht sich nicht mehr um, sondern flieht zurück in ihre Welt.
Ein rascher Blick zurück auf das Bild zeigt: Rose Madder und Dorcas sind verschwunden – es ist nur noch ein Landschaftsgemälde.
Rosie handelt effektiv und schnell: Sie ruft einen Krankenwagen für den angeschossenen Hausbewohner und verständigt Lieutenant Hale. Während Bill im Bad ist, füllt sie ihm ein Glas mit Pepsi und lässt einen Tropfen aus Dorcas Fläschchen hineinfallen; Rosie begreift, dass dies Wasser aus dem Fluss des Vergessens ist. Da Bills Kehle noch immer schmerzt, leert er das Glas in zwei Zügen. Der Tropfen wirkt sofort – für einen Moment gesteht Bill, dass er sogar Roses Namen vergessen hat; dann kommt er wieder etwas mehr zu sich, aber die Erlebnisse im Bild sind aus seinem Gedächtnis gelöscht.
Als Hale eintrifft, bleibt Rose bei einer ganz einfachen Geschichte: Sie hätten sich vor Norman im Schrank versteckt und verstünden selbst nicht, warum er einfach abgehauen sei, als er die Tür zu ihrem Appartement aufgebrochen hatte. Hale kann das nicht begreifen, hat aber auch keine Beweise beziehungsweise keinen echten Grund zu der Annahme, dass Rose ihn anlügt.
Völlig erschöpft schlafen Rose und Bill in jener Nacht ein – doch kaum erwachen sie am Morgen, als sie die Leidenschaft übermannt und sie erstmals miteinander Sex haben.
Dorcas hatte Rosie vorgewarnt, sie könne für Bill das ganze Fläschchen Wasser benötigen; in der Tat hat dieser so schlimme Alpträume, dass sie die Tropfen nach und nach aufbraucht. Für sich selbst behält sie nichts zurück, da sie glaubt, all die Erinnerungen für sich zu brauchen, um ihr neues Leben wirklich schätzen zu können.
Aber manche Dinge will sie loshaben: Als sie die von ihrer ersten Expedition übrig gebliebenen drei Samenkörner wieder findet, spült sie zwei davon die Toilette hinunter – aber das dritte Samenkorn kann sie unheimlicherweise nicht loslassen. Wieder kommt die Erinnerung: Sie dürfe den Baum nicht vergessen. Sie versteht das weiterhin nicht, geht aber davon aus, dass dieser Hinweis etwas mit diesem letzten Korn zu tun hat. Zusammen mit Normans Polizeiring versteckt sie das Samenkorn in ihrer Handtasche.
Ihre Zeit als Rose Madder-Imitation ist vorbei und sie lässt sich die Haare wieder so machen wie sie früher waren. Als wäre das nicht radikal genug, macht sie auch noch kurzen Prozess mit dem Bild: Als sie spürt, dass sie ihr Leben wieder vollkommen im Griff hat (denn ihre letzte Buchlesung verlief so gut wie keine zuvor), verbrennt sie es ohne Reue.

Epilog: Die Fuchs-Frau

(Wie auch der Prolog ist dieser Epilog komplett im Präsens verfasst.)

Im Oktober macht Bill Rose auf dem Picknickgelände, wo sie sich erstmals küssten, einen Heiratsantrag, den sie ohne zu zögern akzeptiert; ihre gemeinsame Tochter erhält den Namen Pamela Gertrude Steiner.
Ihr Leben verläuft gut, zumindest bis Rose zwei Jahre nach Pamelas Geburt spürt, wie sie immer anfälliger wird für Aggressionen. Als sie sich beim Hauskauf nicht auf ein Objekt einigen können, ertappt Rose sich dabei, wie sie sich wünscht, Bill niederzuschlagen oder gar zu töten, es ist, als würde Rose Madder von ihrem Körper Besitz ergreifen. Rose lässt die angestaute Wut aus sich heraus, indem sie in einem so genannten Schlagkäfig mit aller Kraft Baseballschläge übt.
Bald wirken sich diese Zornanfälle auf ihre Arbeit aus, und als Rhoda Simons eine Lesung vorzeitig abbrechen will, fällt Rose in einem sehr lebhaften Tagtraum über sie her und reißt ihr die Kehle auf, um von ihrem Blut zu trinken – Rose ist über sich selbst entsetzt; sie muss der Rose Madder in sich sofort Einhalt gebieten.
Endlich erinnert sie sich an den Baum, den Rose Madder gemeint haben musste. Allein fährt sie zum Picknickgelände und findet den umgestürzten Baum, wo sie einst mit Bill die Fuchsfamilie beobachtete. In der Tat ist die alte Füchsin noch da und schaut dabei zu, wie Rose das letzte Samenkorn dort sät und mit Normans Polizeiring vergräbt. Dort wächst nun ein Baum, dessen Fortschritte Rose Jahr für Jahr begutachtet – sie nennt ihn den Baum ihrer Wut, denn ihre Wutanfälle sind vorbei.
Und immer wieder einmal schaut auch die Füchsin noch hier vorbei.


V E Artikel über Das Bild
RomanInhaltsangabe (Teil ITeil II) • VerfilmungRezensionen (Roman, Original-Hörbuch) • Coverpage
Charaktere: Richie BenderHarley BissingtonNorman DanielsRose DanielsDorcasLieutenant HalePam HaverfordGertrude KinshawRob LeffertsRose MadderOpfer von Norman DanielsErinyesRamon SandersPeter SlowikCynthia SmithBill SteinerAnna StevensonWendy Yarrow
Schauplätze: 251 Durham AvenueWelt von Rose MadderDaughters and Sisters
Sonstiges: Symbolik in Das BildTwinnerAußenseiterMagische Bilder