Desperation: Rezension
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (4 / 5)
Ein starker Anfang – für Teil I muss es klare fünf Punkte geben! – lässt den Rest etwas mittelmäßig erscheinen. Collie Entragians Auftritt ist so beklemmend, dass ich das Buch auf den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen konnte. Sobald Collies Körper verbraucht ist, schleppt sich der Roman jedoch ein wenig.
Es ist nicht leicht, ein Buch zu lesen, in dem Teile in einer erfundenen Sprache geschrieben sind, zudem muss sich der Leser darauf einstellen, dass Stephen King hier wie nie zuvor und bislang nie danach die religiöse Keule schwingt – eigentlich sollte bei den Hauptcharakteren ein Artikel über Gott angelegt werden, der höchstpersönlich schaltet und waltet. Die Gespräche über Gott und sein Wirken sind harte Kost für jeden, der zum persönlichen Vergnügen ein gutes Buch lesen und nicht zum Glauben bekehrt werden will.
Abgesehen davon bietet Desperation jedoch den vielzitierten "Horror vom Feinsten", für den King bekannt ist: Tak ist ein schauerlicher Widersacher, da er durch und durch böse ist und nur ein Ziel kennt – töten. Seine Can-Tahs sind mächtige Waffen; und wenn man auch nicht ganz verstehen kann, was sie genau sind, bzw. was Tak selbst wirklich ist, so verfolgt man gespannt, wie David Carvers Ka-Tet sich aufmacht, das fremde Wesen zu besiegen. Sein fast biblischer Leidensweg dorthin schafft einen starken Charakter; auch der innerlich zerrissene Johnny Marinville wächst einem bald ans Herz – sein Opfertod ist für mich einer der schockierendsten Tode im King-Universum.
Fazit: Der Anfang ist ein unvergleichlicher Trip, danach ist King solide. Dem (für mich unverständlicherweise) meist weit weniger beachteten "Zwillingsbuch" Regulator kann der Roman meines Erachtens nicht das Wasser reichen.