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Der rasende Finger: Rezension

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Wörterschmied (5/5)

   
Der rasende Finger: Rezension
Warum stoßen guten Menschen böse Dinge zu? Die Antwort lautet: "Frag nicht." (Stephen King)
   
Der rasende Finger: Rezension

Stephen King beweist, dass Murphys Gesetz (wir erinnern uns an den Toast mit der Marmeladenseite und deren Neigung nach unten zu fallen) auch im Bereich der Literatur einem Axiom ultimativer Gültigkeit nacheifert. Warum passieren komische Dinge - darum! Weil sie es können!

Mehr braucht es nicht für eine gute Geschichte: einen sympathischen und nachvollziehbaren Protagonisten und einem Widersacher, der ein Magier, ein Serienmörder oder in diesem Falle nur ein Finger ist.

Die Einmaligkeit dieser Geschichte liegt weder an den Handlungsträgern, welche wir in gleichwertiger Form schon in genügend anderen Geschichten und an genügend anderen Händen kennengelernt haben, noch an der Handlung selbst, sondern an der pragmatischen Notwendigkeit der Handlung, deren Credo lautet: Ich wurde geschrieben, also bin ich.

Keine unnötigen Hintergründe, keine a-typischen Moralpredigten, keine fingierten Charakterentwicklungen oder Maniküren. Hier steht das Ding an sich im Vordergrund: Der Kampf zwischen Mann und Monstrum, der den Kampf zwischen dem Leser und dessen Phantasie eröffnet.

Was nehmen wir heute noch hin, ohne zu hinterfragen, ohne nachzuforschen, ohne Google zu durchkämmen? Nichts. Wir sind Gefangene jenen Triebes, den unsere Chefs als die Fähigkeit zur objektiven Hinterfragung erwünschen.

Stephen King lehrt uns mit dieser Geschichte den Augenblick zu erleben. Einfach abschalten und die Welt, Welt sein lassen. Eine Welt, in der frischgebackene Millionäre vor ein Auto laufen. Eine Welt, in der Toast immer mit der beschmierten Seite nach unten fällt. Eine Welt, in der Finger aus dem Abfluss nach unseren Leben trachten.