Vera Donovan
Allgemeines
Vera (/ ' viərə /) Donovan ist Dolores Claibornes Arbeitgeberin in Stephen Kings Roman Dolores. Dolores macht ihre Lebensbeichte, da sie des Mordes an Vera angeklagt wird und dies vehement leugnet.
Die gesunde Vera
Vera ist eine steinreiche Erbin, die auf Little Tall Island ein großes Sommerhaus hat, das sie auch nach dem Tod ihres Mannes Michael immer wieder aufsucht, selbst, als sich ihre Kinder von ihr abwenden. Schließlich lebt sie dauerhaft, also auch den Winter über, dort.
Da sie eiserne Regeln für den Haushalt hat, halten nur wenige Dienstmädchen lange durch. Ihre oft unsinnigen Regeln müssen genau befolgt werden: Beispielsweise muss die Fußmatte immer so herum liegen, dass ein vor der Tür stehender Besucher das Wort "Welcome" auf der Matte richtig herum lesen kann, die Bettlaken müssen mit sechs Wäscheklammern auf der Leine befestigt werden, nicht nur mit vier. Dies alles kontrolliert Vera sehr genau - wer es einmal falsch macht, bekommt Ärger, wer es zweimal falsch macht, wird entlassen. Dolores ist die große Ausnahme – mit ihr ist Vera zufrieden, wenn sie auch keine Gelegenheit auslässt, Dolores zu demütigen und zu dominieren.
Das Verhältnis der beiden Frauen verändert sich schlagartig, als Dolores Vera gesteht, dass sie gern ihren Mann Joe verlassen würde, ihr aber die finanziellen Mittel fehlen. Sie hat Angst um ihre Tochter Selena, die Joe sexuell belästigt und möglicherweise bald vergewaltigt.
Dieses Geständnis entlockt auch Vera eine schockierende Wahrheit: Sie hat ihren Mann getötet, hat die Bremsen an seinem Wagen manipuliert und ihn in den Tod fahren lassen - er prallte auf dem Rückweg von seiner Geliebten gegen einen Baum. Ohne dass sie dies ausspricht, macht sie Dolores klar, dass auch sie diesen Weg gehen sollte, um Joe endgültig loszuwerden. Sie denkt, der Tag der Sonnenfinsternis, der 20. Juli 1963, wäre dafür ideal geeignet.
Zu Veras Herkunft werden übrigens widersprüchliche Andeutungen gemacht: Dolores denkt einmal, dass Veras verrückte Ideen zur Haushaltsführung auf eigener Erfahrung beruhen könnten und sie vielleicht selbst einmal als Haushaltshilfe schikaniert wurde, bevor sie ihren wohlhabenden Mann heiratete. An anderer Stelle denkt Dolores, dass Vera so redet, wie es ihr wohl seinerzeit auf dem teuren College beigebracht wurden, auf das ihre Eltern sie vermutlich geschickt hatten.
Die kranke Vera
Vera wird allmählich krank und unleidig, bis sie schließlich bettlägerig wird und Dolores voll bei ihr einzieht, um sich rund um die Uhr um sie zu kümmern. Vera wird zunehmend dement, oft ist sie wochenlang nicht klar im Kopf, dann folgen wieder ein paar Tage in denen sie zurechnungsfähig ist.
Vera kann die Tatsache nicht ertragen, dass nun sie die unterlegene Rolle einnehmen muss und versucht weiterhin, Dolores das Leben so schwer wie möglich zu machen, indem sie das Bett oft gründlich mit Kot beschmutzt (ein Verhalten, das auch Zelda Goldman in Friedhof der Kuscheltiere zeigte). Je älter Vera wird, umso mehr wird sie von Wahnvorstellungen geplagt und lebt in ständiger Angst vor unsichtbaren Drähten oder gar den Staubflocken unter ihrem Bett. Erst später wird klar, dass diese Wahnvorstellung mit dem Tod ihres Mannes und der Kinder zusammenhängen...Sie hat schließlich ihren Mann umbringen lassen, und vielleicht ist sie auch am Autounfall ihrer beiden Kinder schuld, möglicherweise ist es aber auch "nur" das schlechte Gewissen, ihrem Sohn ein viel zu schnelles Auto geschenkt zu haben.
Als sie eines Tages - wegen einer solchen Wahnidee - aus ihrem Zimmer flieht, stürzt sie die Treppe hinunter und stirbt. Dabei bittet die sterbende Vera Dolores noch, ihr beim Sterben zu helfen - doch als Dolores mit einem schweren Nudelholz zurückkommt, ist Vera schon erlöst.
Anmerkung: Da King die Kurzgeschichte Zueignung als eine Art Probelauf zu Dolores sieht, kann Roberta Proulx eventuell als Vorläuferin von Vera Donovan betrachtet werden.
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