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Inhaltsangabe zu Ratte

Eine Vorankündigung als Appetithäppchen

Stephen Kings in der Sammlung Blutige Nachrichten erschienene Novelle Ratte ist in ... Kapitel unterteilt. Die hier zu findenden Überschriften dienen der Übersicht des Lesers, sind so aber nicht von King intendiert.

1-5: Drews große Idee

Der Englischlehrer Drew Larson versucht sich seit 20 Jahren an einem Roman, doch bislang kommt er auf gerade einmal sechs Kurzgeschichten in einem Umfang von jeweils etwa 3.000 Wörtern. Doch eines Tages im Oktober ist sie plötzlich hier, wie aus dem Nichts: die in seinem Kopf vollständig geformte Idee zu einem Westernroman.
Seine Frau Lucy reagiert wenig begeistert auf seine Ankündigung, er wolle sich erneut an einen Roman wagen. Drews letzter Versuch (von bislang dreien), endete damit, dass er vor Zorn das Manuskript verbrannte und beinahe das ganze Haus in Brand setzte; sein folgender Nervenzusammenbruch machte ihn ein halbes Jahr lang arbeitsunfähig. Doch er ist begeistert, glaubt, er müsse alles nur noch niederschreiben, und er weiß auch schon, wo er damit anfangen möchte: in der leerstehenden Waldhütte seines Vaters an der TR 90.
Zuvor aber möchte Drew mit seinem alten Kollegen und ehemaligen Fachbetreuer Al Stamper über sein Vorhaben sprechen. Al leidet an Bauchspeicheldrüsenkrebs und ist nur noch ein Schatten seiner Selbst. Auch Al ist skeptisch, weil er sich lebhaft daran erinnert, wie schlecht es Drew nach seinem letzten Scheitern ging, doch Drew ist überzeugt, alles steht ihm so klar vor Augen, er weiß sogar schon, dass der humpelnde Sheriff seines Romans James Averill heißen wird! Dies könnte Drews letzte Chance sein, ein Buch zu veröffentlichen.
Lucy will zu ihm stehen, ringt ihm aber das Versprechen ab, dass er noch eine Woche darüber schläft, um sich nicht allzu sehr von seiner jetzigen Begeisterung mitreißen zu lassen. Und sie möchte - wie Al - wissen, warum ihm so viel an einem Roman liegt. Al gegenüber fabulierte Drew vom Vordringen in unbekannte Territorien; Lucy aber sagt er die unverblümte Wahrheit: Er will einmal ein so großes Projekt zu Ende bringen, nicht mehr und nicht weniger.
Drews Idee verpufft nicht, und so bricht er eine Woche später auf, überlässt seine Kinder Brandon und Stacey der Obhut seiner Frau und seiner Schwägerin Alice. Doch Lucy verlangt von ihm, dass er jeden Tag bis spätestens fünf Uhr anruft, oder sie macht sich auf die Suche nach ihm, denn ihr ist nicht wohl, ihren Mann im Oktober in der Abgeschiedenheit dieser Waldhütte zu wissen, und wenn es auch nur für zwei bis drei Wochen ist. Endlich kann Drew los, freut sich auf die vor ihm liegende Zeit, die er in Bitter River verbringen will - so der Titel seines Romans, benannt nach dem Hauptschauplatz.

6-?: Drew beginnt seinen Roman

Bei seinem letzten Tankstopp spricht Drew mit dem ihm bekannten Inhaber der Tankstelle Roy DeWitt. [1] Der ist erkältet und berichtet Drew zwischen widerlichen Schnäuzern in ein noch ekelhafteres Taschentuch davon, dass der alte Hausmeister Bill Colson, der für Drews Vater und auch für Drew arbeitete, im Vorgarten von Drews Hütte mit einem Gewehr Selbstmord begangen hatte, da er mit seiner Alzheimer-Erkrankung nicht klarkam. Natürlich wusste Drew von Bills Tod, nicht aber von den Umständen, die ihn sehr schockieren. Und doch kommt Drew sofort eine Idee, wie er diese Geschichte in seinen Roman integrieren kann ...
Der letzte Weg zur Hütte ist wie immer ein Albtraum (man nennt die Straße nicht umsonst "Shithouse Road"), er passiert das letze Anwesen (von John Cullum) vor seiner Hütte ... und kommt endlich an. Die Hütte wirkt heruntergekommen, die grüne Farbe ist teils abgeblättert, das Dach voller Laub, alles ist still und friedlich. Wie sehr er hier mit der Natur verbunden ist, wird ihm klar, kaum dass er ausgestiegen ist, als ihn ein Elchkalb aus dem Wald entgegenkommt, kurz darauf gefolgt von seiner Mutter. Die wirkt beim Anblick des Menschen angriffslustig, will ihr Kind verteidigen, doch der verängstigte Drew bleibt ruhig stehen, bis die beiden wieder abziehen.
In der Hütte ist alles unerwartet aufgeräumt und sauber - vielleicht Bills Abschiedsgeschenk an Drew, der sich sofort sicher ist, dass diese Hütte die ideale Arbeitsatmosphäre bieten würde. Pflichtschuldig meldet er sich bei Lucy, dann bringt er seine Sachen rein und macht sich erst einmal etwas zu essen.
Am nächsten Tag macht er einen Spaziergang zu einem nahegelegenen Bach, will seinen Kopf freimachen für das, was folgt: Wieder zurück beginnt er seinen Roman. Der erste Satz platzt nur so aus ihm heraus ... und Drew verliert sich stundenlang in seiner Geschichte, schreibt am Stück 18 Seiten. So etabliert sich über die nächsten Tage eine Routine: morgens schreiben, ein Spaziergang, ein Telefonat, dann Korrekturlesen, ein gutes Buch, ein Blick in die Sterne. Er bemerkt nicht, dass sich eine Erkältung seiner bemächtigt, bis er am vierten Tag mit einer verstopften Nase und Halsschmerzen aufwacht. Das hält ihn jedoch nicht vom Arbeiten ab - dafür sorgen seine Vorräte, denn er muss dringend mal wieder einkaufen gehen.
Roy DeWitt ist mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus - offenbar hat Drew sich bei ihm angesteckt -, der Laden wird von seiner abgehalfterten Tochter geführt, bei der Drew sich mit Medikamenten eindeckt. Sie warnt Drew vor einem herannahenden Eissturm, rät ihm sogar abzureisen, weil er sonst einen Monat lang in der Hütte gestrandet sein könnte, doch Drew ist sich sicher, dass er das durchstehen wird. Doch auf dem Heimweg macht er sich heftige Vorwürfe, dass er seine Hände nicht gründlich gewaschen hat, nachdem er Roys Hand geschüttelt hatte.
Als er wieder in der Hütte ist, kommt es am Telefon zu einem Streit mit Lucy, die auch von dem anziehenden Sturm gehört hat und möchte, dass er sofort nach Hause kommt. Er wehrt sich gegen diese Unterbrechung in seinem Rhythmus und den Ortswechsel, der den kreativen Prozess stören könnte - Lucy aber hat den Wetterbericht gesehen und weiß, was da für ein Sturm herannaht, ein orkanartiger Wind, der Bäume zum Einsturz bringen und Drew damit von der Außenwelt abschneiden könnte. Er bleibt hartnäckig: Die Wetterkanäle übertrieben, da waren schon ein paar Zentimeter Schnee der Sturm des Jahrhunderts. Zwar glaubt sie, dass er gerade eine Entscheidung für sein Buch und gegen seine Familie getroffen hat - was Drew für sehr melodramatisch hält -, dennoch können sie sich freundschaftlich verabschieden, weil Drew verspricht, noch einmal darüber nachzudenken ... eine Lüge. Im Laufe des Abends bekommt er auch noch Fieber.
Trotzdem läuft die Arbeit am nächsten Tag recht gut, bis Drew sich dazu hinreißen lässt, doch einmal den Wetterbericht zu schauen. Der prophezeit in der Tat beinahe die Apokalypse - und wäre er nicht so krank gewesen, hätte Drew sich womöglich doch ins Auto gesetzt, um zurückzufahren. Lucy ruft nochmals an, er solle gefälligst abreisen! Doch er weigert sich ... und erstmals in ihrer Beziehung legt sie daraufhin einfach auf.
Am nächsten Tag beginnen die Probleme. Drews Erkältung will nicht besser werden, der Sturm steuert immer noch auf ihn zu - und unvermittelt gerät Drew in eine von Nies-Anfällen begleitete Schreibblockade. Er muss sich ausruhen, damit sich das Drama von vor drei Jahren mit seinem unvollendeten dritten Roman nicht wiederholt. Er nimmt noch mehr Medizin und legt sich hin, und als er wieder zu sich kommt, ist der Sturm da. Er ruft Lucy an, der nicht entgeht, wie krank er sich anhört, doch mitten im Gespräch fällt der Strom aus.


Anmerkungen

  1. Er wurde bereits in der ersten Novelle des Bandes, Mr. Harrigans Telefon, erwähnt.


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