+++ Warnung! Dieses Wiki ist voller Spoiler. Lesen nur auf eigene Gefahr! +++

Benutzer:Croaton/Experimentierseite

Aus KingWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Inhaltsangabe zu Mr Harrigan's Phone

Eine Vorankündigung als Appetithäppchen

Stephen Kings in der Sammlung Blutige Nachrichten erschienene Novelle Mr Harrigan's Phone ist nicht weiter unterteilt; die hier zu findenden Zwischenüberschriften dienen der Orientierung des Lesers und sind so nicht von King intendiert.

?

Der Ich-Erzähler Craig berichtet von seiner Zeit, als er 2004 als neunjähriges Kind für Mr. John Harrigan zu arbeiten begann.
Craig und sein Vater leben zu der Zeit in Harlow, Craigs Mutter ist vor drei Jahren gestorben. Craig und sein Vater können den steinreichen, mittlerweile XY Jahre alten Geschäftsmann Mr. Harrigan gut leiden, auch wenn der trotz seines Reichtums (er ist Milliardär, worunter sich Craig wenig vorstellen kann) ein rechter Geizkragen ist. Stellvertretend dafür stehen für Craigs Vater die etwa viermal im Jahr eintreffenden Lotteriegutscheine im Wert von einem Dollar, die Mr. Harrigan Craig schickt, ein kleines Dankeschön für seine Arbeit, denn Craig liest ihm gelegentlich vor und erledigt Gartenarbeiten. Mr. Harrigan wird von Arthritis geplagt und geht an zwei Stöcken, ist also auf Hilfe angewiesen.
Mr. Harrigan ist ein treuer Kirchgänger - und Craig liest, ein zum Vorlesen besonders begabtes Kind - liest jeden Sonntag aus der Bibel vor; so wird der alte Herr auf den Jungen aufmerksam und bietet ihm einen Job an. Mr. Harrigan liebt Romane, doch werden seine Augen schnell müde. So fängt alles an: Craig liest ihm regelmäßig aus Romanen vor, auch wenn er selbst zu jung ist, sie völlig zu durchblicken.
Drei Jahre später wird das Rubbellos, das Mr. Harrigan Craig zum Valentinstags schenkt, wahrhaftig zum großen Los: Craig gewinnt den Hauptpreis von 3.000 Dollar. Craig, großer Fan seines iPhones, beschließt daraufhin, seinem Spender, der weder einen Fernseher, noch ein Handy besitzt, ebenfalls ein iPhone zu schenken. Der will es erst nicht annehmen, denn er ist nicht eben angetan von solchen Geräten. Denn er ist überzeugt davon, dass diese Maschinen einen beschlagnahmen. Er besitzt keinen Fernseher, weil er sonst den dort gesendeten Unsinn tatsächlich schauen würde. Auch das Handy würde er zweifellos benutzen, reine Zeitverschwendung in seinen Augen. Doch Craig bleibt hartnäckig, zeigt ihm eine App, mit der man den Börsenkurs live verfolgen kann, außerdem die Suchfunktion, die zu brandaktuellen Nachrichten führt, die keine Tageszeitung liefern kann. Elektrisiert erfährt Mr. Harrigan vom Bankrott einer Kaffeekette, von der er Aktien hat - sofort benutzt er das Handy, um seinen Anteil rasch zu verkaufen. Er ist begeistert und beschließt, das Handy doch zu behalten. Eines aber nagt von Anfang an an Mr. Harrigan: Wie kann es sein, dass das Handy Informationen kostenlos anbietet? Dass nicht einmal Werbung eingeblendet war? Waren denn die Leute blind dafür, welcher Markt hier erschlossen werden könnte? Doch der alte Herr wird schnell vom Sog der Technologie ergriffen und will immer mehr dazulernen.
Eines Tages fragt Craig Mr. Harrigan, warum er sich dafür entschieden hat, seine Pension im gottverlassenen Harlow zu verbringen. Es ist einfach: Er will den Trubel von New York City hinter sich lassen, wo er lebte, und Harlow ist ruhig und keine Touristenattraktion. Er ist dankbar für diese Entscheidung, auch, weil er somit in Craig einen guten Freund gefunden hat.
Der Sommer des Jahres 2008 ist ein besonderer für Craig: Er küsst sein erstes Mädchen namens Regina Michaels ... und findet den Leichnam seines Arbeitgebers und Freundes Mr. Harrigan.
Erst am Vortag hatten sie noch ein längeres Gespräch darüber, dass Werbungen und Spam letztlich doch Einzug erhalten hat ins Internet. Mr. Harrigan wünschte er sei jünger, um hier noch mitzumischen, beispielsweise bei diesem Internetladen namens Amazon, dem er eine große Zukunft prophezeit. Am nächsten Tag findet Craig ihn tot in seinem Lieblingssessel. Nachdem er seinen Vater per Handy informiert, der wiederum einen Krankenwagen ruft, nimmt Craig Mr. Harrigans Telefon an sich.
Bei der großen Beisetzung stellt Craig ernüchtert fest, dass offenbar keinerlei Verwandtschaft des Milliardärs da ist und kann verstehen, warum er, Craig, es war, der den Toten letztlich fand. Craig liest während der Beerdigung aus der Bibel, wie Mr. Harrigan sich das gewünscht hatte. Craig kann nicht aufhören, die Nasenspitze anzusehen, die er aus dem offenen Sarg ragen sieht und darüber nachzudenken, dass Mr. Harrigan nun in diesem Sarg seine letzte Reise antreten wird. Craig ist der Letzte, der Mr. Harrigan an seinem Sarg die Ehre erweist ... und rasch steckt er dem Toten sein Handy zu. Am Vortag hinterließ Craig darauf eine kurze Nachricht, die klarmachte, dass er den alten Mann vermissen würde. Es trifft ihn, dass niemand etwas Persönliches über den Verstorbenen sagt, dabei hätte Craig selbst so viel beitragen können zu der menschlichen Seite des eher gefürchteten Geschäftsmanns.
Mr. Harrigans Anwalt Charles "Chick" Rafferty übergibt Craig ein Couvert, das er im Auto öffnet. Wie sein Vater erwartet, ist es tatsächlich ein letzter Brief an Craig, der klarmacht, dass Mr. Harrigan ihn in seinem Testament berücksichtigt: Er hinterlässt ihm 800.000 Dollar, die von Chick Rafferty verwaltet werden.
An jenem Abend, allein in seinem Zimmer, weint Craig um seinen alten Freund und hat eine Idee, die ihm selbst Angst einjagt: Er ruft auf dessen Handy an, stellt sich vor, wie es unter der Erde klingelt, bevor der Anrufbeantworter rangeht. So kann Craig zumindest seine Stimme noch einmal hören. Craig hinterlässt sogar eine Nachricht, gesteht Mr. Harrigan, dass er auf all das Geld verzichten würde, wenn Mr. Harrigan weiterhin am Leben wäre. Das beruhigt ihn, und er kann gut schlafen.
Am nächsten Morgen stellt Craig fest, dass er eine Textnachricht erhalten hat von "Pirateking1" - Mr. Harrigans Alter Ego. Die Nachricht ist kurz: "C C C aa". Craig ist sofort überzeugt, dass Mr. Harrigan lebendig begraben wurde. Craigs Vater, dem er alles beichtet, hat eine viel praktischere Lösung: Craig wurde Opfer eines Hackerstreichs. Zudem weiß er, dass man an Mr. Harrigan eine Autopsie durchgeführt hat, eine Information, die er Craig vorenthalten wollte, nun aber preisgibt. Die Autopsie war nötig geworden, weil Mr. Harrigan seit Jahren keine Ärzte mehr besucht hatte und er als reicher Mann unbeaufsichtigt starb.
Craig beschließt, Mr. Harrigans Haus einen Besuch abzustatten, um die Pflanzen zu gießen und mit der Haushälterin Edda Grogan ein paar Wörtchen über den verstorbenen zu wechseln. Von ihr erfährt er, dass auch sie und der Gärtner Peter Bostwick im Testament bedacht wurden. Sie ist natürlich dankbar, doch so richtig warm war sie mit ihrem Arbeitgeber nie geworden, mit dem man sich niemals schlechtstellen durfte ... Sie weiß nicht recht, wie es jetzt weitergehen soll, da sie sich nicht vorstellen kann, dass jemand dieses Haus wird kaufen wollen.
Später fährt Craig mit dem Fahrrad zum Friedhof, kniet auf Mr. Harrigans Grab nieder und ruft ihn an. Auch wenn ihm klar ist, dass das kaum möglich sein kann, ist er sich sicher, dessen Klingelton, den Country-Song "Stand By Your Man" von Tammy Wynette, von dort unten kommen zu hören, es ist ein Lied, das ihn jahrelang verfolgen wird. In seinem Ohr hört Craig einmal mehr die Nachricht vom AB ...
Ab 2009 geht Craig auf die Schule von Gates Falls, wo er als kleinster Schüler der 8. Klasse schnell in den Fokus des Schultyrannen Kenny Yanko gerät. Der hält ihn gleich am ersten Tag zurück und will ihn dazu zwingen, ihm die Schuhe zu wichsen. Es ist der Gedanke daran, was Mr. Harrigan denken würde, wenn er ihn dabei sehen würde, wie er einem Schlägertypen die Schuhe putzt, der ihn davon abhält. Doch bevor Kenny insistieren kann, werden sie (von Miss Hargensen) unterbrochen ... und kurz darauf fliegt Kenny sogar von der Schule. Doch damit sind die Probleme nicht vorüber: Während eines Schulballs überfällt Kenny Craig vor der Jungentoilette. Craig kassiert fünf Hiebe, kann einen einzigen austeilen, bevor er zu Boden geht.
Miss Hargensen kümmert sich um Craig, der nicht zugibt, wer ihn verprügelt hat, auch wenn Miss Hargensen ihn natürlich durchschaut. Craigs Vater, der seinen Sohn abholt, versteht seine Zurückhaltung, doch macht klar, dass sie die Polizei einschalten müssen, falls sich der Vorgang wiederholen sollte. Erst im Bett holt Craig die Angst ein, dass Kenny wirklich noch nicht mit ihm fertig sein könnte, sich vielleicht für das blaue Auge rächen will, das Craig ihm verpasst hat. Craig fällt nichts anderes ein, als einmal mehr Mr. Harrigans Telefon anzurufen, dessen Akku freilich nach drei Monaten leer sein musste; Craig möchte nur so tun als ob. Aber es klingelt. Der AB schaltet sich ein. Und Craig erzählt alles, was in dieser Nacht passiert ist. In der Nacht darauf stirbt Kenny Yanko.
Craig ist sich sicher, dass es da keinen Zusammenhang geben kann; er hat ja nicht Kennys Tod gewünscht, und er lebt nicht in einem Horrorfilm! Doch er denkt an Mrs. Grogans Worte, dass man sich mit Mr. Harrigan nie schlechtstellen sollte ... Craig fühlt sich trotzdem schuldig - und erleichtert. Kenny war kein Problem mehr.
Doch am Abend unternimmt Craig einen erneuten Versuch, und das Telefon klingelt erneut. Craig spricht in sein Handy, fragt, ob Mr. Harrigan etwas mit Kennys Tod zu tun hatte. Am nächsten Morgen erhält er eine Nachricht: "a a a. C C x". Sinnfrei ... und trotzdem jagt sie Craig Angst ein.
Craig ruft nicht mehr an, doch er denkt oft an Mr. Harrigan. Er verliert Gewicht, seine Noten werden schlechter. Reverend Mooney nimmt ihn daraufhin beiseite, ihm gesteht Craig, dass er das Gefühl hat, in Kennys Tod involviert zu sein. Doch der beruhigt ihn, durch ihn erfährt er, dass Kenny Selbstmord beging. Erst später erzählt Craig ein Schulfreund, Mike Ueberroth, was genau geschehen war (er weiß es von seinem Vater, der Polizist ist):