Die Kleinen Schwestern von Eluria: Rezension
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (1 / 5)
Eines Tages hörte Stephen King einen verzweifelten Schrei: Es war der Roman Glas, der sich in seiner peinlichen Schlechtigkeit in der langen Reihe des Dunkler-Turm-Zyklus sehr einsam fand. Er wollte einen kleinen Bruder, um nicht so allein zu sein. Was er bekam, war eine kleine Schwester – und gleich mehrere davon: Die Kleinen Schwestern von Eluria sind mindestens genauso sinnlos und fast genauso nervtötend langweilig. Sie haben nur einen großen Vorzug gegenüber ihrem großen Bruder: Die Kurzgeschichte ist schneller vorbei.
Was bei mir nach langem Nachdenken einen Gnadenpunkt herauskitzelt, sind die gruseligen Can Tams, die Doktor-Käfer, die einem vielleicht noch als Einziges in Erinnerung bleiben. Den Rest kann man getrost vergessen – und keinesfalls ist die Kenntnis dieses Machwerks nötig, um den Zusammenhang des Zyklus zu verstehen.
Wörterschmied (4 / 5)
- Lektor: "So, Herr King, welche Ideen haben Sie für eine neue Geschichte?"
- King: "Es soll um eine Frau gehen, die an ein Bett gefesselt ist und..."
- Lektor: "Haben wir schon..."
- King: "Hmm, dann ein Mann! Außerdem wird er unter Drogen gesetzt und..."
- Lektor: "Nay, das hatten wir auch schon."
- King: "Aber diesmal ist es Roland Deschain! Die Fans werden es lieben!"
- Lektor: "King... Sie sind ein Genie! Wie kommen Sie nur immer auf sowas!?"
- King: "Ka."
Nunja: Mal wieder eine Geschichte von jemanden, der in einem Bett liegt und aufstehen möchte - aber es ist Roland Deschain und das macht die Sache geil!
Was ist besonders an der Geschichte? Naja... Roland Deschain spielt die Hauptrolle... und Schwester Jenna ist sehr niedlich! Achja und da ist der Hund, der am Ende die böse Hexe anfällt, Hunde sind auch cool. Hab ich die hübsche Krankenschwester mit den schwarzen Haaren schon erwähnt? Achso...
Zugegeben: Die Geschichte hat wenig Besonderes zu bieten, ist aber eine nette Ergänzung zum Dunklen Turm Zyklus (vor allem, wenn man Das Schwarze Haus bereits dreimal gelesen hat und mehr über die Zelte da im Hintergrund erfahren möchte) - bitte mehr davon und bitte nicht als Comicbuch! Danke!
Ich hätte die Krankenschwester auch geküsst :-X
Mr. Dodd (2 / 5)
Es ist wirklich erstaunlich, dass dies die einzige Kurzgeschichte von Stephen King ist, die nicht nur andeutungsweise, sondern auch thematisch in den Dunklen Turm Zyklus passt. Denn aus irgendeinem Grund scheinen Nebengeschichten über Roland Deschain die Leser zu begeistern egal wie schlecht sie sind oder wie inkonsistent sie den gesamten Zyklus aussehen lassen. Da wäre zunächst Rolands Charakter, welcher jede Facette auszufüllen scheint egal wie unglaubwürdig und unlogisch das erscheint. Tritt er in Wind noch als perfekter Pädagoge auf, bei dem selbst die mitfühlendsten und empathiefähigsten Menschen blass werden würden, wohl gemerkt kurz nachdem er seine eigene Mutter erschossen und die größte Liebe seines Lebens auf grausame Art und Weise verloren hat (war es nicht der Sinn dieser Rückblenden zu zeigen, warum Roland in Schwarz so kaltherzig und erbarmungslos auftritt, mit Jake Chambers kaum was anzufangen weiß?); so bleibt er auch im Zyklus von plötzlichen Charakterwandlungen nicht verschont, nämlich z. B., wenn er seine obsessive Pilgerfahrt zum Dunklen Turm für 30 Tage unterbricht, da sich plötzlich sein Ka-Tet als eine Art mittweltlicher Samariterbund entpuppt und versucht einer Gruppe Menschen zu helfen, denen auch ohne dieses elend langweilige Zwischenspiel geholfen worden wäre. In dieser Kurzgeschichte tappt der erfahrene Revolvermann, der mit sämtlichen Wasser gewaschen ist, in eine Falle, die wohl selbst Sheemie erkannt hätte und hat nur das seltsame Glück, dass ausgerechnet diese Sorte Langsamer Mutanten einen seltsame Art von Handel mit einer Vampirsekte betreibt.
Auch die restliche Handlung wirkt recht schwach und will so gar nicht in den Zyklus passen. Wieder einmal verfällt die schönste der Frauen Roland, ein Stilmittel, welches Stephen King in Hülle und Fülle anwendet. Doch während es bei Susan Delgado, Alice aus Tull oder sogar seiner eigenen Mutter zu verstehen ist, verkommt es bei einem nichtmenschlichen Vampirwesen zur Lächerlichkeit, auch wenn Jenna von dem was ihre Mitschwestern machen, abgestoßen ist. Auch die Handlung an sich ist eher seicht, voller Lücken und wird lächerlich, als der Jesushund auftaucht und so Roland vor einem weiteren sicheren Tod rettet. Die Ärzte-Käfer scheinen das einzige zu sein, was Stephen King für wert hielt auch im Zyklus aufzugreifen, tatsächlich die einzige gute Idee dieser Kurzgeschichte.
Fazit: Zu wirr, zu unglaubwürdig und zu inkonsistent, sodass diese Kurzgeschichte eher "Fan Fiction" als ernsthafter Bestandteil des Dunklen Turm Zyklus ist.
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