The Eyes of the Dragon (Hörbuch): Rezension
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Croaton (3 / 5)
Wer das Hörbuch The Eyes of the Dragon, die Originalversion von Stephen Kings Roman Die Augen des Drachen, gehört hat weiß, dass es in einer Rezension darüber nur um eines gehen kann oder besser um einen: Leser Bronson Pinchot. Mit Ausnahme von (dem aber weiterhin unübertroffenen) Steven Weber bei der Vertonung von IT habe ich noch nie einen Vorleser derart emotional und intensiv erlebt, auch muss man ihm zugutehalten, dass er sehr bemüht ist, dem Hörbuch seinen ganz individuellen Stempel aufzudrücken. Sehr subjektiv gestaltete Sprechpausen (allen voran die einigermaßen befremdliche Entscheidung, vor dem Wort dim jedes Mal eine mindestens zwei Sekunden lange Pause einzulegen) und häufige Tempowechsel charakterisieren die Lesung. Das Problem ist nur Pinchots Interpretation des Hofzauberers Flagg ...
Schön, es gelingt Pinchot, seine Charaktere per Stimme gut voneinander zu trennen, doch was er bei Flagg macht ist, nun, zumindest gewöhnungsbedürftig. Auf den ersten 8 (von 9) CDs liest er Flagg mit einer sehr tiefen, durch einen dezenten Computereffekt leicht nachhallenden Stimme, deren Tonfall sich nicht ändert, ob Flagg nun laut Vorlage schreit oder flüstert. Wann immer ein Wort auf "s" endet, zischt er dieses "s" wie eine Schlange, was auf Dauer ziemlich nervt. Aber gut, soweit gestehe ich ihm das ein. Dann aber kommt CD 9 und mit ihr natürlich der Höhepunkt der Geschichte. Auf einmal ist Flaggs Stimme nicht wiederzuerkennen. Als Flagg rasend vor Wut die Nadel besteigt, dreht Pinchot förmlich mit ihm durch. Wer den Schauspieler in Langoliers erlebt hat, wird sich erinnern, dass sein Craig Toomy durch Pinchots Übertreibungen in Momenten der Rage teils ins Lächerliche abrutschte - und das passiert auch hier. Flagg wird zum kreischenden Berserker, was in diesem Roman nicht passt und zu weit geht.
Technisch gesehen ist alles soweit okay, auch wenn man sich auf CD 9 entschieden hat, mehrere Kapitel in einen Track zu pressen, warum auch immer.
Fazit: Lobenswert individuell gelesenes Hörbuch. Pinchot sticht zweifellos aus der Masse hervor und das meist positiv - wäre da nicht der böse Flagg ...
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