The Blair Witch Project

The Blair Witch Project (wörtl.: Das Blair-Hexe Projekt) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1999.

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Inhalt

Eine Gruppe Hobbyforscher und –filmer ist in einem Wald auf der Suche nach der mysteriösen Hexe von Blair, die hier ihr Unwesen treiben soll. Die Gruppe verläuft sich und verfällt allmählich ihren tiefsten Urängsten. Niemand entkommt lebend, doch da der Zuschauer nur das von ihnen Gefilmte zu sehen bekommt, bleiben die Hintergründe offen.

Bezug zu Stephen King

In dem Essay What's Scary, dem Vorwort zur Neuauflage seines Sachbuchs Danse Macabre (2010; Zitate sind hier Laienübersetzungen), analysiert Stephen King den Film auf dreieinhalb Seiten. Er fasst schon einleitend zusammen: "das verdammte Ding sieht echt aus. Das verdammte Ding fühlt sich echt an." [1] Im Folgenden geht er auf weitere Aspekte des Films ein.

  • King sah den Film erstmals etwa zwei Wochen nach seinem schrecklichen Verkehrsunfall und hält sich somit für den perfekten Zuschauer, da er unter großen Schmerzen litt und wegen der Schmerzmittel beinahe high war. Somit hielt er den Film auch nicht durch und bat seinen Sohn abzuschalten – nie zuvor hatte ihm ein Film derart Angst gemacht: [2]
   
The Blair Witch Project
Ein Grund dafür waren die verwackelten Aufnahmen [...], ein weiterer Grund dafür waren die Schmerzmittel, aber hauptsächlich hatte ich einfach eine Scheißangst. Das sah nicht aus wie ein Hollywood-Wald; das sah aus wie ein echter Wald, in dem echte Menschen sich echt verlaufen könnten.
   
The Blair Witch Project
  • Das Grundkonzept des Films macht die Spannung aus: der Dokumentarstil, der anfängliche Hinweis, das niemand überleben wird, die völlig unbekannten Darsteller – mit einem großen Budget hätte der Film niemals seine Wucht erreicht. King kommt zu dem Schluss: "Blair Witch, so scheint es mir, handelt vom Wahnsinn – denn was ist Wahnsinn anderes als das Verlorengehen in dem Wald, der sogar in den gesündesten Köpfen existiert?" [3]
  • King zeigt sich überrascht, dass dieser Dokumentarstil in der Folge nicht häufiger zum Einsatz kam. Als erfolgreiche Versuche bezeichnet er Cloverfield (der Überfall eines außerirdischen Monsters auf New York City), Quarantine (das Remake des spanischen Films Rec, das einen Routineeinsatz der Feuerwehr zeigt, der in einem unter Quarantäne gestellten Wohnhaus zu einem Alptraum wird), George A. Romeros Diary of the Dead (einer seiner Zombie-Filme) und – für King ein Geniestreich – District 9 (ein Film über Rassismus gegenüber Außerirdischen).

Originalzitate

  1. "the damn thing looks real. The damn thing feels real."
  2. Some of it was the jerky quality of the footage [...], some of it was the dope, but basically I was just freaked out of my mind. Those didn't look like Hollywood-location woods; they looked like an actual forest in which actual people could actually get lost.
  3. "Blair Witch, it seems to me, is about madness – because what is that, really, except getting lost in the woods that exist even inside the sanest heads?