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Sara: Rezension

1.212 Byte hinzugefügt, 21:33, 22. Jul. 2011
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==pall mall (5/5)==
 
Atmosphärisch einer der stärksten King (und nicht nur King!)-Romane. Die eingefleischten Fans wohlbekannten Elemente - Spukhaus, Kleingemeindeleben, einfache Menschen in aussergewöhnlichen Situationen - kommen hier dank der dichten Sprache ganz neu aus dem Schüttelbecher. Kings Humor trägt viel dazu bei, dass man den breitgetretenen Plot Alter-Sack-verfällt-Lolita ernstnehmen kann und die Aufzählung der typischen King-Good-Boys Storrow/Bissette/Kennedy wohlwollend verfolgt. Nur deshalb kann Sara Tidwells unglaublicher Rachefeldzug aus dem Jenseits seinen tiefen Sog entfalten. Wunderbar durchkomponiert die Andeutungen in Mikes Manuskript (Eulen undsoweiter) und vor allem die K-Kinder: jeder, dessen Vorname wie meiner mit K beginnt, schmeisst das Buch bei dieser Stelle erstmal hin, um in Ruhe zu schaudern.
Dazu ein gutes Beispiel dafür, wie ein grosser Romancier das Feeling einer Zeit - die 90er - mit Hunderten Querverweisen einfängt (und ein Seitenhieb auf seinen Erzähler Mike Noonan, der unglaublich miserabel in dieser Hinsicht sein muss, wenn er einen Roman zehn Jahre später auf den Markt schmeissen kann und keiner merkts - wahrlich V.C. Andrews mit Pimmel!)
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