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Todesmarsch: Rezension

2.010 Byte hinzugefügt, 20:36, 8. Jun. 2011
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Und noch was würde ich sagen, und zwar zu den Leuten, die sich dieses kranke Spiel ansehen: „Schämt ihr Euch nicht??? Eure Kinder laufen und sterben hier, und ihr steht mit Plakaten und den Versuchen die Kinder anzufeuern hier, und habt scheinbar noch Spaß an der Sache?!?!“
Selten hat mich ein Buch so gefesselt und so in rage gebracht.
 
==[[Benutzer:Mr. Dodd|Mr. Dodd]] (5 / 5)==
 
Wo fange ich bei diesem Roman an? Er ist mit Sicherheit einer der besten, die ich je gelesen habe. Ein kranker Einblick darauf, was aus der Spieleindustrie werden könnte, wenn die aktuellen zum Teil schon gefährlichen Spiele zu langweilig werden für den Zuschauer. Wird es dann tatsächlich so weit kommen, dass der Verlierer stirbt? Wird das die zukünftige Unterhaltung sein?
 
[[Richard Bachman]] zeigt so eine Möglichkeit auf in ''[[Todesmarsch]]''. 100 junge Leute müssen um ihr Leben laufen, wer zu langsam ist, stirbt, bis nur noch einer übrig bleibt. Dieser jedoch kriegt den ultimativen Preis. Sind das heute noch meist hohe Geldsummen, so ist es hier alles was im Bereich des Menschenmöglichen ist. Der Todesmarsch ist also das ultimative Spiel. Es ist auf abscheuliche Weise genial gemacht, wie Bachman uns auf knapp 300 Seiten den Marsch aus der Sicht eines Teilnehmers beschreibt. Man weiß genau, keine von diesen anderen Personen hat eine wirkliche Chance zu überleben. Man sollte niemanden ins Herz schließen, denn irgendwann erwischt es ihn doch. So sind alle Freundschaften, alle Lebensgeschichten mit gemischen Gefühlen aufzunehmen. Letztendlich bringen sie nichts für die Teilnehmer, denn einer von ihnen muss besser sein als der andere und jeder Tote bedeutet bessere Chancen.
 
Jeder näher beschriebende Tod wirkte auf mich gleich unheimlich, angefangen bei dem allerersten [[Curley|Opfer]] bis hin zu [[Stebbins]], der einfach tot zusammenbricht. Und das Ende ist einfach nur fies. [[Ray Garraty]] rennt weiter und es stellt sich die Frage, ob er schon tot ist oder solange weiterrennen wird, bis er es ist.
 
Todesmarsch ist ein genialer, düsterer Ausblick auf unsere Gesellschaft. Werden wir wirklich eines Tages am Straßenrand stehen und uns freuen wenn 100 junge Männer vorbeilaufen? Werden wir es genießen, wenn einer erschossen wird? Ist die Steigerung nach besseren Spielen nur noch möglich mit dem Tod der Kandidaten?
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[[Kategorie:Rezension]]
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