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===Kapitel 8===
:Gleich zwei symbolisch wichtige Zahlen treffen zusammen: Sie sind 24 Stunden unterwegs und haben die 100 Meilen geknackt, worauf ein großes Banner die Läufer hinweist. McVries, der den Todesmarsch mittlerweile einen in die Länge gezogenen Selbstmord nennt, gesteht erstmals, dass er selbst glaubt, Garraty würde diesen Marsch gewinnen – Garraty reagiert sarkastisch: Er sage das nur, um ihn so quasi zu verfluchen.
:Erstmals treffen sie auf eine größere Menge Schaulustiger, und als [[Collie Parker ]] ihnen übermütig winkend Beleidigungen zuruft, die in dem Lärm nur Garraty verstehen kann, bekommt Garraty einen Lachanfall, der dermaßen ausartet, dass er drei Warnungen kassiert. McVries revanchiert sich für die vorherige Rettung und reißt nun Garraty mit sich – die beiden sind quitt.
:Als er sich wieder gefasst hat, wundert Garraty sich, dass trotz allem nicht mehr Leute den Todesmarsch anschauen. Stebbins scheint Hintergrundinformationen zu haben, denn er weiß, warum die Veranstalter dafür sorgen, dass es so ist: Die Läufer wären dann zu abgelenkt, außerdem sei der Gestank der Massen für sie auf Dauer nicht auszuhalten. Dennoch wird das alles sicherlich ab Augusta anders werden, worauf sie sich gefasst machen müssen.
:Unvermittelt geht einer der Läufer auf einen Panzer zu und bittet die Soldaten, ihn doch zu verschonen. Das Kettenfahrzeug fährt dem Unglücklichen über die Füße – doch obwohl dieser schreiend zurückbleibt, wird er den Regeln entsprechend dreimal verwarnt, bevor man ihn erschießt. Dies ist für Garraty das bislang schrecklichste Erlebnis, und er kommt nicht darüber hinweg, dass die Soldaten den Jungen verwarnten, gerade so als erwarteten sie, dass er noch weiterliefe.
:McVries erzählt Garraty nun seine Lebensgeschichte: Wie er mit seiner Freundin [[Priscilla ]] versuchte, sich ein gemeinsames Leben aufzubauen; wie sie gemeinsam in einer Schlafanzugfabrik Arbeit fanden, McVries jedoch zu ineffektiv arbeitete und bald weniger verdiente als Priscilla. Als er Angst bekam, sie zu verlieren, hielt er um ihre Hand an, sie aber lehnte ab – als er dennoch versuchte, noch einmal mit ihr zu schlafen, schlitzte sie ihm mit einem Brieföffner die Wange auf ... daher die hässliche Narbe in seinem Gesicht.
===Kapitel 9===
:Es kommt zu einer etwa 90-minütigen Phase, in der überhaupt niemand dran glauben muss – schließlich aber müssen einige Läufer der unerwarteten Hitze Tribut zollen; [[Tressler ]] ist der Erste, der einen Sonnenstich bekommt und bewusstlos den Tod findet.
:Garraty, der mittlerweile seine drei Verwarnungen abgelaufen hat, hat so ziemlich überall Schmerzen; Scramm leidet an einer saftigen Erkältung ... doch alle wundern sich über Olson, denn der sieht aus wie der wandelnde Tod. Er hat seit langem nicht mehr gesprochen, nimmt nichts mehr zu sich und reagiert auch nicht darauf, wenn man ihn anspricht. Garraty glaubt, dass er ganz tief in sich versunken ist und ein Stadium erreicht hat, das laut Stebbins vor ihnen allen liegt.
:Pearson kann nicht davon ablassen, darüber nachzudenken, wie es sein muss, der vorletzte Läufer zu sein, derjenige, der nur noch gegen den Gewinner verliert; es sollte einen Trostpreis für den Zweiten geben – das Überleben wäre schon genug. Weiterhin kann sich niemand so recht erklären, warum er sich auf dieses Spiel eingelassen hat; wir erfahren sogar, dass Garratys Freundin Jan – auf deren Wiedersehen er nun hinlebt – immer gegen seine Teilnahme war und ihn anflehte, es nicht zu tun.
:Garraty ist entsetzt, dass er sich kaum noch an die Namen der Leute erinnern kann, mit denen er anfangs gemeinsam lief – die Gefallenen sind bereits Vergessene. Doch weiterhin bilden sich überall Gruppen ... nur Stebbins, Olson und Barkovitch sind Einzelgänger.
:Ein Italiener am Straßenrand sorgt für Wirbel, als er den Läufern kostenlos Wassermelonen anbietet. Manche Läufer stürmen seinen Stand und riskieren die Verwarnungen, doch jegliche Einmischung von außen ist verboten, sodass die Soldaten eingreifen und den Italiener namens [[Dom L'Antio ]] abführen. Dem gelingt es aber noch unter Protestschreien, einige Wassermelonenstücke in die Läufermenge zu werfen – viele fangen sie, beißen in einem Anfall von Zusammengehörigkeitsgefühl nur ein Stück ab und geben sie weiter, sodass beinahe alle etwas abbekommen. Für Garraty gehört das Stückchen der Frucht zum Besten, was er jemals zu sich nahm.:Nun braut sich ein böses Gewitter zusammen – es sieht so schlimm aus, dass Garraty sich fragt, was geschehen würde, wenn ein Tornado auf sie alle niederginge. Tatsächlich geht es richtig rund: Hagel setzt ein – ein Läufer, [[Jensen]], gerät darüber so in Panik, dass ihm der Hagel das Leben kostet –, dann regnet es stundenlang aus allen Eimern.
===Kapitel 10===
:Als die Nacht hereinbricht, ist die Hälfte der Läufer tot: Es ist die Unglücksnummer 13, ein Läufer namens [[Roger Fenom]], dem die zweifelhafte Ehre zukommt, das 50. Opfer zu werden.
:Wieder einmal spricht Garraty mit Stebbins, der ihn an Olson weiterverweist: Der kenne das wahre Geheimnis des Lebens, habe es in seinem Trancezustand gefunden. Doch Olson ist weiterhin nicht ansprechbar.
:Nun kommt wieder ein sehr beschwerlicher Aufstieg, und Garratys Beine fühlen sich an wie Gummi. Aber etwas treibt ihn an: immer deutlicher anschwellende "Garraty! Garraty!"-Rufe, denn sie kommen nach Oldtown, demjenigen Ort auf der Strecke, der seinem Geburtsort am nächsten ist. Aber Olson lenkt ihn effektiv ab – und es kommt zum bislang schrecklichsten Zwischenfall des Marschs: Olson geht ohne Vorwarnung auf eines der Kettenfahrzeuge zu, schnappt sich das Gewehr eines Soldaten und wird daraufhin sofort niedergeschossen. Aber Olson steht wie ein Zombie wieder auf, wird erneut getroffen, diesmal in den Bauch, läuft jedoch weiter, während ihm die Gedärme aus dem Bauch rutschen und die Soldaten durch Schüsse neben ihn mit ihm zu spielen scheinen und ihm sogar stoisch weitere Verwarnungen erteilen, bis er schließlich hinfällt und stirbt.