Änderungen

Benutzer:Croaton/Experimentierseite5

8 Byte hinzugefügt, 14:05, 18. Feb. 2010
K
VI) Der moderne amerikanische Horror-Film - Text und Subtext
:So ist es laut King keineswegs Zufall, dass manche Filme aufgrund dieses Subtextes in verschiedenen Ländern mit verschiedenen aktuellen sozio-politischen Problemen völlig unterschiedlich ankommen:
{{cquote|Das erklärt meiner Meinung nach auch, weshalb ''Der Exorzist'' (ein sozialer Horror- Film, wenn es je einen gegeben hat) in Westdeutschland nur mittelmäßige Einspielergebnisse erhielt, weil dieses Land damals ein vollkommen anderes Arsenal sozialer Ängste hatte (sie machten sich wesentlich mehr Sorgen über bombenwerfende Radikale als über junge Leute mit Gossensprache), und weshalb ''Dawn of the Dead'' dort wie eine Rakete abging.}}
:Von Subtext ist aber auch dann zu sprechen, wenn Filmemacher bewusst eine Tabugrenze überschreiten; vor allen Dingen die Angst vor einem schrecklichen Tod wird immer wieder angesprochen. King verweist darauf, wie wenig der Durchschnittsbürger etwa über das Schicksal von Leichen weiß, wenn sie erst einmal dem Bestattungsunternehmer zugeführt werden. Als er für ''[[Friedhof der Kuscheltiere]]'' recherchierte, handelte er sich mehrfach unverständliche Blicke ein - was nach dem Tod mit einem Leichnam passierte, hat einen nicht zu interessieren. Dieses Tabu nutzen nutzten Regiegrößen wie George Romero oder auch Alfred Hitchcock für sich: Die Zombies in ''Nacht der Lebenden Toten'', die unvergessliche Enthüllung von Norman Bates' ausgestopfter Mutter in ''Psycho'' oder die eingemauerte Tote in ''Das Pendel des Todes'' sind Aufnahmen, die sich dem Zuschauer für immer ins Gedächtnis gebrannt haben.
:King erklärt, dass er im Grunde nicht allzu viel davon hält, Filme oder Bücher einer ausgiebigen Analyse zu unterwerfen, dennoch möchte er verschiedene Kategorien diskutieren, in die sich Filme entsprechend ihrem Subtext einordnen lassen.
:'''wirtschaftlicher Subtext:''' Als Paradebeispiel zitiert King den Film ''Amityville Horror'', in dem es vordergründig um ein [[Geisterhaus]] geht, dass das in seinem Subtext jedoch die Angst vor Ruin und Bankrott heraufbeschwört. Der Zerfall des Hauses spiegelt den finanziellen Untergang der darin wohnenden Familie wider, was an einigen Stellen des Films auch konkret dargestellt wird - für das damalige Publikum eine grauenvolle Vorstellung, mit der sie sympathisieren konnten.:'''politische Polemik:''' Dies ist ein sehr weites Feld, in das auch die Angst vor auf die Spitze getriebenem Forschungsdrang gehört. Werke wie ''Tarantula'' (über eine monströs anwachsende Spinne) oder ''Die unglaubliche Geschichte des Mr. C'' (über einen nach einem Kontakt mit einem verseuchten Nebel immer mehr schrumpfenden Mann), ganz abgesehen von anderen Riesentier-Abhandlungen wie etwa ''Formicula'' oder die japanische Godzilla-Serie, münzen die Angst vor nuklearer Verseuchung in Horrorfilme um; die Angst vor außer Kontrolle geratenen Maschinen wird etwa deutlich in Werken Kubriks (etwa zum Beispiel in HAL, dem Amok laufenden Bordcomputer von ''2001 - Odyssee im Weltraum'') oder dem Frühwerk [[Steven Spielberg]]s, ''[[Duell]]'', wo ein Truck zur tödlichen Waffe wird.
:Ausgiebig beleuchtet King den Film ''Das Ding aus einer anderen Welt'' (das Original von 1951), in dem am Nordpol ein UFO entdeckt wird und das darin lebende Wesen geborgen wird. Als es zu sich kommt, beginnt es zu morden. Deutlich politisch wird der Film, wenn die Wissenschaftler mit all ihren diplomatischen Verhandlungsversuchen scheitern und das Militär einschreitet, um das Ungeheuer letztlich zu vernichten; nach der gescheiterten "Appeasement-Politik" im Kampf gegen Hitler konnte das Publikum diese Lösung nur bejubeln.
:Gerade in Fällen politischen Subtexts sind solche Filme einem späteren Publikum weniger zugänglich: