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Das letzte Gefecht: Rezension

15 Byte hinzugefügt, 19:04, 18. Jul. 2008
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:Wie lassen sich das Leben und der Tod von vier Milliarden Menschen erfassen?; 4.000.000.000; eine Zahl mit neun Nullen; vier mal zehn hoch neun. Ein Historiker sagte über den Holocaust, man haben nicht sechs Millionen Menschen getötet, sondern ''einen'' Menschen und das sechs Millionen Mal. Und nur so, auf die induktive Weise, können wir das Ganze begreifen.
:Auch King setzt an diesem Punkt an und lehrt uns den Verlust von so vielen Menschen, den wir nie begreifen könnten, an Einzelbeispielen, indem er detailreiche und facettenreiche Beziehungen zwischen Personen aufbaut, nur um diese zu zerstören wie ein Mandala, das erst durch seine Vernichtung komplett wird. Hier unterscheiden wir zwischen engen Beziehungen ([[Fran Goldsmith|Frannie]] und ihr [[Peter Goldsmith|Vater]]), Beziehungen, denen die Chance der Besserung vergönnt wird ([[Larry Underwood]] und seine [[Alice Underwood|Mutter]]), flüchtige Freundschaften ([[Nick Andros]] und [[Jane Baker]]), einseitige Beziehungen ([[Harold Lauder]]s Liebe zu Frannie) und so weiter.
:Immer wenn eine Verbindung in die Brüche geht, nimmt die Entropie zu, [[Welt bewegt sich weiter|bewegt sich die Welt weiter]] und gerät mehr aus den Fugen. So sind es vor allem die gescheiterten Verbindungsversuche, die den Roman menschlich machen und Motor der Dynamik sind. Wie wäre die Geschichte ausgegangen, hätte Frannie sich für Harold entschieden? Was hätte verhindert werden können, wenn [[Nadine Cross]] sich von Larry hätte verführen lassen? Finaler- und ironischer Weise führt die wohl bedingungsloseste Verbindung, die Anbetung von [[Mülleimermann]] für [[Randall Flagg]], zu einem tragischen Ende: Mülli, der bei Flagg in Ungnade fiel, bringt ihm eine [[Atombombe]] zur Versöhnung, welche Flagg ungewollt zur Explosion bringt – das ohne Zweifel gut gemeinte Geschenk wird zu seinem Sargnagel.