Maerlyn

Portal: Der Dunkle Turm

Auch wenn Randall Flagg viele verschiedene Namen hat, ist Maerlyn keiner von ihnen. Dies wird in Tot klargestellt, als er sich dem Ticktackmann wie folgt vorstellt:

	Ich bin ein Mann mit vielen Titeln, Partner [...] Man hat mich den Zeitlosen Fremden genannt [...] Man hat mich auch Merlin oder Maerlyn genannt - aber wen kümmert das, der bin ich nämlich nie gewesen, auch wenn ich es nie bestritten habe.
—Tot, Zweites Buch, Kapitel 5, 40

Der immens starke Zauberer gehörte zu den ersten lebenden Wesen, welche aus der Magie der Prim entstanden. Er ist der Erstgeborene des Äußeren Dunkels. Zusammen mit einer Vielzahl weiterer Ungeheuer entwickelte sich Maerlyn nachdem Gan die Zeit erschuf und Sonne, Mond und die ersten Sterne begannen, ihre Bahnen zu finden.

Maerlyn gehörte zu den wenigen Kreaturen, die sich an die Umgebung Mittwelts gewöhnen konnten, und im grausamen Kampf mit den anderen Großen überlebten. Wie einige andere, hatte er eine menschliche Gestalt - die eines graubärtigen Zauberers. Doch er ist ein Werkzeug der Prim, ein Wesen von ungezügelter Magie. Er liebt das Chaos aus dem er entstand und so sind zweifelsohne nicht Ordnung und Stabilität seine Ziele. Er ist der ärgste Gegenspieler Gans. Durch ihn und seine Magie gelangt erst das Böse auf die unschuldige junge Welt. Nur seinetwegen schickt Gan seine treuesten Diener an die Endpunkte der Balken um fortan als Wächter zu dienen. Sie werden später durch mechanische Portalwächter ersetzt.

Maerlyn schaffte sich Vertrauen unter den ersten Menschen Mittelwelts und arbeitete als Zauberer und Lehrer der Großen Alten. Er brachte ihnen bei, Durchgänge zwischen den Welten aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Er zeigte ihnen, wie sie Magie und Technik in den Experimentalstationen in den Dogan verbinden konnten.

Doch sein Ziel war nicht ganz uneigennützig. Das entstehende Selbstbewusstsein des ersten Imperiums von Mittwelt führte die Menschen dazu, selbst über Raum und Zeit herrschen zu wollen und den Dunklen Turm neu aufzubauen. Das einzige, was sie erreichten, waren die ersten Balkenbeben, die Schwachstellen öffneten und eine Vielzahl Monster und Ungeheuer auf die Menschen losließen.

Das dadurch entstandene Chaos unter den Menschen erfreute wohl nur den Zauberer.

Doch Maerlyn unterschätzte Gan und die Menschen selbst. Der Turm reparierte sich selbst. ein Tropfen Blut aus der Wunde des Turms versickerte im Boden um den Turm. An dieser Stelle wuchs die erste so bedeutende Rote Rose, die als erste ihr eigenes Lied anstimmte. Weitere Rosen folgten, bis das Rosenfeld entstand - das Can'-Ka No Rey.

Und auch die Menschen besannen sich wieder: Bündnisse wurden zwischen ehemals verfeindeten Gruppen geschlossen und gemeinsam Jagd auf die Ungeheuer gemacht, um das eigene Überleben zu sichern. Ein Krieger wurde besonders wegen seiner Tapferkeit und seiner Kraft verehrt. Arthur Eld trug zwar weiterhin das Schwert seiner Ahnen, jedoch führte er als Erster Revolver mit sich. Gegen diese Waffe war kein Gegner gewachsen. Er und seine Gefolgsleute drängten das Böse Mittwelts zurück und gewannen mehr und mehr Land für die Menschen.

Natürlich war Maerlyn damit nicht einverstanden. Vor ihm lag eine Ewigkeit voller Eintönigkeit und Langeweile. Aus diesem Grund benötigte er etwas, womit er weiterhin Chaos verbreiten konnte.

	Über dem ewigen Feuer das in seiner Höhle brannte, spann Maerlyn die Wasser der Prim zu Glas. Indem er Geheimworte flüsterte, teilte er die Weiße Magie in zwölf vergiftete magische Stränge auf. Zuletzt rollte er die Einzelstränge zu Kugeln zusammen. Als in seinen Händen nun mehr Schatten zurückblieben, formte Maerlyn daraus eine Schwarze Kugel.
—Robin Furth Maerlyns Regenbogen aus den Dark-Tower-Comics

Maerlyn gab jeder Kugel eine besondere Fähigkeit mit, damit sie den Menschen wertvoll erschienen. Jedoch enthielt jede der Sphären einen Fluch, um unter den Besitzern Kummer und Sorge zu verbreiten.

Der Zauberer brachte die Kugeln zusammen mit einigen verbliebenen Großen Kreaturen unter die Menschen. Während Arthur Elds Introhnierung in Gilead erschienen die Ungeheuer in Menschengestalt und feinsten Kleidern. Maerlyns Plan ging auf: Noch während der Feier verändert sich das Verhalten der Menschen bei Hofe. Aus Großzügigkeit und Vertrauen wird Missgunst und Misstrauen. Außerdem kann er sein Versprechen an das älteste der Ungeheuer halten, die Rache an Arthur Eld schwor. In scharlachroter Robe und von unbeschreiblicher Schönheit verführt sie Arthur Eld.

Dem Kind, welches aus dieser Nacht entsteht, verspricht Maerlyn eine - in seinen Augen - großartige Zukunft. Es wird als eine neue Art von Chaos über die verschiedenen Welten des Universums bringen und eines Tages auch den Dunklen Turm zum Einsturz bringen.

Doch Ka ist ein Rad: Maerlyn erkennt, dass es in ferner Zukunft einen menschlichen Nachkommen von Arthur Eld geben wird. Als letzter Krieger des Weißen wird er den Scharlachroten König, Kind des Arthur Eld und des ältesten Wesens der Urkreaturen, bekämpfen. Maerlyn sagt außerdem voraus, dass dieser Mensch, sollte ihm nicht Einhalt geboten werden, letztendlich die Macht der Dunklen Wesen für immer eindämmen werde.

Im Roman Wind taucht Maerlyn erstmals persönlich im Zyklus auf. Er war eines Tages betrunken in seiner Höhle, als ein Mann bei ihm auftauchte, der über starke Magie verfügte, mit der ihn wohl der Scharlachrote König ausgestattet hat. Der König verwandelt Maerlyn in einen Tiger und sperrt ihnen einen Dogan, beim Adler-Löwe Balken.

Der junge Tim Ross befreit Maerlyn aus der Gefangenschaft, sowohl aus dem Dogan, als auch aus der Tigergestalt. Obwohl Maerlyn in den Comics als die erste böse Ausgeburt der Prim gezeigt wird, ist er in dem Märchen Der Wind durchs Schlüsselloch vergleichsweise freundlich. So hilft er dem jungen Tim, und sagt ihm wie er die Blindheit seiner Mutter heilen kann. Am Ende des Märchens wird gesagt, das Tim den Zauberer noch einmal sehen wird, wenn er schon selbst ein alter Mann ist.

Der Name Maerlyn leitet sich vom Zauberer Merlin ab. Dieser gehört zu den bekanntesten Sagengestalten. Der Zauberer diente König Artus als Ratgeber und geistiger Führer. Er soll sogar die Zusammenkunft dessen Eltern arrangiert haben - ähnlich wie Maerlyn im Falle des Scharlachroten Königs. Da es viele Legenden und viele verschiedene Übersetzungen gibt, ist die Darstellung Merlins nicht immer widerspruchsfrei.

Die durchweg negative Darstellung Kings ist durch einige Legenden begründet, in denen der Magier durch die Macht korrumpiert und die Feinde des Königs ohne Gnade verfolgt. Ähnlich beschreibt es Sergej Lukianenko in Wächter der Ewigkeit, dem vierten Wächter der Nacht-Roman. Hier gehört Merlin zu den wenigen Magiern, die von der Lichten Seite zur Dunklen Seite wanderten. Auch hier schuf der Magier mächtige Artefakte.