AC/DC
AC/DC ist eine australischen Rockband, die 1973 von den in Schottland geborenen Brüdern Angus McKinnon Young und Malcolm Young gegründet wurde. AC/DC gelten als eine der erfolgreichsten Gruppen im Musikgeschäft, insgesamt haben sie mehr als 150 Millionen Tonträger verkauft. Allein ihr Album Back in Black wurde weltweit mehr als 42 Millionen Mal abgesetzt, davon 21 Millionen Mal in den USA.
Geschichte
1963 zogen Malcolm und Angus Young sowie deren Bruder George mit ihrer Familie von Glasgow nach Sydney. George spielte Gitarre in einer der berühmtesten Gruppen Australiens, den „Easybeats“. Die „Easybeats“ wurden bekannt mit ihrem Hit „Friday On My Mind“. Malcolm und Angus nahmen sich ihren älteren Bruder zum Vorbild und begannen, Gitarre zu lernen.
Im November 1973 gründete Malcolm mit Angus seine eigene Band namens „AC/DC“, nachdem er seinen Job als Maschinenschlosser aufgegeben hatte. Angus Young hatte nach der Schule vorübergehend als Pförtner und Schriftsetzer gearbeitet, fühlte sich aber mehr und mehr zur Musik hingezogen. Insbesondere alte Rock'n'Roll- und Bluesklassiker wie Chuck Berry oder Muddy Waters faszinierten ihn. Die Band verpflichtete den Schlagzeuger Colin Burgess, den Bassisten Larry van Zendt und den Sänger Dave Evans.
Auf den Namen AC/DC kam die Band der Legende nach durch Margret, die Schwester der Young-Brüder. Sie sah die Aufschrift „AC/DC“ (Alternating current / Direct current = Wechselstrom/Gleichstrom) auf der Nähmaschine der Familie und fand, dass diese Abkürzung die kraftvolle Musik der Band ideal symbolisieren würde. Ebenfalls auf Margeret geht der Vorschlag zurück, Angus solle seine alte Schuluniform auf der Bühne tragen. Aus diesem Gag entwickelte sich eines der Markenzeichen der Band.
Der erste Auftritt der Band fand am Silvesterabend 1973 in Sydney im Nachtclub „Chequers“ statt. Zur Zeit der ersten Konzerte war Angus Young noch nicht volljährig, so dass er nach den Konzerten nach Hause gefahren werden musste und auch nicht an den obligatorischen Alkoholexzessen teilnehmen durfte (eine Gewohnheit, die er bis heute beibehält).
Im Februar 1974 wurde dann die erste AC/DC-Single „Can I Sit Next To You Girl?/Rockin' in the Parlour“ mit Sänger Dave Evans aufgenommen, die am 22. Juli desselben Jahres in Australien und Neuseeland erschien. Diese Single hörte sich anders als die später auf dem TNT-Album veröffentliche Version von „Can I Sit Next to You Girl?“ - mit Bon Scott.
Nachdem Dave Evans wegen eines verpassten Konzerts durch den damaligen Fahrer der Band, Bon Scott, ersetzt wurde, kristallisierte sich der kompromisslos-gradlinige Stil heraus, der bis heute unverwechselbar ist. Bon Scott sang zunächst bei „The Spektors“ (1964-1966), „The Valentines“ (1966-1970) und „Fraternity“ (1970-1973).
Durch ausgiebige Touren in Australien machte sich die Band schnell einen Namen und wurde zu einem der angesagtesten live auftretenden Gruppen. Bald stellten sich erste Auslandserfolge ein, und man veröffentlichte die LP „High Voltage“ (1976), die aus den, jeweils nur in Australien erschienenen LPs „High Voltage“ (andere Version) und „T.N.T.“ zusammengesetzt war.
Nach „Let There Be Rock“ verließ Mark Evans die Band und wurde durch Cliff Williams ersetzt, der bis heute Bass spielt.Das Album „Powerage“ von 1978 gilt für viele Fans als das beste in der Geschichte von AC/DC.
Nachdem die Band einen neuen Produzenten engagiert und sich etwas mehr Zeit im Studio gelassen hatte, erschien 1979 ihr bis dahin erfolgreichstes Album, „Highway To Hell“. Der Titelsong ist wohl bis heute der meistgespielte Hit von AC/DC. Der exzessive Lebensstil Bon Scotts forderte jedoch seinen Tribut. In der Nacht zum 19. Februar 1980 starb der Sänger im Auto seines Freundes Allistair McKinnear. Nach einem ausgiebigen Trinkgelage ließ McKinnear Scott schlafend im Auto zurück und fand ihn am folgenden Morgen bewusstlos auf. Trotz schneller Einlieferung ins Krankenhaus konnte dort nur noch der Tod festgestellt werden. Als offizielle Todesursache wurde eine Alkoholvergiftung angegeben. Inoffiziell soll er aber im Alkoholrausch an seinem eigenen Erbrochenen erstickt sein.
Da Bon Scotts Tod mitten in die Aufnahmen zu einem neuen Studioalbum gefallen war, hatte man bereits einiges Material komponiert und zum Teil auch schon aufgenommen, so dass nach der Verpflichtung des neuen Sängers Brian Johnson das Album bereits nach kurzer Zeit veröffentlicht werden konnte. „Back in Black“ ist bis heute das erfolgreichste AC/DC-Album und gehört zu den meistverkauften Platten überhaupt. Auch der Nachfolger „For Those About To Rock“ (1981) wurde begeistert aufgenommen. Die danach erschienenen Alben jedoch enttäuschten viele Fans. Das 1985 erschiende Album Fly on the Wall wird auf diesem Wege auch generell als schlechtestes Album der Band angesehen; viele kritisierten die Stimme Brians in dieser Zeit, die weitaus schriller war als seine Stimme auf dem Back in Black - Album.
1986 steuerten AC/DC dann den Soundtrack zu dem Stephen King Film „Rhea M. – Es begann ohne Warnung“ („Maximum Overdrive“) bei, „Who Made Who“. Obwohl insgesamt nur drei neue Lieder auf der Platte zu finden waren, erreichte sie eine Chartplatzierung und markierte das Ende der kreativen Talsohle, in der sich die Band seit „For Those About To Rock“ befand.
1990 erschien The Razor's Edge, ein sehr erfolgreiches Album der Band, welches auch allgemein als entgültige Rückher gesehen wird. Neben dem Mega-Hit Thunderstruck befinden sich auf der Platte auch einige Lieder (z.B The Razor's Edge selbst), die sich sogar mit Politik und Krieg auseinandersetzen. 1995 erschien Ballbreaker, mitunter ein wenig bluesiger als sein Vorgänger, der mit Songs wie Hail Ceasar oder Hard As A Rock wieder begeistern konnte. Auf der Platte befindet sich auch ein Lied namens Boogie Man.
Nach dem erfolgreichen Album Stiff Upper Lip - welches im Jahr 2000 erschien - und einer umfangreichen Tour herrschte Ruhe, was Aktivitäten der Band anging. Lange Zeit waren immer wieder Gerüchte über ein neues Album im Umlauf, keines davon konnte sich aber als Wahrheit heraustellen. Erst 2008 erschien das lange erwartete neue Album Black Ice, was es sofort in vielen Ländern an die Spitze der Charts schaffte und von Kritikern und Fans gleichermaßen gefeiert wurde. Selbst das eigentlich kritische Magazin Rolling Stone bezeichnet das Album als bestes seit langem von AC/DC. Direkte Auskopplungen wurden nicht auf den Markt gebracht; die bisherigen Singles "Rock 'N' Roll Train" und "Big Jack" erschienen nur als sogenannte "Radio-Singles" - allerdings wurden auch wenige Versionen auf Single veröffentlicht, die verschenkt wurden und nun einen hohen Sammlerwert haben. Inzwischen ist die Band auf einer weltweiten, ausverkauften Tournee.
Der Höhepunkt in der Bandgeschichte war die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame in New York im März 2003. Zu diesem Anlass spielten AC/DC „Highway To Hell“ und „You Shook Me All Night Long“, zusammen mit Steven Tyler von Aerosmith, der auch die Laudatio hielt. Insgesamt haben AC/DC nach Schätzungen der „Recording Industry Association of America“ etwa 150 Millionen Tonträger verkauft, womit sie die fünfterfolgreichste Gruppe aller Zeiten, nach den Beatles, Led Zeppelin, Pink Floyd und den Eagles sind.
Diskografie
LPs und CDs
- 1974 - High Voltage (australische Version)
- 1975 - T.N.T. (australische Version)
- 1976 - High Voltage
- 1976 - Dirty Deeds Done Dirt Cheap (australische Version)
- 1976 - Dirty Deeds Done Dirt Cheap
- 1977 - Let There Be Rock
- 1977 - Let There Be Rock (australische version
- 1978 - Powerage
- 1978 - Powerage (australische Version)
- 1978 - If You Want Blood (You’ve Got It) [Live, Glasgow 1978]
- 1979 - Highway to Hell
- 1979 - Highway to Hell (australische Version)
- 1980 - Back in Black
- 1981 - For Those About To Rock
- 1983 - Flick Of The Switch
- 1984 - '74 Jailbreak (EP)
- 1985 - Fly On The Wall
- 1986 - Who Made Who (Soundtrack)
- 1988 - Blow Up Your Video
- 1990 - The Razor’s Edge
- 1992 - Live
- 1995 - Ballbreaker
- 2000 - Stiff Upper Lip
- 2001 - Stiff Upper Lip [Tour Edition]
- 2008 - Black Ice
Videos und DVDs
- 1980 - Let There Be Rock (Live in Paris 1979)
- 1985 - Fly on the Wall (Videoclips)
- 1986 - Who Made Who (Videoclips 1980–1986)
- 1989 - AC/DC (9 Videoclips 1975–1979)
- 1991 - Clipped (5 Videoclips 1988–1991)
- 1992 - Live at Donington
- 1996 - No Bull (Live auf dem Plaza del Toros)
- 2001 - Stiff Upper Lip (Live im Olympia-Stadion München)
- 2005 - Family Jewels (2 DVDs, 2 x 20 Videoclips von 1975 bis 1991) - (2006 mit dem ECHO ausgezeichnet.
Wissenswertes
Die Bandmitglieder um die beiden Young Brüder mögen die Bücher von Stephen King und dieser ist nach eigenem bekunden ein großer Fan von AC/DC. Aus dieser beidseitigen Sympathie entstand die Zusammenarbeit an Kings Film "Rhea M. – Es begann ohne Warnung", zu dem die Band mit dem Album "Who Made Who"den kompletten Soundtrack beisteuerte.