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Benutzer:Croaton/Experimentierseite5

1.491 Byte hinzugefügt, 22:14, 1. Nov. 2010
etwas weiter
:Tess hat keine Flugangst; sie hasst einfach das Gefühl, die Kontrolle in andere Hände zu geben. Sie liebt es, selbst zu fahren - dabei hat sie oft die besten Ideen - und sich dabei mit [[Tom (Big Driver)|Tom]] zu unterhalten. Tom ist kurz für TomTom - ihr nach ihren Wünschen eingerichtetes Navi ist so programmiert, dass es sie namentlich anspricht und sie gelegentlich mit vorgefertigten Sätzen wie "Wie ich sehe, brechen wir zu einem kurzen Tripp auf" amüsiert. Außerdem hat Tess einen Kater namens Fritzy, den sie nicht allzu lange allein lassen will.
:So kommt ihr die Nachfrage einer [[Ramona Norville]] gerade recht, die sie für den kleinen Buchladen "Books & Brown Baggers" in Chicopee engagieren will. Chicopee ist keine hundert Kilometer entfernt; Tess kann am selben Tag bequem hin und zurück reisen. Dass Tess nur die zweite Wahl von Norville ist, deren Plan A kurzfristig abgesprungen ist, stört sie nur am Rande. Tess weiß, dass sie nicht zu den Stars und Sternchen gehört und sagt gerne zu. Ein Fehler, denn sie wird - wie hier bereits klar wird - unlängst nach einer brutalen Vergewaltigung blutüberströmt in einem Wasserablauf zu sich kommen.
:Der Vortrag vor 400 Gästen verläuft wie am Schnürchen, man stellt ihr die üblichen Fragen ("Woher haben Sie Ihre Ideen?", "Wie komme ich an einen Agenten?") und lauscht ihr interessiert. Ramona Norville ist eine recht burschikose aber sympathische Gastgeberin um die 60 und interessiert sich in "männlichem Interesse" (so Tess' Eindruck) für ihr Auto und das Navi. Ramona empfiehlt ihr eine Abkürzung, die Tess - ein Fan von Abkürzungen - sogleich einprogrammiert.
:Nach einigen Kilometern Fahrt fragt sie sich, ob Tom (oder wohl eher Ramona) einen Fehler gemacht hat, da die Strecke doch eher unwirtlich aussieht, und da kommt es schon zur Katastrophe: Sie fährt über nägelbewährte Bretter, die mitten auf der Straße herumliegen. Tess kann das Auto sicher anhalten, doch ein Reifen ist geplatzt. Sie steigt aus und sieht, dass sie bei einem verlassenen Laden angekommen ist, der einst auch als Tankstelle fungierte (siehe Bild oben rechts). Ein einsames Schild mit der ominösen Aufschrift "You like it, it likes you" ("Du magst es, es mag dich") schwingt leise hin und her. Das Gefühl der Gottverlassenheit verstärkt sich, als Tess feststellt, dass sie - wie in einem der Horrorfilme, die sie nur ungern schaut - keinen Handyempfang hat.
[[Bild:Big Driver 2.jpg|thumb|right|<center>Ein hilfsbereiter Fremder?</center>]]
:Eine Hoffnung allerdings geht flöten: Tess' Handtasche wurde nicht gefunden. Wohl aber ihr Tom, was Tess fast zu Tränen rührt; man hat das Navi vorsorglich aus dem Auto entfernt, um eventuellen Langfingern keine Versuchung zu bieten.
:In Betsys Büro wird Tess klar, dass dieser Frau gegenüber, die an ihrem Arbeitsplatz sicherlich schon so einiges gesehen und erlebt hat, ihr Ammenmärchen vom Treppensturz nicht ziehen wird - so schrammt sie an der Wahrheit entlang und behauptet, von ihrem Freund - jetzt ''Ex''-Freund - nach einem Streit verprügelt worden zu sein. Als Betsy sie als die Autorin erkennt, die ihre eigene Oma [[Mary (Big Driver)|Mary]] so vergöttert, rät sie ihr, sich erst gar nicht in einer Spelunke wie dem "Stagger Inn" aufzuhalten. Betsy fragt nach einem Autogramm für ihre Großmutter, und als Tess es signiert, kommt ihr eine spontane, geniale Idee: Sie fabuliert, ein Mann habe ihr beim Streit mit ihrem Ex-Freund geholfen und sie wolle ihm danken. Daraufhin beschreibt sie minutiös ihren Peiniger.
:Und Betsy erkennt ihn sofort: Er verleiht Trucks für eine Gesellschaft namens Hawkline, in deren Name ein Vogel vorkommt, heißt Al Irgendwas-Polnisches ... und wird in der Gegend wegen seiner Körpermaße nur "Big Driver" genannt.
:Tess verabschiedet sich von Betsy, schließt ihren Tom wieder an und beginnt ein Gespräch mit ihm. Das ist normal für Tess: Zu Hause spricht sie mit Fritzy und gibt ihm eine ihr antwortende Stimme, schon als Kind hat sie solche fiktiven Gespräche geführt; nun ist eben - wie häufig im Auto - Tom ihr Gesprächspartner. Sie fährt nicht weit, nur bis zu der Telefonzelle, an der sie bereits gestern einen Anruf getätigt hatte. Doch nach den ersten Ziffern 9-1 zögert sie vor der nächsten 1. Will sie in der Tat die Polizei mit ins Spiel bringen? Was würde dann ''für sie'' dabei rausspringen? Schließlich hat sie selbst eine Waffe. Und einen Namen. Al Irgendwas-Polnisches.
:Big Driver.
:Sie legt auf, braucht noch etwas Bedenkzeit und teilt sich Tom mit. In diesem Gespräch kommt ihr (oder Tom?) eine unheimliche Idee, die sie schnell von sich weist: Hat Ramona Norville sie ''absichtlich'' auf diese Abkürzung geschickt?
==Amateurdetektiv (27 - ?)==:Tess fühlt sich wie eine Figur in einem ihrer eigenen Romane, als sie Recherchen über den Big Driver anstellt. Sie fühlt sich wie Charles Bronson oder Sylvester Stallone, eine Möchtegernheldin in einem Rachefilm, doch sie zieht es durch ... und stößt dank Google auf Erstaunliches. Die Gesellschaft, von der Betsy sprach, heißt "Red Hawk Trucking" ("Roter Falke"), Big Driver ist in Wirklichkeit [[Al Stralsky]] - und Tess kennt seine Mutter: Ramona Norville.:Abgründe tun sich vor ihr auf. Hat Ramona Tess tatsächlich in die Falle ihres Sohnes geschickt? Oder wusste Al einfach von ihrem Engagement und ahnte, dass die wohlmeinende Ramona ihr die Abkürzung empfehlen würde, die auch sie immer nahm, um zu ihrem Sohn zu gelangen? Tess ist völlig vor den Kopf gestoßen, bohrt weiter und findet heraus, dass Ramonas Mann, "Big Drivers" Vater, [[Selbstmord]] beging, einem Nachbarn zufolge, weil er mit den Problemen nicht klarkam, in denen sein Sohn steckte ...:Aufgewühlt sucht Tess nach Ablenkung, nach Katharsis. Sie leiht sich den Jodie Foster-Film ''Die Fremde in dir'' aus, einen Selbstjustizthriller, in dem Foster auf einen Rachefeldzug geht. Sie fühlt sich inspiriert, und nachdem sie über den ganzen Wahnsinn einmal geschlafen hat, beginnt sie, ihre Vorbereitungen zu treffen, in Schriftstellermanier, indem sie eine Liste der zu beachtenden Dinge erstellt. An oberster Stelle steht: "Werde nicht erwischt".
(in Arbeit)