43.957
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==Hauptteil==
===I) Der 4. Oktober 1957 und eine Einladung zum Tanz===
:Während einer Filmaufführung [[1957]] erlebt King einen Schock, der ihn - wie viele Amerikaner - prägen wird, als der Manager des Kinos den Film unterbricht, um seinem Publikum mitzuteilen, dass die Russen soeben einen Satelliten ins All geschossen haben. Der Sputnikschock, der den Amerikanern ihre Verwundbarkeit vor Augen hielt und sie aus ihrem Glauben riss, bei allem die Besten zu sein, ist für King ein exzellentes Beispiel dafür, dass schreckliche Momente ewig in Erinnerung bleiben - ebenso wie jeder, der damals ein gewisses Alter hatte, sich daran erinnern kann, wo er war, als er vom Tod [[John F. Kennedy]]s hörte.<ref>In seinem Buch ''[[Wer fürchtet sich vor Stephen King]]'' ist Autor [[Uwe Anton]] der Ansicht, diese Episode sei fiktiv, da King anderswo behauptete, beim ''Friseur'' vom Sputnikschock erfahren zu haben. Anton meint augenzwinkernd: "Aber ein Kinobesuch liest sich - gerade bei diesem Autor - natürlich viel schöner" (Seite 20).</ref>
:Das Horrorgenre hilft uns beim Bewältigen unserer eigenen inneren Dämonen, denn - so King - "im wirklichen Leben ist Horror eine Empfindung, mit der man ganz alleine zurechtkommen muss". Und erfundener Horror ist für dieses Katharsis noch besser geeignet, da wir erst lernen müssen, diese zu bewältigen, bevor wir uns den eigenen Ängsten stellen können. Doch macht King auch eins unmissverständlich klar: "Das soll nicht heißen, dass das Schreiben auf der Grundlage seiner Nützlichkeit gerechtfertigt werden sollte; es ist ausreichend, den Leser zu erfreuen, nicht?"
:Für King ist der Umgang mit dem Horror ein makabrer Tanz, der vor allem dann erfolgreich ist, wenn er bis zu unseren Urängsten vordringt, Türen aufstößt, die wir verschlossen halten und von deren Existenz wir vielleicht nicht einmal etwas wussten. Zu diesem Tanz will King uns mit diesem Buch einladen.
:Kings erste echte Begegnung mit dem Tod war die mit einer toten Katze am Straßenrand, deren Zerfall er mit kindlicher Distanziertheit zusammen mit ein paar Freunden über Wochen hinweg begutachtete und besprach. Der Horrorfilm macht uns alle wieder zu Kindern; wir können uns mit seiner Hilfe mit dem Tabuthema Tod auseinandersetzen, ohne dass von uns als Zuschauern tiefgehende Diskussionen des Themas erwartet werden. Wir beweisen, dass wir uns dem Tod - und sei er auch fiktiv - stellen können ... und lachen ihm ins Gesicht, weil wir dem so dargebotenen Horror sogar Spaß abgewinnen.
<references/>
::(zu [[Danse Macabre: Inhaltsangabe (Teil II)|Teil II der Inhaltsangabe]])
[[Kategorie:Sachbuch]][[Kategorie:Inhaltsangabe]]