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Schlaflos: Inhaltsangabe (Teil II)

10.858 Byte hinzugefügt, 17:49, 13. Dez. 2007
Zusammenlegung mit Teilen von III
''Überblick'' <br>
[[Bild:Schlaflos_en_03.jpg|thumb|right]]
{{Stephen}}s Roman ''[[Schlaflos]]'' ist untergliedert in einen Prolog, 30 (wieder in Unterkapitel aufgeteilte) Kapitel und einen Epilog. Dieser zweite Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel von ab Kapitel 8 bis inklusive Kapitel 1914. <br>
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Zu Teil III der Inhaltsangabe geht es [[Schlaflos: Inhaltsangabe (Teil III)|hier entlang]]!
 
==(Noch Erster Teil: Kleine, kahlköpfige Ärzte)==
===Kapitel 9===
:Auf dem Polizeirevier von [[Derry]] macht [[Ralph Roberts|Ralph]] bei [[John Leydecker]] seine Aussage über den Überfall von [[Charlie Pickering]]; hauptsächlich aber geht es in dem Gespräch darum, wie sehr Leydecker davon genervt ist, dass [[Susan Day]]s Besuch in seine Zuständigkeit fällt. Zwar kann er mit ihren Ideen grundsätzlich sympathisieren, doch er hasst die Tatsache, dass sie nur kommt und geht – Leydecker aber mit dem Chaos davor und danach konfrontiert wird. In einem im späteren Licht makabren Nebensatz meint Leydecker lakonisch, er hoffe, dafür sorgen zu können, dass ihr Kopf noch an der richtige Stelle sitzt, wenn sie wieder geht.
:Die ganze Zeit über möchte Ralph nach [[May Locher]] fragen und macht schließlich einen auf Columbo: Als er sich schon zum Gehen abwendet, stellt er noch die entscheidende Frage nach Mays Wohlbefinden. Er ist überaus erleichtert zu erfahren, dass May nicht zerstückelt wurde, möglicherweise aber aus Angst vor dem Eindringling starb; es gilt, die Autopsie abzuwarten. Leydecker ist erstaunlich offen mit Ralph und weiht ihn in die Geheimnisse dieses Falls ein: Türen und Fenster in Lochers Appartement waren von innen verschlossen, ein paar Kleinigkeiten wurden entwendet, viele Wertgegenstände jedoch ignoriert.
:Ralph verneint Leydeckers Andeutungen, ''er'' könne den anonymen Anruf getätigt haben; Ralph glaubt, seine ganze Geschichte klinge viel zu verrückt. Leydecker, der tatsächlich zuerst auf Ralph als Anrufer getippt hatte, gibt dann auch selbst zu bedenken, dass der Anrufer laut Zentrale jung klang; dieser Einwurf tut dem Polizisten gleich selbst leid, aber Ralph steht zu seinem Alter.
:Nach ihrem Gespräch beglückwünscht Leydecker Ralph nochmals für sein gutes Aussehen und die Tatsache, dass er offenbar wieder Schlaf finde.
:Am Dienstagmorgen sitzt Ralph ob seiner [[Ralph Roberts' Schlaflosigkeit|Schlaflosigkeit]] bereits um 01.42 Uhr in seinem Stuhl. Dort grübelt er darüber nach, ob er tatsächlich gesehen hatte, wie die [[Kahlköpfige Ärzte|kahlköpfigen Ärzte]] aus Mays Haus kamen, kann sich aber nicht sicher sein. Wie aber sonst ist ihr Auftauchen zu erklären? Sind sie etwa Geister, die durch Türen gleiten können? Er weiß nur eins: Er muss mit jemandem reden oder einfach platzen. Seine Wahl fällt letztlich auf [[Bill McGovern]].
===Kapitel 10===
:Doch der ist gerade unter der Dusche und so unternimmt Ralph einen kurzen Spaziergang, bei dem er erneut von den Auren überrascht wird – in einem bislang nie gekannten Ausmaß.
:Wenige, einfach zu verrückte Sachen auslassend, erzählt Ralph seinem alten Freund später alles, was in der letzten Zeit vorgefallen ist. Zwar bereut er dies nach etwa zehn Minuten schon wieder – es klingt alles so furchtbar dämlich, wenn man es ausspricht –, aber Bill nimmt Ralph (scheinbar) ernst: Er ruft May Lochers Bruder an, den er recht gut kennt; so will er auf dem Laufenden bleiben, was die anstehende Autopsie betrifft.
:Während Bill zum Telefon geht, kommen die Auren wieder – und erstmals sieht Ralph eine Gestalt, die er bald Arzt Nummer Drei taufen wird. Der kahlköpfige Arzt, der selbst keine Aura hat, springt inmitten einer Mädchengruppe Seil und sieht völlig verrückt aus, dadurch ganz anders als seine zwei Vorgänger. Und dieses Wesen weiß, dass Ralph es sieht, denn es wirft ihm einen wissenden Blick zu. Das Wesen zeigt auf ihn, als wolle es ihn für die Zukunft markieren. (Der Typ singt irre Kehrverse vor sich hin – und erstmals macht King Gebrauch von der Technik, direkte Rede in eckigen Klammern darzustellen, was zum Markenzeichen für die Ärzte werden wird, wann immer sie sich mitteilen.) Ralph stellt schockiert fest, dass dieser Kahlkopf Bills seit langem vermissten Panamahut trägt.
:Als Bill vom Telefon zurückkommt, verschwinden die Auren und mit ihnen der Fremdling. Bill seufzt, da er gerade 45 Minuten am Apparat verbracht hat – Ralph ist schockiert, muss aber feststellen, dass Bill recht hat. Er selbst hatte gedacht, etwa fünf Minuten seien vergangen.
:Bill berichtet, dass man bereits die Autopsie an May Locher durchgeführt hat, aber nur einen natürlichen Tod feststellen konnte. May soll somit demnächst beigesetzt werden. Ralph ist sehr frustriert, als er herausfinden muss, dass Bill ihm tatsächlich kein Wort glaubt und ihn zu [[Carl Litchfield|Dr. Litchfield]] schicken will. Bill ist überzeugt, dass Ralph sich die beiden Männer in einem unbewussten Traum zusammenfantasiert hat.
:Es kommt zu einem verbissenen Streit, in dessen Verlauf Ralph aufsteht und einfach geht. Nie in seinem Leben hat er sich so alleine gefühlt.
 
==Zweiter Teil: Die heimliche Stadt==
===Kapitel 11===
:Ralph erlebt die Stadt [[Derry]] wie unterteilt in mehrere heimliche Städte: Eine davon hat er als Kind durchstreift – er erinnert sich an den Bahnhof an der [[Neibolt Street]] und an die [[Barrens]], sowie an den Polizisten [[Aloysius Nell]], den sie immer zu meiden versuchten. Doch es gibt auch eine heimliche Stadt, die nur die Alten kennen; ein Teil davon ist ein Picknickplatz in der Nähe des Flughafens, wo sich diese treffen, hauptsächlich, um gemeinsam Spiele zu spielen und sich noch lebend zurückzumelden.
:An diesem Tag, an dem Ralph den Picknickplatz aufsucht, kommt es zwischen den Alten zu einem handfesten Streit wegen Susan Day – tatsächlich gehen zwei ältere Männer fast mit Fäusten aufeinander los. Alle sind sich einig, dass Day sich mit Derry eine schlechte Stadt für ihre Kampagne ausgesucht hat, da hier immer wieder merkwürdige Dinge passieren. Wörtlich genannt wird das mysteriöse Feuer in der Bar [[Black Spot]].
:Ralph spricht, nachdem der Streit geschlichtet wurde, mit einem alten Bekannten namens Faye, der ihm mitteilt, dass ein gemeinsamer Freund, [[Jimmy Vandermeer]], im Sterben liegt. Ralph kann kaum glauben, dass er wegen seiner Schlaflosigkeit diesen guten Bekannten völlig vergessen hat, um dessen Krebsleiden er wusste.
:Er spricht Faye auf die Zufahrt an, die [[Ed Deepneau]] vor einem Jahr benutzte – Faye weiß zu berichten, dass dort SoloTech ihren Sitz hat: eine Flugschule.
:Auf dem Weg zurück sieht Ralph [[Rosalie]] völlig verängstigt am Straßenrand hocken. Sie zittert am ganzen Leib, doch Ralph kann nicht erkennen, wovor sie solche Angst hat, glaubt aber wegen früherer Erfahrungen mit dem Hund, dass es etwas mit den Auren zu tun haben könnte. Es gelingt Ralph nun erstmals, diese Auren willentlich heraufzubeschwören.
:Sofort wird klar, was mit Rosalie los ist: Arzt Nummer Drei ist wieder da, noch immer Bills Panamahut auf dem Kopf, ein rostiges Skalpell in der Hand. Mit durchdringender Stimme ruft er Rosalie (die er Rover nennt) zu sich, offenbar nichts Gutes im Schilde führend. Ralph beschließt spontan, Rosalie zu helfen und tritt zwischen den Hund und den Gnom.
:Arzt Nummer Drei ist überrascht; wütend nennt er Ralph "Kurzer" und "Kurzfristiger" und mahnt ihn, er solle sich aus seinen Angelegenheiten raushalten. Ralph bleibt tapfer; mehr noch: Er entdeckt eine neue übernatürliche Kraft in sich, denn er kann mittels eines Karateschlages plötzlich einen blauen Lichtstrahl von sich schleudern, der den Kahlkopf fast erwischt, den aber sonst offenbar niemand bemerkt. Daraufhin bekommt der Arzt einen fast kindischen Anfall und beißt wütend in Bills Hut. Er fühlt sich um den Hund betrogen und schwört Rache – nicht nur an Ralph, sondern auch an seinen Freunden.
:Der Arzt verschwindet, und Ralph will Rosalie in den Park folgen. Völlig überraschend trifft er dort auf [[Lois Chasse]], die auf einer Parkbank sitzt und herzzerreißend schluchzt.
===Kapitel 12===
:Ralph, gefangen in seinen eigenen Problemen, muss seinen Horizont erweitern, als er herausfindet, dass tatsächlich auch Lois an Schlaflosigkeit leidet – und das sogar schon länger als Ralph. Auch sie wacht immer ein bisschen früher auf. Dies aber ist nicht der Grund, warum sie hier sitzt und weint. Ralph bohrt ein wenig nach, bis Lois endlich mit der Wahrheit herausplatzt.
:Sie war wegen ihrer Probleme bei Dr. Litchfield, der sie hinterging und gleich nach ihrem Termin ihren Sohn in [[Bangor]] verständigte und ihm unmissverständlich klarmachte, dass er davon ausging, dass Lois an Senilität leide. Prompt kommen ihr Sohn Harold und seine Frau [[Janet Chasse|Janet]] zu Besuch und präsentieren Lois Broschuren eines besonders guten Alten- und Pflegewohnheims; sie haben dort sogar schon einen Besichtigungstermin vereinbart. Lois ist entsetzt und will davon nichts wissen.
:Aber Janet will sich keine Niederlage eingestehen. Sie fragt Lois nach den diamantenen Ohrringen, die sie ihr einst zu Weihnachten geschenkt hatten. Lois ist sich sicher, dass sie in ihrer Schatulle sind, aber dort kann sie sie nicht finden. Ihre gemeinsame Suche bleibt erfolglos – für Janet ein schlagender Beweis dafür, dass die 68-jährige tatsächlich geistig immer mehr abbaut.
:Nun geschieht etwas Sonderbares: Lois sieht Janet "in einer wirklich seltsamen Weise", wie sie Ralph später erzählt, dem sofort klar ist, was das bedeutet: Auch Lois sieht die Auren. Und Lois erkennt die Wahrheit: Janet selbst hat die Ohrringe entwendet, eben um Lois zu entblößen. Dies sagt sie auch offen heraus und vertreibt ihren Sohn und seine Frau somit schnell aus dem Haus.
:Wie als hätte das Gerede von Auren diese ausgelöst, kommen sie für Ralph zurück – diesmal aber kommt noch mehr: Er sieht Lois' Schwiegertochter vor sich, als stünde sie vor ihm. Er hat Janet noch nie in seinem Leben getroffen und doch weiß er alles über sie, auch private Dinge. Es ist klar: Lois überträgt ihm dieses Wissen, das sie selbst wiederum über die Auren aufgenommen hat, telepathisch. Und Ralph kann es deutlich fühlen: Hier, auf der Parkbank, beginnt er, sich ernsthaft in Lois Chasse zu verlieben.
:Ralph spricht Lois auf die Auren an. Lois ist sehr erleichtert, hatte sie doch gedacht, langsam verrückt zu werden und mit ihrem Leiden ganz allein zu sein. Auch sie sieht die [[Ballonschnüre]] und nennt die Auren – wie [[Ed Deepneau]] – Farben. Doch in einem entscheidenden Punkt unterscheiden sich Lois und Ralph: Lois kann die kahlköpfigen Ärzte nicht wahrnehmen und weiß gar nicht, wovon Ralph redet.
:Wie auf ein Stichwort öffnet sich die Tür einer öffentlichen Toilette im Park – und der verrückte Arzt Nummer Drei tritt heraus, sein Skalpell in der Hand.
===Kapitel 13===
:Der Arzt geht direkt auf Rosalie zu und lässt sich diesmal von Ralph nicht stören, den er sogar mit einer rüden Handbewegung verspottet. Ohne selbst zu wissen, was ihn dazu treibt, legt Ralph Lois kurz die Hände auf die Augen, woraufhin diese den Neuankömmling auf einmal auch sehen kann. Das passt dem Doktor jedoch nicht und er wird wieder ausfällig – aber Lois und Ralph sind machtlos, als der Fremde sein perverses Spiel mit Rosalie treibt. Mit dem Skalpell geht er auf das Tier zu, und Ralph erwartet, dass er Rosalie die Kehle durchschneidet. Stattdessen durchtrennt er aber die Ballonschnur.
:In einer Szene, die stark an das spätere Buch ''[[The Green Mile]]'' und [[John Coffey]] erinnert, quillt Rosalie daraufhin eine schwarze Masse aus dem Maul, die weder flüssig noch gasförmig ist und sich allmählich um ihren Körper legt wie ein Leichensack. Zufrieden nimmt der Doktor ihr das Halstuch ab, das sie immer trägt und legt es sich selbst um.
:Ralph fühlt, dass ihm die Macht, blaue Lichtblitze zu schleudern, (zumindest vorübergehend) abhanden gekommen ist, aber er glaubt, dass Lois ihm helfen kann – er bringt sie dazu, mit ihrem Zeigefinger wie ein Kind auf den Arzt zu zielen und zu feuern. Tatsächlich schießen zwei Blitze hervor. Einer davon trifft den Arzt, was diesem starke Schmerzen zufügt, sodass er sich aus dem Staub macht.
:Rosalie stirbt nicht – sie schleppt sich schwach davon, eingesponnen von dem schwarzen Zeug.
:Lois und Ralph verabreden sich zum Abendessen – sie müssen reden. Aber Ralph hat einen schrecklichen Gedanken: Bringt er Lois in Gefahr, wenn er sie in diese Geschichte mit reinzieht? Schließlich hat er die Warnung des Arztes Nummer Drei nicht vergessen ... Außerdem ist ihm etwas Furchtbares aufgefallen. Bills Panamahut, Rosalies Halstuch – und war da nicht ein Glitzern an seinen Ohren? Ralph ist sich auf einmal sicher, dass der Arzt die von Janet gestohlenen Diamantohrringe geklaut hat, um sie seiner [[Atropos' Souvenirs|Sammlung von Souvenirs]] hinzuzufügen.
:Dennoch beschließt er, sich Lois mitzuteilen und erzählt ihr bei ihr zu Hause alles, was ihm zugestoßen ist. Zu seiner großen Erleichterung glaubt sie ihm jedes Wort. Er ist im Gegenzug geschockt zu erfahren, dass Lois die Auren bereits seit letztem Sommer sieht, hatte er doch geglaubt, sie durch und durch zu kennen. Für Lois läuft alles auf zwei große Fragen heraus: Woher kommt diese neue Gabe? Und vielleicht noch wichtiger: Wozu ist sie gut?
:Sie selbst geht davon aus, dass sie beide mit ihren bisherigen Erlebnissen auf etwas Größeres vorbereitet werden. Sie kommen auch auf [[Dorrance Marstellar|Dorrance]] zu sprechen. Lois vermutet, dass auch er die Auren sieht und von jemandem den Auftrag bekommen hat, Ralph die Spraydose zuzuspielen. Die Implikationen machen Ralph Angst, denn dann ginge es hier um Wesen, die in die Zukunft blicken können und wissen, was wie wo und warum geschieht. Er glaubt zwar, dass die Existenz solcher Wesen möglich ist, findet die Vorstellung aber beängstigend, von ihnen entdeckt worden zu sein.
:Sie verschieben ihr Gespräch auf später am Abend, weil Lois zum Pokerspielen nach [[Ludlow]] gehen möchte. Ralph will sie aus Derry heraushaben und ist dankbar dafür, dass sie geht – er weiß nicht warum, glaubt aber, dass Arzt Nummer Drei ihr nur in Derry gefährlich werden kann. Und wegen des Souvenirs hält Ralph Lois für markiert, ebenso wie Bill. Ralph beschließt, sich mit Bill zu versöhnen.
===Kapitel 14===
:Doch Bill ist nicht da: Er ist im [[Derry Home]] Krankenhaus bei seinem Freund Bob Paulhurst, der in Zimmer 313 im Sterben liegt. Er hat einen Zettel hinterlassen, auf dem er sich bei Ralph für seine Ungeduld entschuldigt. Ralph ist froh, dass sich wenigstens dieses Problem so leicht gelöst hat.
:Klotho und Lachesis erklären, dass die beiden Kurzfristigen ihre Energie aus den Auren ihrer Mitmenschen schöpfen können, ohne ihnen dabei Schaden zuzufügen. Sie schicken den beiden ein deutliches Bild zur Erläuterung: Jeder Mensch hat soviel Energie wie ein ganzer Ozean, und was Ralph und Lois davon abzapfen ist nicht mehr als ein kleiner Eimer voll. Der Grund dafür, dass die Kurzfristigen kein so langes Leben haben ist, dass sie ihre gewaltige Energie derart schnell verbrennen; eine kleine "Spende" schadet ihnen nicht.
:Die Zeit vergeht derart schnell, dass sie ihr Gespräch abbrechen müssen, wenn sie überhaupt noch etwas gegen Eds Pläne ausrichten wollen. Mit Hilfe der Ärzte kehren sie daraufhin auf ihre normale Daseinsebene zurück – bereits am Tag des geplanten Anschlags.
 
===Kapitel 19===
:Noch im Krankenhaus sehen sie auf einem Monitor die aktuellen Nachrichten rund ums Bürgerzentrum. Der Anführer von Pro Life, Dan Dolton, wird interviewt, und auch wenn er sich deutlich von Ed Deepneau und jeder Form von Gewalt distanziert, ist unverkennbar, dass auch er verrückt und vor allen Dingen verängstigt ist.
:Fast sechzig Stunden sind in der wirklichen Welt vergangen, während sie im Krankenhaus waren – kein Wunder, dass beiden der Magen knurrt. Doch noch haben sie einen Job zu erledigen, bevor sie frühstücken gehen können: Im Krankenhausgebäude ist auch [[Woman Care|WomanCare]] untergebracht, und mit Hilfe ihrer neuen, sehr überzeugenden Kräfte finden sie heraus, wo genau sich deren Niederlassung [[High Ridge]] befindet; denn sie wollen jetzt unbedingt mit [[Gretchen Tillbury]] reden.
:Trigger Vachon, der Ralph vor langer Zeit einmal mit nach Hause nahm und dem Ralph einst (im [[Schlaflos: Inhaltsangabe (Teil I)#Prolog: Die Todesuhr wird aufgezogen (I)|Prolog]]) das Schriftzeichen auf Eds rotem Schal zeigte, arbeitet jetzt im Krankenhaus. Als Trigger Ralph sieht, ist er ganz aufgeregt, denn er wollte ihm schon lange etwas sagen. Er hat das Schriftzeichen wieder erkannt – und Ralph schnürt es den Magen zu, denn plötzlich wird ihm einiges klar: Das japanische Zeichen steht für ''Kamikaze''.
==Dritter Teil: Der Scharlachrote König==
===Kapitel 20===
:Jetzt ist es Zeit fürs Frühstück. Auf der Toilette wird ihnen klar, wie viel jünger sie aussehen, fast 15 Jahre, und dass sie sich deshalb erst einmal von alten Bekannten fernhalten sollen, die sie mit ihren (berechtigten) Fragen nur aufhalten würden.
:[[Lois Chasse|Lois]] erkennt nun den Ort, an dem [[Ed Deepneau|Ed]] sich gerade aufhält: Es ist ein alter Hangar für Charterflüge – zusammen mit dem Wissen, dass ''Kamikaze'' für "Selbstmordpilot" steht, keine angenehme Vorstellung.
:Die beiden bestellen sich Essen für vier und versuchen, Eds Geschichte zu rekonstruieren. Sie gehen davon aus, dass Ed vorher schon Abtreibungsgegner war, dann begann, Stimmen zu hören und schließlich von [[Kahlköpfige Ärzte|Atropos]] besucht wurde, was ihn endgültig wahnsinnig machte. [[Ralph Roberts|Ralph]] glaubt, der Schal, den Ed trug, war ein weiteres [[Atropos' Souvenirs|Souvenir von Atropos]].
:Ralph hinterfragt die Motive von Klotho und Lachesis, da er nicht glauben kann, dass sie Ralph und Lois wegen "nur" 2000 Toten kontaktiert haben – da muss noch mehr dahinter stecken. Ralph weiß aber, dass er trotz allem dem Auftrag nachkommen will, weil er davon ausgeht, dass die beiden Ärzte grundsätzlich gute Absichten haben. Beim Frühstücken lernen sie flüchtig die Kellnerin [[Zoë]] kennen, der sie mit ihrem Problem, einem Leberschaden, helfen möchten. Lois gelingt es darüber hinaus, sich an der Frau aufzutanken.
===Kapitel 21===
:Ralph seinerseits nimmt über einen Jungen Energie auf – es kann losgehen Richtung [[High Ridge]]. Auf dem Weg dorthin werden sie auf einmal von über einem Dutzend Polizeiwagen überholt und sehen über dem Frauenhaus ein Leichentuch hängen. Allerdings sehen sie dies auch noch, als die Auren sie verlassen, was bedeuten muss, dass es sich um Rauch handelt: High Ridge steht in Flammen.
:Dort angekommen sind Ralph und Lois völlig entsetzt über die dortige dramatische Situation: Jemand schießt mit automatischen Waffen um sich – [[Charlie Pickering]] läuft mit zweien seiner Anhänger Amok.
:Zusammen mit Lois begibt Ralph sich eine Ebene höher und verschwindet damit für alle anderen von der Bildfläche. Die Polizei ist schon aktiv; Ralph macht Bekanntschaft mit [[David Wilbert]], und auch [[John Leydecker]] ist mit [[Chris Nell]] anwesend. Die beiden Unsichtbaren müssen miterleben, wie Nell vor ihren Augen erschossen wird – Charlie Pickering schießt von einem Fenster aus wie verrückt auf jeden, der sich bewegt. Er ist der letzte seiner Gruppe – seine zwei Mitstreiter sind bereits im Kugelhagel verstorben. Auch John Leydecker ist in tödlicher Gefahr, doch ohne dass er das merkt, umgibt Ralph ihn mit einem unsichtbaren Schutzschild. Keine Sekunde zu früh: Schon feuert Pickering erneut, und Ralph sieht, wie eine seiner Kugel in Schläfenhöhe von diesem Schild abprallt.
:Plötzlich hören sie [[Helen Deepneau]]s Stimme. Sie ist im Keller des in Flammen stehenden Gebäudes gefangen. Hasserfüllt zieht Ralph Lois in das Haus hinein, um Pickering den Garaus zu machen.
===Kapitel 22===
:Sie können in diesem Zustand durch die Türen gleiten – kaum sind sie drin, treffen sie auf zwei tote Frauen. Eine davon ist schwanger ... die andere ist [[Gretchen Tillbury]].
:Schnell finden sie Pickering. Ralph verspricht Lois zwar, dass er Pickering nicht töten wird, doch als er auf die Ebene der Kurzfristigen zurückkehrt, kommt es zu einem Kampf und Ralph benutzt seine übernatürlichen Kräfte, um Pickering – wie er es später erklärt – sämtliche geistigen Sicherungen herauszudrehen, sodass Pickering wie eine leere Hülle in sich zusammensackt.
:Gemeinsam lassen sich die beiden durch den Boden in den Keller hinab gleiten. Dort unten ist [[Patrick Danville]] mit [[Sonia Danville|seiner Mutter]] – er ist der Einzige, der die Neuankömmlinge wahrnimmt, die sich wie Geister mitten im Rauch materialisieren. Auch Helen Deepneau ist mit ihrer Tochter [[Natalie Deepneau|Natalie]] dort unten. Kaum sind Ralph und Lois voll da, als sie im dichten Rauch auch schon heftig husten müssen. Die Frauen sind tatsächlich da unten eingesperrt; eine der Verrückten hat ein Vorhängeschloss angebracht, das Lois jedoch schnell knacken kann, sodass sie die Gefangenen befreien können. Ohne sich zu identifizieren, ruft Ralph aus dem Fenster, sodass Leydecker und seine Mannen nicht aus Versehen jemanden erschießen.
:Ralph fragt Helen, ob sie glaubt, dass die Versammlung am Abend trotz dieser Vorfälle stattfinden wird. Daraufhin wird Helen sehr wütend – natürlich müsse [[Susan Day]]s Vortrag jetzt erst recht stattfinden, sonst würden die "Schweine" ja gewinnen. Ralph muss feststellen, dass Helen mittlerweile auf ihre Weise genauso fanatisch geworden ist wie Pickering.
:Als sie die Frauen in Sicherheit gebracht haben, wartet eine Überraschung auf sie: Dort steht [[Dorrance Marstellar]], umgeben von einer strahlenden Aura. Er führt sie strammen Schrittes vom High Ridge weg in den angrenzenden Wald – wo niemand Anderes als [[Joe Wyzer]] mit seinem Wagen auf sie wartet.
===Kapitel 23===
:Für Joe Wyzer, der eindeutig unter Dorrances Einfluss steht, ist dies der seltsamste Tag seines Lebens: Er begreift selbst nicht, warum er hier ist und was das alles soll. Dorrance bezeichnet sie als Teil eines [[Ka-Tet]]s; sie alle dienen dem [[Die vier Konstanten|Plan]].
:Und sie alle sind sich sicher, dass es mittlerweile egal ist, ob Susan Day ihre Rede hält oder nicht, da im [[Bürgerzentrum von Derry|Bürgerzentrum]] nach den Vorfällen im High Ridge vor lauter Protestanten ohnehin die Hölle los sein wird. Das bereits von der Presse belagerte Bürgerzentrum ist auch ihr Ziel. Dorrance gibt sich geheimnisvoll: Ralph und Lois haben ihren Zweck am High Ridge erfüllt; Dorrance will aber nicht damit rausrücken, was deren wirkliche Aufgabe war und ist.
:Nun stehen sie mitten in dem Leichensack, der so bedrohlich und erstickend wirkt, dass sie beinahe verzweifeln. Wie sollen sie etwas gegen eine Katastrophe dieses Ausmaßes ausrichten? Um sich gegen diese Atmosphäre zu wappnen, tanken sie ihre Energien auf – doch nun sehen sie schwarze, käferartige Kreaturen, die wie Aasgeier bereits hier sind, um auf die kommende Katastrophe zu warten und sich davon zu nähren.
===Kapitel 24===
:Aber Ralph sieht noch mehr: Spuren von Atropos – und da sie nicht wissen, was sie sonst unternehmen könnten, folgen sie diesen zur [[Neibolt Street]] (direkt zu jenem Bahnhof, wo einst [[Eddie Kaspbrak]] auf [[Pennywise]] traf). Die Spuren enden an einer alten Eiche, in die ein Blitz eingeschlagen ist und unter der Atropos sein Lager hat.
===Kapitel 25===
:Ohne recht zu wissen, warum sie dies tun und was sie erwartet, steigen sie hinab und werden sofort von einem Gestank überwältigt, der sie dazu bringt, sich zu übergeben.
:Nach einem endlos scheinenden Abstieg schauen sie sich um und finden einen Raum, der gleichzeitig Schlaf- und Essstätte von Doktor Nummer Drei darstellt – dahinter gelangen sie in einen gigantischen Saal, der voll ist von Atropos' Souvenirs. Erstaunlich schnell finden sie [[Bill McGovern]]s Panamahut und Joe Wyzers Kamm, doch noch immer wissen sie nicht, was sie hier unten eigentlich zu tun haben.
:Die Atmosphäre ist hier schrecklich bedrückend, da jedes Souvenir eine tragische Geschichte enthüllt, sobald Ralphs und Lois' Blicke auf diese fallen – sie erfahren unwillentlich von grässlichen Todesfällen, unter anderem auch von [[Gage Creed]], dem kleinen Jungen, der auf der [[Route 15]] unter einen Lastwagen geriet: Von ihm hat Atropos einen Turnschuh mitgenommen. All diese Dinge steigern nur den Hass, den Ralph auf Atropos verspürt.
:Ein ganzer Gang scheint nur aus Geldscheinen gemacht zu sein – bei diesem Vermögen erklärt sich endlich, wie Ed das Geld aufbringen konnte, Charlie Pickerings Kaution zu bezahlen.
:Sie folgen einem schwer definierbaren Geräusch zu einem kleinen Nebenraum. Hier finden sie eine Reihe von Objekten, die leise vor sich hin zu singen scheinen. Diese gehören Menschen, die noch leben, mehr noch: Menschen, die an diesem Abend im Bürgerzentrum sein werden. Da ist zum Beispiel ein Turnschuh, den sie Helen Deepneau zuordnen können.
:Und in der Mitte des Raums liegt ein undurchdringlich aussehender Leichensack, der ein kleines Objekt umhüllt – Ralph ist sich sicher, dass sie genau deswegen hier sind. Dieses Ding müssen sie entfernen. Es erweist sich als Eds Ehering, was einmal mehr Eds Bedeutung untermauert; doch Ralph kann den Ehering nicht entfernen: Als er ihn vom Boden aufhebt, wächst dort sofort ein neuer nach. Auch Lois versucht es, aber dann sind da drei identische Ringe: Ralph hat einen in der Hand, ebenso Lois ... und da ist schon wieder ein neuer am Boden. Zuerst möchte Ralph verzweifeln, wird dann aber von einer weiteren Intuition davon abgehalten, denn er glaubt zu wissen, dass nur der erste Ring, derjenige, den er jetzt in der Hand hält, der wahre Ring ist, der einzige, der zählt. Wie vieles, so kann er auch dies nicht erklären, geht aber davon aus, dass ihre Mission hier unten jetzt beendet ist.
:Auf dem Rückweg passiert es: Atropos greift wie aus dem Nichts an, hält sein Skalpell an Lois' [[Ballonschnüre|Ballonschnur]] und verlangt umgehend Eds Ehering zurück.
===Kapitel 26===
:Als Lois erkennt, dass Atropos ihre Ohrringe trägt, wird sie unvermittelt so wütend, dass sie den Doktor von sich schleudert. Es kommt zu einem Kampf und es gelingt Ralph, ihn zu Boden zu ringen; allerdings kann er das Wesen nicht erwürgen, sondern nur sehr erzürnen. Atropos kann nicht fassen, was die Kurzfristigen ihm da antun.
:Ralph schickt Lois nach draußen, woraufhin er Atropos das Skalpell entreißt und ihn damit foltert: Er schlitzt ihm die Kopfhaut auf, um ihm ein Versprechen zu entlocken (denn die Doktoren können nicht lügen und sind an ihre Versprechen gebunden): Atropos soll ihn, Lois und Ed in Ruhe lassen, bis dieser Tag zu Ende ist. Ralph quält den Arzt, reißt Lois' Ohrringe aus seinen Ohrläppchen und schneidet ihm schließlich sogar ein Ohr ab, bis Atropos dieses Versprechen endlich eingeht.
:Nach der Folterung ist Atropos so wütend, dass er Ralph (aber nicht dem Leser) einen Blick in die Zukunft gewährt – ein Mensch, der Ralph offenbar nahe steht, wird sterben, wenn Ralph sich nicht aus den langfristigen Angelegenheiten heraushält. Ralph steht vor der Wahl: Dieses Leben oder das Leben vieler opfern? Er kann die Wahl nicht treffen und schreit frustriert auf.
===Kapitel 27===
:Ralph klettert aus dem Erdloch und gibt Lois feierlich ihre Ohrringe zurück. Nun aber drängt die Zeit.
:Nachdem Ralph und Lois sich im Picknickbereich aufgetankt haben (wo sie erneut auf Dorrance treffen, der ihnen nicht mehr helfen kann), gehen sie in den Stadtpark – dort ruft Ralph nach den Ärzten, die daraufhin tatsächlich auftauchen. Ralph will alleine mit ihnen sprechen, da er nicht möchte, dass Lois von seinem Blick in die Zukunft erfährt. Er stellt die Ärzte vor ein Ultimatum: Entweder, sie rücken mit der Wahrheit über den Sinn seiner Mission heraus oder er wird die ganze Sache einfach abblasen.
:Die Ärzte reden endlich Tacheles und gestehen Ralph, dass der vierjährige [[Patrick Danville]], den er bereits im High Ridge rettete, im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Ralph kann nicht glauben, dass ein kleiner Junge Grund für all dies Aufhebens sein soll, doch die Ärzte versichern ihm, dass hin und wieder ein Mensch kommt, der auf sehr vielen Daseinsebenen des Universums von zentraler Bedeutung ist. Patricks verfrühtes Ableben hätte schreckliche Auswirkungen auf den [[Dunkler Turm|Turm der Existenz]] – Auswirkungen, die Ralph sich nicht einmal im Ansatz vorstellen könnte.
:Doch Ralph will mehr: Er will eine Gegenleistung. Er wird den Jungen retten, doch dafür müssen Klotho und Lachesis dafür sorgen, dass der Mensch aus Ralphs Vision nicht stirbt. Das kann wohl nicht so einfach gehen, aber die beiden Ärzte bieten Ralph einen Tausch an: Sein Leben gegen das Leben der Person, die er gerettet sehen will. Eine gottgleiche Stimme spricht aus plötzlich aufgleißendem Licht: ''SO SEI ES''.
:Die Ärzte schneiden Ralphs Arm vom Ellenbogen bis zum Handgelenk auf. Sie heilen Ralph zwar schnell wieder, hinterlassen aber eine lange Narbe als sichtbares Zeichen ihrer Abmachung. Derweil geschieht Seltsames mit Lois, die hinter sich eine Stimme hört und in grünes Licht getaucht wird, in das sie wie hypnotisiert geht.
===Kapitel 28===
:Nach der Operation an Ralphs Arm kommt Lois wie betäubt auf ihn zu: Ein grüner Mann sei ihr erschienen und habe ihr ihre Ohrringe wiedergegeben, die sie – wie sie Ralph erst jetzt gesteht – außerhalb von Atropos' Lager gleich angewidert beiseite geworfen hatte. Sie gibt sie Ralph, der sie dem grünen Mann zufolge haben müsse.
:Ralph tankt sich an Lois auf, übertreibt es aber: Vor seinen Augen altert Lois um über zwanzig Jahre und ist sehr schwach, als er endlich von ihr ablässt. Doch die Ärzte versprechen, sich um sie zu kümmern, da Ralph nun dringend los muss. Er begibt sich in die öffentliche Toilette des Parks. Dort steckt er sich Eds Ehering an, woraufhin sich eine Tür öffnet, die direkt ins Cockpit von Ed Deepneaus Flugzeug führt. Er tritt zügig hindurch – als er in dem kleinen Sportflugzeug ankommt, ragt sein Kopf durch das Dach der Maschine, was ihn sehr erschreckt – schnell zieht er den Kopf ein.
:Ralph kommt – für Ed unsichtbar – direkt hinter dem Piloten an. Ralph sieht, dass Ed wieder seinen Schal mit der Aufschrift ''Kamikaze'' trägt, ein Bild seiner Familie ans Cockpit geklebt hat und einen Karton voller Sprengstoff mit sich führt. Ralph weiß, dass er die Kabel durchtrennen muss, dafür aber muss er wieder sichtbar werden. Nun muss es schnell gehen.
:In genau diesem Moment aber ruft ihn jemand von rechts – unmöglich, da rechts nichts sein kann. Dennoch wendet Ralph den Kopf ... und sieht seine (lange verstorbene) Mutter strickend in einem Schaukelstuhl sitzen, frei in der Luft neben der Maschine schwebend. Sie spricht zu ihm: Er solle doch endlich seine Mission abblasen und auf sie hören. Um Ralph herum löst sich das Flugzeug auf, während sich die alte Küche seines Elternhauses materialisiert. Aber sie ist nicht das Original; Ralph kann einige Fehler entdecken. Er ist überzeugt: Er ist nicht mehr im Flugzeug, auch nicht in jener lange zurückliegenden Küche ... Er ist im Hof des Scharlachroten Königs.
===Kapitel 29===
:Vor seinen Augen verwandelt sich seine noch immer mit ihm schimpfende Mutter in einen monströsen Fisch, und eine schreckliche, lange verdrängte Erinnerung steigt in Ralph auf: Eines Tages, als er gerade einmal sieben war, hatte er mit seinem älteren Bruder John geangelt und einen mächtigen Katzenwels gefangen. John veräppelte ihn, weil er ihm weismachte, die Barthaare des Fisches seien höchst giftig, Ralph müsse den Fisch aber selbst vom Haken befreien. Dabei schnappte der Fisch im Todeskampf nach Ralph und verbiss sich in dessen Hand, was bei Ralph einen Panikanfall von bislang unübertroffener Intensität auslöste.
:Diesen Moment größter (wenn auch irrationaler) Panik nutzt der Scharlachrote König, um Ralph von seiner Mission abzulenken – denn Ed begibt sich bereits in den tödlichen Sturzflug. Ralph tastet wie in Trance nach seinen Talismans: Lois' Ohrringe. Sie geben ihm Sicherheit, und es gelingt ihm, dem Ungeheuer, in das seine Mutter sich verwandelt hat (hier findet sich ein lakonischer Verweis auf [[Pennywise]]s [[Manifestationen von ES|Metamorphosen]]), die Spitze eines Ohrrings in ein Auge zu rammen. Daraufhin macht die Vision eine weitere Verwandlung durch und wird zum Scharlachroten König selbst, während sich der Schaukelstuhl zu einem Thron umwandelt.
:Der König hat die Faxen satt und greift Ralph ernsthaft an: Er schlägt seine Zähne in Ralphs Unterarm, genau in seine ihm von Klotho und Lachesis beigefügte Narbe – ein Fehler, wie sich herausstellen wird. Denn Ralph sammelt all seine Energie, fokussiert sie auf diese Narbe und sorgt für eine wahre Explosion aus Licht, die aus seinem Unterarm strömt, den König wegreißt und Ralph aus ihm unerklärlichen Gründen an das Wort [[Totenlichter]] denken lässt.
:Die Ablenkungsvision ist vorbei – doch da Ralph in dieser Vision auf den König zugegangen war, ist er nun nicht mehr im Flugzeug; während dieses bereits auf das Bürgerzentrum zu stürzt, schwebt Ralph zwei Meter neben dem Cockpit frei in der Luft. Das kümmert ihn schon längst nicht mehr – er geht einfach durch die Luft auf das Flugzeug zu und gleitet durch die Außenhülle zurück ins Innere.
:Wie auch schon im Hof des Scharlachroten Königs hört Ralph immer wieder Lois' Stimme, die ihn vorantreibt. Ralph merkt, dass es zu spät ist, etwas gegen den Absturz zu tun, aber er kommt zurück auf die Ebene der Kurzfristigen, sodass er das Dynamit entschärfen kann, indem er die Drähte aus dem Karton reißt. Nun aber kann Ed ihn sehen und es kommt zu einem Schwindel erregenden Kampf in luftigen Höhen. Ralph gewinnt erst Oberhand, als er Helen und Natalies Bild vom Armaturenbrett reißt und vor Eds Augen zerknüllt, was Ed aufheulen lässt und ihn solange ablenkt, dass Ralph einen harten Schlag gegen dessen Adamsapfel ausführen kann, der Ed außer Gefecht setzt.
:Ralph kann das Flugzeug nicht retten, er kann nur versuchen, es am Bürgerzentrum vorbei zu lenken. Und plötzlich ist Lois da, rettet ihn, zieht ihn aus dem abstürzenden Flieger, und gemeinsam fliegen sie als losgelöste Energiebündel davon.
===Kapitel 30===
:Das Flugzeug zerschellt auf dem Parkplatz, und obwohl Ralph die Kabel des Sprengstoffes ausgerissen hat, geht die Ladung hoch und tötet sieben um das Bürgerzentrum postierte Polizisten. John Leydecker hat Glück im Unglück: Er wird gegen eine Wand geschleudert und verliert das Bewusstsein.
:Hunderte Zeugen in der Halle erleben live mit, wie eine herumfliegende Glasscheibe die Rednerin Susan Day enthauptet ... und als die Lichter ausgehen, kommt es zu einer Massenpanik, die 71 Menschen das Leben kostet. Schrecklich – aber Ralph weiß, dass die Menschen im Bürgerzentrum trotzdem noch Glück hatten.
:Auch Sonia Danville und ihr Sohn Patrick sind anwesend. Vor dem Unfall malt Patrick auf die Rückseite einer McDonald's-Tüte ein kleines Meisterwerk: Es ist der [[Dunkler Turm|Dunkle Turm]] inmitten seines [[Can'-Ka No Rey|Rosenfeldes]], auf einem Balkon ist der Scharlachrote König und starrt hinab auf einen Mann in verwaschenen Jeans, der zu ihm aufblickt. Auf Nachfrage Sonias erklärt Patrick, der Mann auf dem Balkon sei der "Rote König" und auch der Mann vor dem Turm sei ein König, ein König namens Roland, von dem Patrick oft träume.
:Sonia gelingt es nach dem Ausbruch der Panik, Patrick sicher zu den Ausgängen zu geleiten, und als beide in Sicherheit sind, sind Plan und Zufall wieder im Gleichgewicht ... und [[Roland Deschain]] dreht sich in der Wüste im Schlaf einmal um und schläft ruhig weiter.
:Ralph und Lois werden aus dem Toilettenhäuschen im Strawford Park geschleudert, wo wieder ein Tor zwischen den Welten aufgestoßen wurde. Klotho und Lachesis sind auch da, als die beiden sich in die Arme fallen und sich küssen.
:Ein letztes Mal sprechen die vier miteinander. Klotho und Lachesis versichern ihnen, dass Patrick Danville in der Tat gerettet wurde und erklären etwas näher, warum dies so wichtig ist: In zwölf Jahren wird Patrick, kurz vor seinem eigenen Tod, wiederum einen Menschen retten, der – wie jetzt er selbst – nicht vor seiner Zeit sterben darf. (Es bleibt bislang ungeklärt, um wen es sich bei diesen beiden Menschen handelt; siehe auch [[Patrick Danville#Theorien und Spekulationen|hier]]).
:Lois aber will davon gar nichts wissen und interessiert sich nur dafür, ob sie nun endlich wieder ihr Kurzfristigen-Dasein aufnehmen können. Klotho und Lachesis meinen, dass sie dies nicht nur können, sondern sogar müssen. Ralph erinnert die beiden nochmals an ihr Versprechen, dann verabschieden sie sich per Handschlag – eine für die beiden Ärzte völlig ungewohnte, aber überraschend angenehme Zeremonie.
:Als sie zu Lois' Haus zurückkehren, stellen sie fest, dass sowohl Eds Ehering als auch Lois' Ohrringe verschwunden sind. Die beiden sind völlig ausgelaugt und gehen ins Bett ... sie schlafen ganze 22 Stunden durch.
:Über die nächsten Wochen hinweg verlieren sie immer mehr die Gabe, die Auren zu sehen und von einer Ebene auf die andere zu wechseln. Alles kommt Ralph immer unwirklicher vor, die Narbe an seinem Unterarm eher wie eine alte Verletzung als etwas jüngst Zugefügtes.
==Epilog: Die Todesuhr wird aufgezogen (II)==
Dieser Epilog besteht aus kleinen Episoden aus Lois' und Ralphs Leben von {{SKU|1994}} bis {{SKU|1998}}.
:Lois und Ralph heiraten am [[02. Januar]] {{SKU|1994}}. John Leydecker ist Ralphs Trauzeuge, Joe Wyzer und [[Trigger Vachon]] halten Hochzeitsreden. Als Dorrance Marstellar ihnen zur Hochzeit gratuliert und ihnen ausrichten lässt, dass die Langfristigen sehr zufrieden seien, wissen die beiden schon nicht mehr, wovon er eigentlich redet – auch wenn sie spüren, dass sie es eigentlich begreifen ''sollten''.
:Ein Landstreicher findet derweil Eds Ehering im Strawford Park. Als er mit dem Schatz aufgeregt davon läuft, wird er von einem Bus tödlich gerammt, der Ring verschwindet in der Kanalisation. Jedoch nicht für immer – wie in Derry üblich, wird auch er Unheil bringend wieder auftauchen (was allerdings noch nicht geschehen ist).
:John Leydecker hilft Helen Deepneau bei Versicherungsfragen. Die beiden gehen ein paar Mal miteinander aus, doch es wird nie wirklich etwas aus dieser Beziehung; Helen geht dazu über, Männer (mit Ausnahme einiger Auserwählter) lieber einmal pauschal zu verachten.
:Ralphs alter Freund Faye stirbt an einem Herzinfarkt, auch im [[Derry Home]], auch in Zimmer 315 (wie [[Jimmy Vandermeer]]) – und obwohl Ralph das seltsame Gefühl hat, in diesem Zimmer nicht allein zu sein, kann er sich nicht mehr an die kahlköpfigen Doktoren erinnern.
:{{SKU|1996}} ist Ralph besorgt um seine Gesundheit, da er Blut im Stuhl hat; glücklicherweise handelt es sich aber nur um Hämorrhoiden – Joe Wyzer kann ihm gut helfen. Lois ihrerseits verletzt sich beim Schlittenfahren am Knie, aber auch das ist nichts Dramatisches.
:Im März {{SKU|1998}} erwacht Ralph mitten in der Nacht – und hört einmal mehr das Ticken der Todesuhr ... und diesmal geht es von ihm selbst aus. Der Zyklus der Schlaflosigkeit beginnt erneut: Jede Nacht wacht er wieder etwas früher auf. Irgendwie spürt er, dass die Zeit gekommen ist, sein Versprechen einzulösen, aber um welches Versprechen genau es sich hierbei handeln soll, will ihm noch nicht einfallen.
:Im Juni besorgen sich Helen und Natalie Red Sox-Kappen, die Ralph aus unerklärbaren Gründen beunruhigen, und in der Nacht sucht ihn der befremdliche Name Atropos heim, aber die genauen Zusammenhänge entgehen ihm noch. Bald aber kommen die Auren zurück. Es ist Ende Juni, als Ralph wieder seine Spaziergänge aufnimmt, diesmal, um sich von Derry zu verabschieden.
:Auf einer Parkbank ist es schließlich soweit: Sämtliche Erinnerungen kommen schlagartig zurück – und vor den Augen eines verdutzten Vogelbeobachters verschwindet Ralph in eine höhere Daseinsebene. Sechs Tage später schließlich ist Ralphs Zeit gekommen.
:Lois fällt an jenem Tag auf, dass etwas nicht stimmt. Beim Anblick seiner glühenden Narbe kann auch sie sich an Bruchstücke erinnern und weiß, dass Ralph vorhat, sich zu opfern, was sie keineswegs zulassen will. Doch Ralph geht hinaus, Lois im Kielwasser. Endlich findet er die Kraft, ihr zu erzählen, dass heute Natalie Deepneau unter den Rädern eines Autos sterben wird, wenn er nicht eingreift und sein Leben für das ihre hergibt, so wie er das mit Klotho und Lachesis abgemacht hat.
:Kaum hat er ausgesprochen, als er tatsächlich Atropos wieder sieht, der ein weiteres Souvenir gefunden hat: Natalies Baseballkappe. Da kommt auch schon Natalie, gefolgt von ihrer Mutter. Es ist Zeit zu handeln.
:Lois umklammert ihren Ehemann, um ihn aufzuhalten, doch er verschwindet in eine andere Daseinsebene, nur um Sekunden später vor Natalie aus dem Nichts aufzutauchen und sie von der Straße zu stoßen. Das Auto erwischt stattdessen ihn. Ralph wird schwer verletzt, kann aber letzte Worte mit seiner Frau wechseln und sieht nochmals Klotho und Lachesis, bevor er in ihren Armen stirbt.
:Die Ärzte haben ein Abschiedsgeschenk für die trauernde Witwe – beim Händeschütteln mit Ralph haben sie einen Teil seiner Aura in sich aufgenommen und geben diese Energie nun an Lois ab, die daraufhin einen wunderschönen Moment tiefsten Friedens verspürt. Als sie auf Ralph herabblickt, fällt ihr auf, dass seine Narbe am Unterarm verschwunden ist.
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[[Kategorie:Inhaltsangabe]] [[Kategorie:Werk]] [[Kategorie:Roman]] [[Kategorie:Schlaflos]]