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Roland Deschain

13 Byte entfernt, 11:28, 7. Okt. 2007
K
Apostroph
In den Anfangsstadien seiner Wanderung wählt Roland der Krieger den Pfad eines Asketen. Weil er glaubt, sein Ziel nur als alleinreisender erreichen zu können, opfert er alle menschlichen Beziehungen, selbst wenn das Verrat bedeutet, weil er sich einbildet, durch solche Opfer rascher voranzukommen. Kameraden und Geliebte bleiben wie preisgegebene leere Wasserschläuche zurück.
Nach Rolands Überzeugung kann er den Turm nur besteigen, wenn ihn nichts mehr an Mittwelt bindet. Er muss isoliert, selbstständig, von den nährenden Banden menschlicher Beziehungen abgeschnitten sein. Roland, der in Begriffen wie Kampf und Eroberung denkt, folgt dem doppelzüngigen [[Walter O 'Dim|Walter]] durch die [[Mohainewüste|Wüsten]] von Mittwelt, weil er glaubt, sein Feind werde ihn irgendwann zu seinem Ziel führen. Auf ähnliche Weise ist er als Junge den Weg gegangen, den [[Maerlyns Pampelmuse]] ihm gewiesen hat - eine Zauberkugel, deren böse verzerrende Visionen ihn erst dazu verleitet haben, seine Geliebte [[Susan Delgado]] zu opfern, und dann später seine eigene Mutter zu ermorden.
Was Roland anfangs nicht erkennt, ist die Tatsache, dass er wie jeder junge Ritter auf die Probe gestellt wird. Der Pfad, dem er ursprünglich folgt, erweist sich als Irrweg, nicht mehr als ein von Feinden, die seine Pläne durchkreuzen wollen, rasch aufgeworfener [[Glammer]]. Ihr Verrat enthüllt, dass der junge Roland ebenso von Ehrgeiz, Ruhmgier und Rachedurst angetrieben wird, wie ihn die Begierde antreibt, sein Schicksal als letzter Krieger des Weißen zu erfüllen. Indem seine Feinde ihn in Versuchung führen, alles zu verraten, was einem Ritter heilig sein sollte, sorgen sie dafür, dass Roland die Fehler seiner Vorfahren wiederholen und entweder seine Suche als hoffnungslos aufgeben oder sich in den Wüsten und Schädelstätten von Mittwelt verirren wird, die letztlich nur die verdorrten Trümer seines Herzens widerspiegeln werden.
===Rolands Aufgabe===
Als wir Roland in ''[[Schwarz]]'' erstmals begegnen, ist er ebenso sehr ein Antiheld wie ein Held. Er ist ein Mensch, der bereit ist, die Mitglieder seines ''Ka-Tet'' zu opfern, um seine persönliche Vision zu verwirklichen zu können, genau wie seine Vorfahren die Trockenlegung des ''Khef'' im Namen des "Fortschritts" oder der "Notwendigkeit" gerechtfertigt haben. Susan Delgado, Roland erste und einzig wahre Liebe, verbrennt auf einem ''[[Charyou-Baum]]''-Scheiterhaufen, weil er sich nicht lange genug von seiner Suche abbrigen lässt, um sie zu retten. [[Jake Chambers]] stürzt in den Abgrund in den Bergen, weil Roland sich weigert, seine Verfolgung auch nur für kurze Zeit zu unterbrechen. Selbst Rolands Mutter [[Gabrielle Deschain|Gabrielle]] stirbt von seinen Revolvern, diesen symbolischen Waffen seines Vaters. Wie der betrügerische [[Walter O Dim|Walter O'Dim]] andeutet, als er Roland auf dem [[Golgatha]] die [[Tarotkarten]] legt, wird sein ''Ka'' niemals Leben, sondern immer nur Tod umfassen, solange er, der Gehängte, nicht den symbolischen, zentralen Platz des Turms einnimmt, sich den Bedürfnissen der Welt anpasst und sich auf die Khef-Kräfte konzentriert, die ihn mit dem Gefangenen, der Herrin der Schatten und dem Seefahrer vereinigen. Solange er nicht seine Menschlichkeit zurückgewinnt - die definitionsgemäß aus Güte und Achtung vor den Bedürfnissen des Lebens besteht - wird er den Turm niemals erreichen, sondern stets nur dessen bedrückende Last empfinden.
[[Bild:Roland in Tull.jpg|right|230px|thumb|Roland in Tull]]