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''The Prisoner'' - deutsch: ''Der Gefangene'' startete im September 2014 mit dem ersten von fünf Heften. Die deutsche Übersetzung gaben Panini und der Splitter-Verlag ziemlich genau ein Jahr danach heraus.
[[Bild:DT-11-12-1106.jpg|right|thumb|200px|[[Enrico Balazar]], ein typischer New Yorker Mafiaboss?]]Die Änderungen im Überblick: Wir verlassen [[Mittwelt]] als Hauptschauplatz entgültig. Nicht zur zum Flitzen gehen, wie bei ''[[The Man in Black|Der Mann in Schwarz]]'', sondern dauerhaft. Wir folgen der Veröffentlichungsreihenfolge von [[Stephen King]] und bewegen uns von ''[[Schwarz]]'' - dem ersten Roman von Kings 8-teiliger Serie - zu ''[[Drei]]'' - der Nummer 2. Wer sich übrigens fragt, ob es Sinn ergibt, Roman Nummer 2 einer ganzen Reihe ''Drei'' zu nennen, dem sei die Übersicht: ''[[Absurde Titel#Dark-Tower-Zyklus|Absurde Titel]]'' zu empfehlen.
Wie auch immer, mit ''Drei'' bewegen wir uns auch ein Stück von [[Roland Deschain]] weg. War er bisher noch der Hauptcharakter, berichten [[Peter David]] und [[Robin Furth]] jetzt aus der Sicht von [[Eddie Dean]] in seiner [[New York City|New Yorker Umgebung]]. Wir sehen ihn aufwachsen und folgen seiner Entwicklung hin zum titelgebenden ''Gefangenen''.
Neben der Handlung auch ein entscheidener optischer Wechsel. Passend zur Hauptszenerie hat man sich von einem futuristischen Stil entfernt, der seit dem Anfang der Comics durch [[Jae Lee]] begonnen wurde und dessen Imitation durch andere Zeichner in meinen Augen so extrem schief lief. Piotr Kowalski zeichnet realistischer, mit klareren Linien und mehr Licht. Er spielt auch mit den Perspektiven. Etwas, was man schon in der Vorschau des ersten Hefts bewundern konnte.
Allerdings sorgt Kowalski in meinen Augen auch für de größte Enttäuschung. Sein Stil wirk geradlinig und hell - gut bis sehr gut. Jedoch auch klinisch sauber und schlank - nicht mehr gut. Zwei Beispiele dafür: King beschreibt die Figur des [[Enrico Balazar]] als typischen Mafiaboss, der sich hochgearbeitet hat und auch so aussieht. Also in meinen Augen füllig, nicht sehr groß, aber mit einer dominanten Ausstrahlungund italienischen Zügen. Kowalski macht daraus einen Mafiaboss, wie der so aussieht, als hätte er wohl heute aussehen würde sich nach seinem Auftritt in einem Western kurz die Haare zurechtgelegt und mixt dazu eine gehörige Portion Twilight-Vampirismus dazudas Hemd gewaschen. SchlankSo viel Mühe, chicwie sich Kowalski bei den anderen Figuren gibt, harmlos sadistisch. Das mag zwar beim Zielpublikum von Marvel ankommenist es schade, ich folge dass bei dem aber nichtHauptprotagonisten dieses Bandes so geschludert wurde.
[[Bild:Roland Piotr Kowalski Der Gefangene.jpg|right|thumb|200px|Das soll also Roland sein?]]Die größere Enttäuschung liegt aber bei der Darstellung des letzten Revolvermannes von Mittwelt. Ganz wie es [[Marten Broadcloak|Marten]] am Ende von ''Der Mann in Schwarz'' ankündigt, begegnet Roland dem Jungen, als dieser in allerhöchster Not ist. Das ist Roland bei Kings Vorlage ebenfalls. Schwer verletzt von [[Monsterhummer]]n und am Ende seiner Vorräte sieht er wohl nicht gerade wie ein strahlender Held aus. Und leider noch viel weniger wie ein frischrasierter mitte-30er mit lustig bemalten Armen.
Dazu kommt die Qualität des gesamten Buchs. Natürlich kann man sich die Taschenbuchausgabe des Comics besorgen, durchlesen und ins Regal stellen. Aber sind wir mal ehrlich, die großformatigen Ausgaben hinterlassen optisch, wie auch haptisch einen deutlich besseren Eindruck. Mein volles Lob also für den fortwährenden Mut, die Bände in diesem Format in der deutschen Übersetzung herauszubringen.
:Anmerkung: In der ersten Version der Rezension habe ich die Darstellung von Enrico Balazar mit der von [[Walter O'Dim]] verwechselt. Das ist jetzt korrigiert, ändert aber nichts am Gessamtresultat :)
{{weiterführend The Prisoner}}