Quitters, Inc.: Rezension
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Croaton (5 / 5)
Quitters, Inc. ist eine der psychologisch gesehen interessantesten Geschichten von Stephen King (und ich habe sie schon mehrfach im Unterricht verbraten – mit überraschend großer Begeisterung seitens der Schüler!).
Die Therapie von Nonfumo etwa ist ein Musterbeispiel der Aversionstherapie, die – freilich in weit entschärfter Form – in der Psychologie bekannt ist. King gelingt es spielend, Richard Morrisons Verzweiflung angesichts der übermächtig scheinenden Nonfumo-Gesellschaft darzustellen – Morrison ist einer völlig absurd agierenden Firma auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, findet keinen Ausweg und verliert sich schnell in Paranoia (er sieht Nonfumo-Agenten an jeder Ecke ... und wer weiß, vielleicht sind sie es ja sogar).
Auch die psychischen Folgen des Entzugs kann King brillant darstellen, denn bald vermisst Morrison weniger das Nikotin als vielmehr das Gefühl der Zigarette und die Sicherheit, die sie ihm immer verlieh. Und wenn wir schon bei der Psychologie sind – die Geschichte wirft viele Fragen auf, die man ausgiebig diskutieren kann: Weshalb gibt Richard die Visitenkarte von Nonfumo nach der ganzen Tortur selbst auch weiter? Ist Cindy Morrisons Reaktion nachvollziehbar, als sie nach ihrer Elektrofolter noch zu ihrem Mann steht?
Ein weiterer Pluspunkt der Geschichte ist der geniale Fiesling Vic Donatti, der mit seiner guten Laune und seiner ungebrochenen Begeisterung für die Firma des verehrten Mort Minelli für Morrison schnell zu einer unangreifbaren Hassfigur wird. Ob er Zigaretten wie ein Kind zerfetzt, die Methoden von Nonfumo erläutert, Menschen foltert oder einfach nur über die Ausmaße der Sucht monologisiert – er ist stets überschwänglich vergnügt und von den Reaktionen seiner fassungslosen Zuhörer amüsiert. Besonders schockierend ist die Tatsache, dass Morrison ihn am Ende in der Tat für seine Leistungen fast respektiert ...
Fazit: Ein wirkungsvoller Blick in die dunklen Seiten des Entzugs und in das, was Menschen durchstehen können, wenn sie keine andere Wahl mehr haben. Mein Favorit in der gelungenen Sammlung Nachtschicht.
SonjaLiebscher (5 / 5)
Die beste KG, die King je geschrieben hat! Gott sei es gedankt, dass ich erst nach meinem Entzug darauf gestoßen bin!
Mr. Dodd (5 / 5)
Lange vor den Saw-Filmen schrieb King diese geniale Kurzgeschichte. Um mit dem Rauchen aufzuhören, wird Richard Morrison zu einer sehr ungewöhnlichen Therapie gezwungen. Sobald er rückfällig wird, werden seine Frau oder sein Sohn gequält. Von nun an wird Morrisons Leben zur Hölle, denn er wird zusehend nervös und hat Angst um seine Familie. Das einzige was ihm helfen würde, wäre eine Zigarette, doch das würde zu der Folter führen. Es ist toll zu sehen, wie Morrison zunehmend paranoid wird und schließlich doch einmal nachgibt und raucht. Die Konsequenz ist die Folterung seine Frau.
Leider endet die Geschichte dann auch schon, es wäre vielleicht noch spannend gewesen zu sehen, ob Morrison noch einmal rückfällig wird. Doch stattdessen schockt er mit dem abgeschnittenen Finger von Mrs. McCann und der scheinbaren Übermacht der Nonfumo-Gesellschaft. Ist man Raucher so wirkt diese Geschichte bestimmt noch besser, aber auch für Nichtraucher ist sie sehr unheimlich.
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