Olivia Brenner

Olivia Brenner ist die junge Anhalterin, die Barton Dawes in Richard Bachmans Roman Sprengstoff mit zu sich nach Hause nimmt.

Die 21-Jährige ist unterwegs nach Las Vegas, da sie sich dort ein besseres Leben erhofft; über ihre Vergangenheit kommt wenig zutage. Sie ist mit einer Schwester in einem Hochhaus in Portland, Maine aufgewachsen. Olivia war Studentin, hat aber wohl auch in Folge von Drogenerfahrungen ihr Studium abgebrochen und ziemlich den Halt verloren, ihr Ex-Freund Jeff scheint dagegen trotz gemeinsamer Drogenerfahrungen sein Leben im Griff zu haben, da er ein Stipendium erhalten hat und sein Studium bald abschließen möchte. Mittlerweile ist Olivia sogar bereit, für das Mitnehmen ihren Körper zu verkaufen: Vor ihrer Begegnung mit Bart hat ein Mann sie nur gegen Sex in einem Motelzimmer im Auto mitgenommen.

Sie interpretiert die Straßenkarte falsch und geht davon aus, dass die mit einer gepunkteten Linie eingezeichnete 784-Autobahn bereits fertig gestellt ist. Als Bart sie aufgabelt klärt er sie über ihren Irrtum auf und zeigt ihr die Baustelle, die erkennen lässt, wie weit man mit dieser Autobahn ist. Da Olivia wohl kaum mehr eine Mitfahrgelegenheit finden wird und für die kalte Nacht viel zu dünn angezogen ist, nimmt er sie mit nach Hause, wo Olivia schnell begreift, dass dies ein Haus ist, das bald wegen eben dieses Ausbaus abgerissen werden wird. Bart betont zunächst, er wollte keine Gegenleistung für die Übernachtung, nur etwas Gesellschaft.

Den ganzen Abend über bombardiert Bart die junge Frau mit seinen äußerst frustrierten, durchweg negativen Lebensansichten – anfangs versucht sie, alles als Unsinn und Gejammere abzutun und ihn etwas aufzumuntern, schließlich aber tut er ihr nur noch leid, so sehr sogar, dass sie ihm tatsächlich Sex anbietet. Er lehnt ab, erlebt aber in der Nacht einen so schrecklichen Alptraum, dass er in ihr Bett flieht und doch mit ihr schläft. Der Sex mit Olivia gefällt Bart, auch die unkonventionellen Ansichten der jungen Frau beeindrucken ihn.

Am nächsten Tag bringt er sie zur Autobahn und gibt ihr 200 Dollar für ihren weiteren Weg, sie schenkt ihm eine Tablette mit Meskalin. Am 25. Dezember meldet sie sich telefonisch wieder bei ihm: Las Vegas sei keineswegs so, wie sie erwartet hatte. Sie kommt nicht vom Dope los und glaubt, dass sie in einem berauschten Zustand sogar vergewaltigt wurde, außerdem sieht sie keine Zukunft in ihrem Job in einem Hamburgerimbiss. Sie will weiterziehen, Bart aber versucht, sie davon überzeugen, dass sie nicht den Ort, sondern ihr ganzes Leben ändern muss. Er verspricht ihr, ihr weitere 500 Dollar zu schicken, sie widerspricht jedoch – er macht es trotzdem.

Olivia geht Bart nicht aus dem Kopf, denn ihre kritische Haltung hat ihn beeindruckt, gleichzeitig möchte er ihr helfen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Als er beschließt, sich auf spektakuläre Art das Leben zu nehmen, geht sein letzter Wunsch an den Kriminellen Salvatore Magliore, dem er das Versprechen abringt, sich mit Barts Geld finanziell um sie zu kümmern: Bart gibt ihm 15.000 Dollar, die er möglichst gewinnbringend anlegen soll, um Olivia von den Zinsen zu unterstützen.

Ob Olivia die 500 Dollar annimmt oder ob sie je von Magliore Geld erhält, bleibt offen. Im Epilog des Buches wird erwähnt, dass ein junges Mädchen in Las Vegas, das sich kurz zuvor in einer Handelshochschule eingeschrieben hatte, in Ohnmacht fällt, als es in den Nachrichten erfährt, dass Bart sich mit seinem Haus in der Crestallen Street in die Luft gesprengt hat. Auch wenn ihr Name nicht genannt wird, so ist doch sicher Olivia gemeint: Immerhin ist sie also zu diesem Zeitpunkt, einen knappen Monat nach dem letzten Telefonat, noch in Las Vegas und hat begonnen, ihr Leben neu zu ordnen ... Vielleicht hat Barts Ansprache doch ein wenig geholfen.


V E Artikel über Sprengstoff
RomanInhaltsangabeRezensionen • Coverpage
Charaktere: Dave AlbertOlivia BrennerBarton DawesCharlie DawesMary DawesPhilip T. FennerSalvatore MaglioreStephan Ordner

Orte: Crestallen StreetBlue Ribbon Wäscherei
Sonstiges: 19Richard Bachman