Guns: Rezension

Version vom 26. Januar 2013, 15:06 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (Stark!)

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Croaton (5 / 5)

Stephen Kings Essay Guns zur hochbrisanten Thematik des Waffenwahns in den USA bringt es in typischer King-Manier auf den Punkt. Kings Sprachwahl ist brillant: Mal zynisch, mal sehr sachlich, gelegentlich dann aber auch - wenn die Situation es erfordert - überaus derb und drastisch rüttelt er die Leser auf, wobei er sich niemals in Klischees oder Blauäugigkeit verliert, sondern an die Vernunft appelliert und gut recherchierte Fakten vorlegt.

Klar, der Aufsatz wird nichts ändern, aber ich finde es mehr als angebracht, dass ein Autor, der von vielen, die seine Bücher kaum kennen, der Gewaltverherrlichung bezichtigt wird, zu diesem heiklen Thema Stellung bezieht, noch dazu auf diese Weise. Denn King schafft es, zum Nachdenken anzuregen und niemanden als schlecht oder unvernünftig abzustempeln. Ich fände es überaus interessant, ein Mitglied der NRA zu erleben, das nach der Lektüre dieses Romans dazu Stellung bezieht. Müsste er nicht Einsicht zeigen? Oder würde er das erst gar nicht lesen? Oder wäre er wie jenes Kind, das einfach nicht hören will?

Fazit: Gut durchdacht, aufwühlend geschrieben, brandaktuell - King ist nicht nur ein Horrorautor, er ist am Puls der Zeit und spricht sicherlich vielen Amerikanern aus dem Herzen.