Der Talisman: Rezension

Version vom 17. April 2012, 10:31 Uhr von Cel (Diskussion | Beiträge)

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Croaton (0 / 5)

Anfang der 80er Jahre hatten die Bestseller-Autoren Stephen King und Peter Straub eine geniale Idee. Sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits so erfolgreich, dass sie beschlossen, ein waghalsiges Experiment in Angriff zu nehmen, wohl wissend, dass man ihnen einen eventuellen Ausrutscher verzeihen würde. Ihr Ziel: den langweiligsten Roman aller Zeiten zu schaffen.

Um zu beweisen, dass ihre Namen selbst den größten Müll verkaufen würden, nahmen sie sich zudem vor, ein derart mit Logiklöchern übersätes Buch vorzulegen, dass niemand daraus schlau werden würde, überzeugt, dass viele es dennoch als Meisterwerk bezeichnen. Und das Experiment wurde ein voller Erfolg: Platz 1 der New York Times Bestsellerliste für Der Talisman.

Einer von beiden meinte: Lass uns damit anfangen, dass wir dem ohnehin verblödeten Leser eine völlig hirnrissige Grundidee liefern, die der bestimmt schlucken wird. Unser Held, Jack Sawyer, muss sich irgendwie quer durch die USA schlagen, darf aber nicht das Flugzeug nehmen, denn dann wäre der Roman zu schnell vorbei. Autos und Züge sind okay. Wie erklären wir das? Ganz einfach: Würde Jack unfreiwillig aus dem Flugzeug in eine andere Welt flippen, würde er in die Tiefe stürzen und sterben. Kommt bestimmt niemand auf die Idee, sich zu fragen, was passieren würde, wenn er unfreiwillig aus einem 80 km/h schnellen Auto flippt. Nö, Leser sind blöd. Die Grundidee passt schon.

Sagt der andere: Aber lass uns die Geduld des Lesers ständig strapazieren. Lass uns einfach überall Logiklöcher einbauen. Da telefoniert Jack mit Morgan Sloat – da der wütend ist, fällt Jacks Münztelefon von der Wand. Wie das geht? Egal! Da öffnet sich ein sprechender Trichter am Strand. Was das soll? Wurscht! Alle Menschen, die in der Region einen Twinner haben, müssen zu diesem reisen. Aber nicht Morgan Sloat. Weshalb? Deshalb! Und als Speedy Parker Jack am Ende auch noch ein Auto samt Fahrer stellt, damit er die Heimreise in 5 Tagen hinter sich bringen kann, mag man endgültig weinen. Warum gibt er ihm den Wagen nicht schon VORHER, dann wäre uns ALLES erspart geblieben!!!

Ich könnte hier eine eigene Seite namens Der Talisman: Logiklöcher anlegen, wäre mir dafür meine Zeit nicht zu schade. Schon diese Rezension ist nach dem Martyrium der Inhaltsangabe eine Qual. Nicht einmal der von mir verehrte Frank Muller konnte dieses Machwerk retten; er liest – wie immer – brillant, aber hübsch verpackter Dreck ist immer noch Dreck.

Fazit: Spektakulär, fast schon sträflich langweilig und derart wirr, dass ich über dieses Buch als einziges King-Buch mit 100%-iger Sicherheit sagen kann: NIE MEHR!


Realbaby (3 / 5)

Gut, okay, ich gebe es an dieser Stelle zu: Die Fehler und Ungereimtheiten in Der Talisman sind schon erschreckend. Wir lernen, dass die Twinner nur in den Körper ihres eigenen Twinners hineinflippen können und somit nur an dem Ort auftauchen, wo sich ihr Twinner in der anderen Welt gerade befindet. Nun, als Jack Wolf kennen lernt, scheint dies nicht zu gelten. Denn Morgan Sloat taucht, ohne dass Morgan von Orris auch nur in der Nähe ist, genau dort auf wo sich Jack und Wolf befinden.

Aber mal abgesehen von den ganzen Ungereimtheiten macht es einfach nur Spaß, Jack Sawyer auf seinem Weg zu dem Talisman zu begleiten und mit ihm all seine Abenteuer zu erleben. Dass Kings geschaffene Kinder manchmal zu reif wirken, sehen wir an Beispielen wie Patricia McFarland und Mark Petrie. Daher habe ich mich mit diesem kleinen Ärgernis bereits vor einiger Zeit abgefunden. Doch beim Talisman bin ich der Meinung, dass gerade Jacks Reise ihn reifen lassen muss. Denn nur so ist es ihm letztendlich möglich, sich dem Schwarzen Hotel zu stellen.

Fazit: 3 von 5 Punkten – ja, die Ungereimtheiten schmälern den Lesegenuss schon; aber wer über diese Dinge hinwegsehen kann, darf sich in eine Welt entführen lassen, in der die Luft so klar ist, wie wir es uns nur wünschen können. Eine Welt, in der scheinbar alles gut ist – doch auch diese Welt hat ihre dunklen Seiten, die es lohnt zu durchstreifen.


~Hopeless~ (0 / 5)

Schade, dass ich hier nicht auch -5 Punkte geben kann... Ich selber bin bis zur Seite 200 gekommen, danach war für mich Schluss! Ich finde das Buch unendlich laaaangweilig und bin auch schon 2 mal beim lesen eingeschlafen. Dazu kam, dass ich manche Dinge nicht einmal verstanden habe und diese Parallelwelt macht für mich auch keinen Sinn, genauso wie dieses Flippen.

Fazit: Nein Danke!

Mr. Dodd (5 / 5)

Nahezu perfekt, episch und wunderbar geschrieben.

Mit diesen Worten kann man das Buch Der Talisman von den beiden Autoren Stephen King und Peter Straub umschreiben. Sie bewegen sich auf der Fantasy-Schiene bringen aber soviele Horrorelemente mit hinein, dass die Mischung aus den beiden eine wunderbare, bedrohliche und magische Atmosspähre hervorbringt.

Jack Sawyers Reise durch den ganzen Kontinent zu einem magischen Gegenstand namens Talisman zur Rettung seiner Mutter ist dabei das große Hauptthema. Er muss diese Reise ganz allein antreten und ohne große Hilfe, doch diese führt nicht nur durch die USA, sondern auch durch eine mittelalterliche Parallelwelt namens die Territorien (im Deutschen mit Region übersetzt). Überwechseln kann er mittels einer magischen Fähigkeit namens Flippen. In den Territorien hat fast jeder Mensch ein Gegenstück, einen sogenannten Twinner.Er reist nun zur Westküste, verfolgt dabei von dem machtgierigen, ehrgeizigen Ex-Partner seines Vaters Morgan Sloat.

Dies alles ist unglaublich gut und durchweg spannend geschrieben. Personen, gute wie böse überzeugen durchweg. Sei es Jacks Aufenthalt im Oatley Tap oder dem schrecklichen Sunlight-Heim, es passt einfach und zeigt sehr gut wie schwer doch Jacks Weg ist.

Mit Wolf kommt dabei eine der sympathischsten Figuren vor, dessen Tod einer der traurigsten im Kingschen Universum ist, und mit Sunlight Gardener eine Person, die es auf Platz 2 meiner best dargestelltesten Antagonisten geschafft hat. Während der Anfang noch beschwerlich für Jack ist, so entwickelt er immer mehr Kraft und Stärke, bis er zum Schluss fähig ist sich ganzen finsteren Armeen entgegenzustellen. Gerade diese Entwicklung wird unglaublich gut dargestellt und man fiebert fast immer mit Jack mit.

Höhepunkt des ganzen ist zweifellos, als Jack den Talisman berührt und wir die Auswirkungen bei sämtlichen guten wie schlechten Personen sehen, die ihm auf seiner Reise begegnet sind. Brilliant gemacht, eine der besten Szenen, die ich je gelesen habe. Auch der anschließende Endkampf ist durchweg spannend (wenn da auch eine unklare Stelle ist) und am Ende kommt da auch noch die Heilung Jacks Mutter dazu, die diesen Roman vollendet.

Sicherlich treten einige Logikfehler auf in Bezug auf das Flippen und dem Verhalten mancher Personen. Doch darüber konnte ich getrost hinwegsehen. Noch dazu war Der Talisman meine Feuertaufe hier im King Wiki und allein der Spaß bei der Bearbeitung der ganzen Artikel hat eine fast schon magische Leseatmosspähre bewirkt. Definitiv eines der besten Werke an denen King gearbeitet hat.

Cel (3 / 5)

Ich habe diesen Roman nach Abschluss der Dunklen Turm-Saga gelesen, da ich gerne mehr Geschichten dieser Art (Parallelwelten, mystische Vorkommnisse) lesen wollte - mein Wunsch wurde mir teilweise erfüllt. Zum einen ist der Roman tatsächlich von einer ähnlichen Machart und unterhält, wenn man sich darauf einlässt. Die bereits mehrfach erwähnten Ungereimtheiten und Logikfehler des Buches haben allerdings nicht für einen Lesefluss gesogrt. Viel zu oft musste ich nachlesen, wie dieses oder jenes noch mal war. Sehr verwirrt war ich in der Tat, wie sich die Flippgewohnheiten von Morgan Sloat zu verändern scheinen. Oft habe ich dann weitergelesen, in der Hoffnung, es kläre sich alles später. Was aber nicht der Fall war.

Beim DT habe ich die verschiedenen Teile in einem Rutsch gelesen, zu spannend waren die Teile. Das Schwarze Haus habe ich noch nicht gelesen, weil mich die Geschichte um Jack Sawyer nicht genug bewegt hat - unterhalten sicherlich, aber nicht gefesselt.