Die Frau im Zimmer: Rezension
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Croaton (2 / 5)
Ja, es ist große Literatur. Wenn Stephen King den Tod seiner eigenen Mutter verarbeitet, indem er John dabei begleitet, wie er das Dahinsiechen seiner Mutter verarbeiten muss und darüber nachdenkt, sie mit Pillen zu erlösen, muss man schon einmal schlucken. Auch manche Formulierungen treffen den Punkt und bleiben in Erinnerung (etwa, wenn John den Krebs, der seine Mutter dahinrafft, als seinen "dunklen Zwilling" ansieht, da er auch in ihr heranwächst wie einst Johnny).
Aber eines steht fest: Es macht (zumindest mir) keinen Spaß, Die Frau im Zimmer zu lesen; jede Begegnung mit der Geschichte ist eine Auseinandersetzung mit Leid, Frust und Elend – und auch, wenn man davor freilich seine Augen nicht verschließen darf, verstehe ich unter guter Unterhaltung (so oberflächlich das klingen mag) etwas anderes.
Fazit: Komplett frustrierender Ausklang einer tollen Kurzgeschichtensammlung – irgendwo in der Mitte des Buchs wäre sie leichter verdaulich gewesen.
Mr. Dodd (3 / 5)
Sicherlich stark wie King den Tod seiner Mutter in dieser Kurzgeschichte verarbeitet. Gleichzeitig aber ist der Tod hier auf die frustriende, quälende Art dargestellt, wie er leider häufig bei älteren Menschen eintritt. In meinem FSJ habe ich diese Erfahrung machen dürfen und werden hoffentlich davon verschont, sie mit meinen eigenen Eltern oder Großeltern machen zu müssen. Es ist trotz allem ein Teil des Lebens und man sollte die Augen davor nicht verschließen.
Nur ist so ein Thema in einer Kurzgeschichte, die zur Flucht vor dem Alltag dienen soll, komplett ungeeignet. Anstatt Alltagssorgen zu vergessen, wird man hier an eines der schlimmstmöglichen erinnert. Deshalb ist diese Geschichte reine Frustration und unangebracht in dieser Kurzgeschichtensammlung. Ich vergebe dennoch drei Punkte, weil King dieser Einblick sehr gut gelingt.
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