Textcomputer (Gegenstand)

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Der Textcomputer, den Jon Hagstrom seinem Onkel Richard Hagstrom zum Geburtstag schenkt, ist namensgebend für Stephen Kings Kurzgeschichte Der Textcomputer der Götter.

Hintergrund

Richards hochintelligente Neffe stirbt bei einem Verkehrsunfall zusammen mit dessen Eltern, Richards Bruder und dessen Frau Belinda, bereits zwei Wochen vor Richards Geburtstag. Der Nachbar Nordhoff sorgt jedoch dafür, dass Richard sein Geschenk zu seinem Geburtstag bekommt. Es handelt sich um eine Spezialanfertigung eines Textcomputers, erfunden von einem 15jährigen Jungen. Richard ist Schrifsteller und wünschte sich schon immer einen Textcomputer, hatte aber nie die finanziellen Mittel dazu.

Bestandteile

Der Computer sieht auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Wang-Rechner aus, erst auf den zweiten Blick erkennt man die Besonderheiten:

  • das Gehäuse ist aufgeschnitten worden (wahrscheinlich sogar mit einer Metallsäge)
  • eine IBM-Kathodenröhre wurde eingebaut
  • das Diskettenlaufwerk akzeptiert keine handelsüblichen Flobbys
  • Bestandteile eines Western Electronic-Telefons wurden eingebaut
  • Drähte gucken aus dem Gehäuse mit verschiedenen Marken-Aufdrucken
  • sowie ein kleiner Motor von Electro Set und andere verschiedene Marken-Elektronik-Bestandteile
  • Herzstück bildet ein Lionel-Eisenbahntransformator

Die Wirkungsweise der einzelnen Bestandteile wird jedoch nicht thematisiert. Ähnlich wie bei den Erfindungen im Roman Das Monstrum tritt der Textcomputer als Gerät auf, dessen Funktionalität man einfach akzeptieren soll, ohne die technischen Möglichkeiten zu hinterfragen.

Besonderheiten

Wichtigste Änderungen am Standardmodell von Wang sind zwei elementare Funktionen:

DELETE (Löschen)
Das auf jeder Tastatur vorkommende Entf (Entfernen) vermag es, Dinge aus der Realität zu löschen. Richard gibt den Namen seines Sohnes Seth und seiner Frau Lina ein und löscht nicht nur ihre Namen vom Bildschirm, sondern auf die unliebsamen Personen aus seinem Leben.
EXECUTE (Ausführen)
Diese Taste ist der Kontrapunkt zu DELETE. Mit ihr kann Richard Dinge, die er mit der Tastatur eintippt, real werden lassen. So wünscht er sich, dass die tote Frau seines Bruders und ihr Sohn Jonathan wieder leben... allerdings jetzt zu seiner eigenen Familie gehören (seine ursprüngliche Familie hat er schließlich gelöscht).

Richard schafft es noch im letzten Moment, diesen Wunsch zu bestätigen, bevor der Transformator durchbrennt und den Textcomputer innerlich zerstört.

Verbindungen zu anderen Werken

Die Idee, Dinge mittels Computern, Zeichen- oder Schreibgeräten aus der Realität auszulöschen oder dort einzufügen, verwendet King auch in einigen anderen Werken:

  • Der Turm: Patrick Danville kann Dinge, die er gezeichnet hat mit dem Radiergummi aus der Wirklichkeit auslöschen (z.B. Hautentzündungen aus Susannah Deans Gesicht). Andererseits kann er auch Dinge wie Türen aus dem Nichts erschaffen.
  • Wahn: Edgar Freemantle malt sich neue Versionen der Wirklichkeit. Unter anderem zeichnet er einen Kindsmörder ohne Mund und Nase, wodurch dieser in seinem Gefängnis erstickt.
  • Das Monstrum: Auch hier treten aberwitze Maschinen auf (z.B. eine Mischung aus Wäschespinne und Flammenwerfer), die zwar eine große Wirkung haben, aber meist an ihrem eigenen Stromverbrauch zu Grunde gehen.


V E Artikel über Der Textcomputer der Götter
KurzgeschichteSammlungInhaltsangabeRezensionOriginal-Hörbuch • Coverpage
Charaktere: Belinda HagstromJon HagstromLina HagstromRichard HagstromSeth HagstromNordhoff
Sonstiges: Textcomputer (Gegenstand)Golden Tales (Verfilmung) • SUPPR. (Dollarbaby)