Hier seyen Tiger
Hier seyen Tiger | |
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Deutscher Titel | Hier seyen Tiger |
Originaltitel | Here there be Tygres |
1. Satz | Charles musste sehr dringend den Waschraum aufsuchen. |
Herausgabe (orig.) | 1968 |
Verlag (orig.) | Magazin Ubris |
Herausgabe (dt.) | 1985 |
Verlag (dt.) | Heyne |
Sammlung | Blut / Im Morgengrauen |
Übersetzer (in) | Alexandra von Reinhardt |
Länge | ~ 5.200 Wörter |
Hauptpersonen | |
Charaktere | Schauplätze |
Rezensionen |
Hier seyen Tiger ist eine Kurzgeschichte des Schriftstellers Stephen King aus dem Jahre 1968, enthalten in der Sammlung Im Morgengrauen bzw. Blut.
Inhalt
- Hauptartikel: Hier seyen Tiger: Inhaltsangabe
... erzählt die Geschichte von Charles, der von seiner Lehrerin Miss Bird gedemütigt wird und auf der Jungentoilette der Acron Street Grammar School einem Tiger begegnet.
Als er längere Zeit vom Unterricht fernbleibt, kommen ihn sein verhasster Schulkamerad Kenny Griffen und Miss Bird suchen und machen ebenfalls Bekanntschaft mit dem Tiger ...
Wissenswertes
- Die Geschichte erschien erstmals im Herbst 1968 in den USA in dem Magazin "Ubris".
- Die Geschichte ist auch unter dem Titel "Achtung Tiger" bekannt (siehe auch hier).
- Der Originaltitel lautet "Here there be Tygres".
- In Deutschland erschien die Geschichte außerdem 1996 in dem Buch "Der Katzen-Krimi" (Hrsg. Gisela Eichhorn).
- In der Verfilmung des Romans Stark schreibt Schriftsteller Thad Beaumont als Kind eine Geschichte mit dem Namen Here There Be Tygers.
- Wie King in seinen Anmerkungen zu Blut erwähnt, hätte King sich als Kind gefreut, wenn ein Tiger seine Erstklasslehrerin gefressen hätte: "Sie war ziemlich furchteinflößend."
- Autor Cody McFadyen spielt in seinem Roman Shadow Man auf diese Kurzgeschichte an.
Hommage an absurde Literatur?
Die Geschichte weist Grundideen der absurden Literatur auf, wie sie vor allen Dingen im Absurden Theater des französischen Sprachraums Niederschlag fanden.
Die (Ohn-) Macht der Sprache
- Charles meldet sich am Anfang nicht, da es ihm peinlich ist, über seine Notdurft zu sprechen.
- Miss Bird benutzt das Wort "urinieren", was Charles sehr peinlich ist.
- Charles kennt die Macht von Worten und buchstabiert das Schimpfwort "Hexe" (im Original "bitch"), sodass Gott ihn dafür nicht der Sünde bezichtigt.
- Der Tiger verspeist seine Opfer völlig geräuschlos.
Absurde Reaktionen / Komik
- Charles fragt sich niemals, warum ein Tiger auf der Toilette ist.
- Die Vorstellung, auf der Mädchentoilette erwischt zu werden, ist für Charles schlimmer als seine Angst vor dem Tiger.
- Miss Bird ertappt ihn dabei, wie er in ein Waschbecken pinkelt.
- Eine zentrale Idee der absurden Literatur ist die Tatsache, dass das Leben unweigerlich zum Tod führt; hier sterben zwei Menschen. Oder?
Unbeantwortete Fragen
- Gibt es den Tiger oder bildet Charles ihn sich nur ein?
- Wenn es ihn gibt, warum ist er da und woher kommt er?
- Was geschieht nach dem offenen Schluss der Geschichte?
Verfilmungen
- 2003 entstand unter dem Titel Here there be Tigers auch ein Dollarbaby.
- 2006 entstand in Holland unter dem Titel Tijger ein weiters Dollarbaby. Regie führte Leyla Everaers.