Zwischen Nacht und Dunkel: Rezension
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Croaton (4 / 5)
Stephen Kings Novellensammlung Zwischen Nacht und Dunkel hat mich überzeugt und verweist sogar die vorigen Sammlungen Frühling, Sommer, Herbst und Tod und Langoliers / Nachts durch die Qualität der Geschichten auf die Plätze. Rein rechnerisch ergibt sich anhand der "Einzelnoten" (5 + 3 + 5 + 4) : 4 die Punktzahl 4,22.
Nicht ganz klar geworden ist mir das angeblich alle Novellen durchziehende Motiv der Rache in Eine gute Ehe, doch ist die Sammlung in sich stimmig. Es ist ein stetes Wechselbad der Gefühle, ein Hin und Her zwischen übersinnlichen Storys und gradlinigen Erzählungen, mal grausam (1922), mal schweißtreibend (Big Driver), dann auf einmal zum Brüllen komisch (Faire Verlängerung) und schließlich zutiefst nachdenklich stimmend (Eine gute Ehe) - der Leser wird auf jeder Seite für die Zeit belohnt, die er sich für die Sammlung nimmt.
Schade nur, dass die Erläuterungen Kings, die in den anderen Sammlungen Einblick in die Entstehung der Novellen gaben, hier nahezu ausgefallen sind. Das Nachwort kommt eher dürftig daher, zu den Ursprüngen der Storys werden wir mit wenig befriedigenden Brocken abgespeist. Aber sei's drum, "Die Geschichte zählt, nicht der Erzähler"!
Fazit: Starkes Buch; das Warten auf eine neue Novellensammlung hat sich gelohnt!
Wörterschmied (3 / 5)
Was lässt sich zur Novellensammlung insgesamt sagen? Da ich bewusst ohne Erwartungen an die Sache rangegangen bin, während ich sehnsüchtig auf die drei vorherigen Bücher Wahn, Sunset und Die Arena - natürlich in der Originalsprache - gewartet habe, bin ich weder begeistert, noch enttäuscht.
Gucken wir uns daher die Teilnoten der einzelnen Novellen an: 3 + 2 + 5 + 4, ergibt 3,5. Ich runde auf 3 Punkte ab, da mich bis auf Faire Verlängerung keine Geschichte wirklich mitgerissen hat. Allgemein haben die Geschichten oft ziemliche Längen und wären als Kurzgeschichten (die sicherlich noch in Sunset reingepasst hätten!) besser aufgehoben worden. Daher ist es auch kein Zufall, dass die deutlich kürzeste Novelle Faire Verlängerung positiv heraussticht.
Vor allem die ersten 60 Seiten waren für mich ein schwerer Einstieg, weshalb ich für sie mehr Zeit brauchte als für den gesamten Rest! Big Driver musste ich nach den ersten 20 noch verständlichen Seiten abbrechen. Ohne die Hörbuchfassung hätte ich diese Geschichte wohl nie beenden können (auch wenn die "Bonny-Taylor"-Stimme die Geschichte erlebbarer macht, spürt man doch schnell den gleichen Schmerz in den Ohren, den auch die Sprecherin nach der Sprachaufnahme im Rachen spüren musste). Eine gute Ehe war nach dem Höhepunkt der dritten Geschichte ein würdiger Abschluss. Hätte ich die Geschichten der Reihe nach gelesen, wäre ich so weit vielleicht nie gekommen.
Fazit: Bis auf eine Ausnahme haben die Geschichten aufgrund der Längen für mich keinen hohen Wiederlesewert. An die Sammlung Sunset kommt Zwischen Nacht und Dunkel nicht heran - ich bin kein Fan dieses mittellangen Geschichtenformates, weshalb ich diese vier Novellen lieber als Kurzgeschichten in Sunset gelesen hätte.
Noch eine abschließende Bemerkung: Wieso zeigt das Cover der englischen Hodder-Ausgabe einen hellblauen Sternenhimmel, der den Titel Full Dark, No Stars in allen Worten widerspricht!? Obgleich ebenso das amerikanische Titelbild "Drehende Frau, nackt, mit Migräne" optimisch weniger hermacht als der Titel vermuten ließe. Ausnahmsweise ist hier das deutsche Cover und der deutsche Titel Zwischen Nacht und Dunkel kreativer als die beiden englischen Versionen!
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