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Inhaltsangabe zu Faire Verlängerung

Das Titelbild der Homepage von Fair Extension

Stephen Kings in der Sammlung Zwischen Nacht und Dunkel erschienene Novelle Faire Verlängerung ist nicht weiter unterteilt; die hier zu findenden Zwischenüberschriften dienen der Orientierung des Lesers und sind so nicht von King intendiert. Die vorliegende Inhaltsangabe bezieht sich auf die englische Originalausgabe; etwaige Abweichungen werden nachträglich korrigiert.

Faire Verlängerung, faire Preise

Der 51-jährige Bankangestellte Dave Streeter fährt an den Straßenrand und übergibt sich. Nur so wird er überhaupt auf das Schild aufmerksam.
Sich zu übergeben gehört für Streeter seit einiger Zeit zum Alltag: Er leidet an Krebs, sein Arzt gibt ihm noch ein halbes Jahr. So ist Streeter ausgerüstet, hat stets Spucktüten und passende Verschlüsse dabei, um diese zu versiegeln. Dr. Roderick Henderson hatte ihn schon vorgewarnt, dass das Kotzen immer schmerzhafter werden würde, und so langsam muss Streeter ihm recht geben.
Als er die Tüte vorbildlich entsorgt, fällt sein Blick auf das Schild mit der Aufschrift "Faire Verlängerung, faire Preise". Und dann sieht er die Verkaufsbude am Straßenrand. Selbst aus der Ferne wird seine Neugier geweckt: Es ist halb acht an einem Montagabend im August, auf dieser Straße, die Derry mit dem Flughafen verbindet, ist nicht viel los, ein seltsamer Platz für eine Verkaufsbude. Prompt fährt Streeter das kurze Stück rüber und sagt Hallo.
Streeters Verwunderung wächst, als er sieht, dass der Händler hinter einem leeren Tisch sitzt, doch der etwas dickliche Mann, der sich Streeter als George Elvid vorstellt, ist höchsterfreut, seinen Kunden zu sehen. Lächelnd fragt Streeter, was für Verlängerungen Elvid denn verkaufe und ob auch Haarverlängerungen dazugehörten – seine eigenen fielen derzeit wegen der Chemotherapie aus. Und ehe er sich versieht, erzählt er Elvid seine Leidensgeschichte, kann mit ihm offener reden als mit seiner eigenen Frau Janet.
Elvid ist mitfühlend, kommt aber schnell zum Geschäft. Er verkauft alle möglichen Arten von Verlängerungen. Kredit- und Penisverlängerungen, auch Haarverlängerungen; er hat schon einmal Leuten zu mehr Zeit verholfen oder zu besserer Sehkraft – dieser spezielle Kunde wollte unbedingt Pilot werden. Streeter amüsiert sich über Elvids lockere Art und lustigen Sprüche; kaum für möglich gehaltenes Gelächter steigt in ihm auf. Gleichzeitig fragt er sich, ob dieser Typ vielleicht aus der Nervenklinik Juniper Hill ausgebüchst sein könnte. Und manches ist komisch an ihm, ist nicht etwa sein Schatten viel schmaler als er sein dürfte?
Streeter ahnt, was kommt – und richtig: Ihm bietet Elvid eine Lebensverlängerung an. Streeter, der die Buchstaben Elvid längst zu Devil (Teufel) umarrangiert hat, fragt grinsend, ob er ihm nun seine Seele verkaufen müsse, doch Elvid tut das ab. Ihm geht's nur um Geld, 15% von Streeters Einkommen über die nächsten 15 Jahre. Es könnten auch 20 werden, das weiß man nie. Streeter ertappt sich dabei, wie er fast lüstern darüber nachdenkt, wie es wäre, statt 6 Monaten noch zwei Jahrzehnte vor sich zu haben. Er lässt sich auf das Spielchen ein, das ihn amüsiert, während sein Unbehagen dem Fremden gegenüber jedoch immer mehr steigt. Ist er größer geworden? Woher kommt dieser seltsame Geruch?
Streeter will schon belustigt einwilligen, als Elvid ihn ausbremst: Geld allein sei nicht genug, es gebe noch eine Bedingung. Natürlich, seufzt Streeter innerlich. Und es kommt sogar das, was er erwartet: Damit der Deal wirksam wird, muss er sein Leiden auf jemanden übertragen. Aber, so warnt Elvid, nicht auf irgendeine fiktive Person, sondern auf jemanden, den er wirklich hasst.

In Krebs Veritas

Weiterhin eher belustigt schimpft Streeter über eine Mrs. Denbrough [1], die immer so unachtsam mit ihrem Müll umgeht - doch da wird Elvid wütend und mahnt sein Gegenüber zur Ernsthaftigkeit. Streeter geht in sich und plötzlich fällt ihm jemand ein, den er in der Tat hasst: Tom Greenhue. Als Elvid nachfragt, wer genau das sei, antwortet Streeter, dass Tom seit Schulzeiten sein bester Freund ist. Das amüsiert Elvid derart, dass er einen Lachanfall bekommt, bis ihm die Tränen kommen; im Licht der untergehenden Sonne sehen diese aus wie Blutstropfen. [2]
Irgendetwas Unheimliches spielt sich hier ab. Wie kann es sein, dass kein Auto vorbeikommt. Wenig Verkehr? Ja. Kein Verkehr? Elvid versichert ihm, als er sich wieder erholt hat, dass er nie zulässt, dass Verkehr seinen Handel stört oder gar unterbricht. Doch zur Sache: Warum eigentlich hasst Streeter seinen besten Freund? Als hätte er schon seit Jahren auf eine Gelegenheit gewartet, strömt die ganze Wahrheit aus ihm heraus: Tom war immer schon der besser Aussehende der beiden, Tom war die Sportskanone, der Schlaue, der ohne große Ambitionen und mit Streeters Schützenhilfe im Hintergrund immer weiter kam. Und Tom schnappte ihm, Streeter, seine Jugendliebe Norma Whittun weg, mit der er heute noch verheiratet ist und mit seinen drei Kindern ein Bilderbuchleben führt. Streeter liebt seine Janet, aber das ändert nichts an der Tatsache: Tom hat ihm Norma gestohlen.
Elvid lächelt verständnisvoll, spürt, dass das noch lange nicht alles war. Tatsächlich wettert Streeter jetzt immer aufgebrachter weiter: Tom hat es zum Millionär gebracht. Er hatte die verrückte Idee, nach dem großen Sturm von 1985 [3] ein Müllunternehmen zu gründen. Er kam mit der Idee zu Streeter in die Bank - und der lehnte sich aus dem Fenster und gewährte ihm Kredit ... denn er hoffte, dass Tom kolossal auf die Schnauze fallen würde. Doch nichts da: Die Firma boomt noch heute, Tom schwimmt im Geld. Immerhin bekam Streeter für seine Weitsicht einen Bonus.
Aber da sei doch noch etwas, bohrt Elvid nach. Und - in Krebs veritas, denkt Streeter - so ist es auch. Er hasst Tom ... weil der nicht an Krebs leidet.
Dieses Eingeständnis brauchte Elvid, nun, so meint er, sei der Handel besiegelt. Auch wenn er es noch nicht spüre, der Krebs sei auf dem Rückzug. Nun folgt eine Woche, vielleicht 10 Tage, die er wie ein Probeabo ansehen sollte; sobald Streeter ihm etwas bringt, was einst Tom gehörte, ist der mündliche Vertrag endgültig amtlich.

Probeabo

Tom Hiob

Anmerkungen

  1. Ist sie wohl mit Bill Denbrough aus ES verwandt? Wie auch immer, ein deutliches Augenzwinkern von King ist jedenfalls zu erkennen.
  2. In Der Mann im schwarzen Anzug, in der der Leibhaftige ebenfalls eine Rolle spielt, weint der Mann im schwarzen Anzug ebenfalls Blut.
  3. Dieser Sturm entstand durch die Todesqualen von ES.
V E Inhaltsangaben zu Zwischen Nacht und Dunkel
1922Big DriverFaire VerlängerungEine gute Ehe

(in Arbeit)